Fußball News vom: 22.06.2014 - 14:12
WM 2014 Gruppe B: Australien – Spanien Vorschau & Quoten
Obwohl das Ausscheiden in der Vorrunde natürlich immer eine ärgerliche Sache ist, wird von den Australiern mit berechtigtem Stolz auf die bisherigen Leistungen zurückgeblickt. Ganz anders ist es um die Stimmungslage erwartungsgemäß beim entthronten spanischen Weltmeister bestellt, der bereits vor dem letzten Auftritt in Brasilien vor den Trümmern seiner goldenen Jahre steht.
Spanien steht unter Schock
Drei Mal in Folge hatte sich die rote Furie bei großen Turnieren zuletzt den Sieg geschnappt; da die Mannschaft von Vincente del Bosque in den vergangenen sechs Jahren praktisch nicht zu stoppen war, lässt sich die Fassungslosigkeit darüber nachvollziehen, dass dieses Mal nun der Hinterausgang genommen werden muss. Unmittelbar nach dem frühen K.o. gegen Chile schien der Erfolgstrainer ob des Scheiterns fast ein wenig verwirrt zu sein, dennoch ließ sich dem ersten Statement bereits die vage Ankündigung eines bevorstehenden Rücktritts entnehmen: „Wir leiden darunter, dass wir unsere Fans nicht haben glücklich machen können. Solche Ergebnisse haben immer Konsequenzen. Aber das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Wir müssen uns ein bisschen Zeit nehmen und analysieren, wie es weitergeht. Das gilt auch für meine Person. Wir sind selbst dafür verantwortlich. Es gibt keine Entschuldigungen.“
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In der iberischen Heimat schien man angesichts des schockierend frühen Endes des WM-Traums hin- und hergerissen zu sein: Während sich vernichtende Kritiken aufgrund der glorreichen Vergangenheit einerseits verboten, wurde doch zugleich allerorten festgestellt, dass nun die fußballerische Stunde Null für die „Roja“ gekommen ist. Die Tatsache, dass die Epoche der spanischen Vorherrschaft mit dem Vorrunden-K.o. offiziell beendet wurde, mochte sich somit wohl allein dem offensichtlich unter Schock stehenden Sergio Ramos noch nicht in aller Deutlichkeit erschließen: „Ich würde nicht sagen, dass dies das Ende einer Ära ist, denn wir sind die gleiche Mannschaft, die Welt- und Europameister wurde. Wir haben in unserem Land Geschichte geschrieben und das sollte man nicht vergessen.“
Der letzte Auftritt einer goldenen Generation?
Irgendwann wird es Ramos vermutlich trösten, dass die Tiki-taka-Herrlichkeit der vergangenen Jahre ganz sicher nicht in Vergessenheit gerät: Ebenso wird allerdings der Sommer 2014 als jene Zäsur in Erinnerung bleiben, nach der in der spanischen Nationalelf kaum ein Stein auf dem anderen verblieb. Schien der große Umbruch bereits vor dem Turnier in Brasilien überfällig zu sein, ließ sich der Titelverteidiger nun noch einmal mit der Nase auf die dringend gebotene Verjüngung stoßen: Immerhin sind die Spanier in den letzten Tagen nicht nur einfach einer ziemlich starken Vorrundengruppen zum Opfer gefallen, sondern wurden sowohl gegen die Niederlande (1:5) als auch gegen die Chilenen (0:2) über weite Strecken am Nasenring durch die WM-Manege geführt.
Drei Weg Wette | Tipico | Bet365 | Bet-at-home | Interwetten | Betway |
Sieg Australien | 8,00 | 8,50 | 7,00 | 5,75 | 8,00 |
Unentschieden | 4,70 | 5,25 | 4,60 | 4,60 | 4,30 |
Sieg Spanien | 1,40 | 1,40 | 1,40 | 1,50 | 1,40 |
Während der 28-jährigen Ramos gewiss auch nach dem bevorstehenden Kehraus zu den festen Stützen in der spanischen Mannschaft gehören wird, dürften „La Roja“ künftig sogar noch größere Hoffnungen auf Pedro setzen, der bislang allzu oft im Schatten von Vereinskollegen wie Xavi und Iniesta gestanden hatte. Bevor sich der Angreifer des FC Barcelona dann jedoch demnächst mit der Wiederbelebung der Furie beschäftigt, steht zunächst einmal die undankbare Aufgabe an, gegen die Socceroos für einen achtbaren WM-Ausstand zu sorgen: „Es werden bestimmt keine leichten Tage, aber wir werden versuchen, das Turnier so gut wie möglich zu beenden. Das schulden wir uns selbst, den Fans, die bis hierher gereist sind und den Menschen, die uns von zu Hause aus anfeuern. Wir müssen den Stolz zeigen, den wir in uns tragen und gewinnen… auch wenn es um nichts mehr geht.“
Postecoglou trauert den verpassten Sensationen hinterher
Dabei bekommen es die Spanier in Curitiba mit einem Gegner zu tun, der sich angesichts des gleichfalls feststehenden Ausscheidens in einer durchaus vergleichbaren Situation befindet: Nachdem sich die Australier im Zuge der Vorbereitung wochenlang auf das Turnier in Brasilien fokussierten, muteten die spielfreien Tage vor dem letzten WM-Auftritt fast schon ein bisschen wie Urlaub an. Im Gegensatz zu den enttäuschenden Europäern, hat sich der Achtelfinalist von 2006 die Verschnaufpause jedoch redlich verdient – wenngleich Trainer Ange Postecoglou trotz der erstaunlich guten Leistungen gar nicht daran dachte, nach der Niederlage gegen die Elftal in Euphorie zu verfallen: „Es ist herzzerreißend. Die Spieler hätten heute eine Belohnung verdient gehabt. Alle waren hervorragend. Über weite Strecken des Spiels sah es aus, als ob wir eher gewinnen als verlieren würden.“
War dem Trainer auch mit Blick auf die sensationellen Resultate Costa Ricas sehr wohl bewusst, dass ein noch erfolgreicheres Wildern in der Todesgruppe durchaus möglich gewesen wäre, wurde das erwartete Turnier-Ende von so manchem Spieler deutlich schneller abgehakt. Insbesondere dem gegen Spanien gelbgesperrt fehlenden Tim Cahill bereitete es nach seinen beiden Treffern keine Schwierigkeiten, ein durchweg positives WM-Fazit zu ziehen: „Für mich geht es hier nicht mehr weiter, aber ich höre ohne Bedauern auf. Denn wir haben nicht nur dieses Traumtor geschossen sondern das Spiel gegen eine der besten Mannschaften der Welt mit Stars wie Arjen Robben, Wesley Sneijder und Robin van Persie auch ausgeglichen gestaltet.“