Fußball News vom: 19.06.2014 - 14:24
WM 2014 Gruppe E: Honduras – Ecuador Vorschau & Quoten
Nach dem freitäglichen Highlight zwischen Frankreich und der Schweiz wurde das zweite Spiel der Gruppe E im Nachtprogramm versteckt. Diese Terminierung verspricht klug gewählt zu sein – immerhin scheint es bei dem Duell in Curitiba (00:00 Uhr MESZ) lediglich um einen letztlich bedeutungslosen Achtungserfolg zu gehen.
Ecuador hadert mit dem Fußball-Gott
Zwar hatten sich vor dem Turnier-Start zumindest die Ecuadorianer durchaus etwas in Richtung Achtelfinale ausgerechnet; mit der gleichermaßen späten wie unglücklichen Niederlage gegen die Schweiz im Auftaktspiel droht sich die Wiederholung des erfolgreichen Abschneidens von vor acht Jahren jedoch bereits erledigt zu haben. Immerhin war der Vergleich mit den auf Augenhöhe erwarteten Eidgenossen im Vorfeld zu einem Sechs-Punkte-Endspiel im Kampf um den zweiten Aufstiegsplatz ausgerufen worden: Nun dürfte es dem Team fast übermenschliche Anstrengungen abverlangen, die Scharte – einen gelungenen Auftritt gegen Honduras vorausgesetzt – im abschließenden Duell mit den Franzosen noch einmal auszuwetzen.
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Da sich die Perspektive der „Tricolor“ somit bereits nach nur einem Spiel dramatisch verschlechtert hat, ruft die Erinnerung an die 1:2-Niederlage bei Reinaldo Rueda selbst nach mehreren Tagen noch immer Frust und Fassungslosigkeit hervor; so wollte es dem Trainer einfach nicht in den Kopf, dass sich sein Team die zwischenzeitlich 1:0-Führung von den sichtlich verunsicherten Schweizern noch nehmen ließ. Der K.-o.-Schlag in der Nachspielzeit führte ihm dann endgültig vor Augen, um welch ein brutales Geschäft es sich beim Fußball bisweilen handelt: „Wir hatten scheinbar die Spielkontrolle, aber was nutzt das, wenn man am Ende verliert“. Folglich kostete es den 57-Jährigen vermutlich erhebliche Willenskraft, sich und seine Mannschaft vor der anstehenden Aufgabe wieder aufzurichten.
Beide Trainer treffen auf ihre Ex-Mannschaften
Nachdem sich Ecuador längst mit dem Rücken zur Wand befindet, ist in der Nacht zum Samstag aber natürlich dennoch von einem zu allem entschlossenen Auftritt der Südamerikaner auszugehen; für Rueda dürfte das Match gegen Honduras allerdings nicht nur aufgrund des vorgezogenen Endspiel-Charakters etwas ganz Besonderes sein. Da der Kolumbianer vor vier Jahren die „Catrachos“ nach 28-jähriger Abstinenz wieder zu einer WM-Endrunde führte, hat es bei dem nunmehrigen Gegner noch immer einen Stein in Brett – nach dem Abpfiff möchte sich der Coach deshalb durchaus ein paar wehmütige Sentimentalitäten erlauben: „Uns steht ein sehr schweres Spiel bevor, bei dem beide Mannschaften sich über 90 Minuten nichts schenken werden. Danach werden wir wieder Freunde sein und an all das Schöne und Positive zurückdenken, dass ich gemeinsam mit der honduranischen Nationalmannschaft und ihren Fans erlebt habe.“
Drei Weg Wette | Tipico | Bet365 | Bet-at-home | Interwetten | Betway |
Sieg Honduras | 5,50 | 5,75 | 5,50 | 5,70 | 5,00 |
Unentschieden | 3,80 | 4,00 | 3,80 | 3,90 | 3,75 |
Sieg Ecuador | 1,65 | 1,66 | 1,60 | 1,60 | 1,65 |
Nun ist es einigermaßen verrückt, dass es über Ruedas Pendant auf der honduranischen Bank exakt die gleiche Story zu erzählen gibt: Schließlich hatte Luis Fernando Suarez dem nun zu bekämpfenden Gegner aus Ecuador bei der Endrunde in Deutschland mit dem Einzug in das Achtelfinale den bislang größten Erfolg der eigenen WM-Geschichte beschert. Dennoch denkt der 54-Jährige offenbar mit einigem Grausen an die qualitativen Fähigkeiten seiner einstigen Schützlinge zurück: „Dieses (heutige) ecuadorianische Team ist anders als meine damalige Mannschaft. Es hat viele neue Spieler in seinen Reihen. Dies ist ein deutliches Zeichen für die Fortschritte, die Ecuador seither gemacht hat. Ich glaube, dass die Mannschaft heute besser spielt. Jedenfalls gefällt sie mir viel besser als das Team, das ich damals betreut habe.“
Entdeckt der Underdog den Vorwärtsgang?
Um die spielerischen Möglichkeiten seiner aktuellen Truppe scheint es allerdings noch um einiges schlechter bestellt zu sein: Während mit Mexiko, den USA und Costa Rica allen nordamerikanischen Nachbarn ein Traum-Einstand in Brasilien gelang, sind die „Catrachos“ beim 0:3 gegen Frankreich noch nicht einmal in die Nähe eines Achtungserfolges gekommen. Zwar wurde der „Grande Nation“ im ersten Spielabschnitt heftige Gegenwehr geboten; ein sicherlich ziemlich fragwürdiger Elfmeter samt Platzverweis entschied dennoch doch schon vor dem Pausenpfiff die Partie – der tapfere, aber hoffnungslos unterlegene Auftritt der Honduraner blieb im Nachhinein derweil vor allem durch den freiwilligen Verzicht auf jegliche Offensivbemühungen in Erinnerung.
Waren die Exoten der Gruppe E bereits aus Südafrika ohne eigenen Torerfolg abgereist, droht es ihnen nun bei dem laufenden Turnier am Zuckerhut kaum besser zu ergehen: Da die Ecuadorianer einen Großteil ihrer Torgefahr aus schnellen Gegenstößen beziehen, werden sich die „Catrachos“ vermutlich auch im zweiten Spiel davor hüten, unnötig oft die Mittellinie zu überqueren. Nachdem die WM 2014 jedoch an Überraschungen bislang nicht sparte, hält das anstehende Match ja aber vielleicht doch eine Weltmeisterschafts-Premiere bereit – einen Sieg der Honduraner hatte bisher schließlich noch keine Endrunde zu sehen bekommen.
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