Fußball News vom: 04.10.2017 - 16:03
Nationalmannschaft WM 2018 Wetten
WM-Qualifikation: Nordirland – Deutschland Vorschau & Wett-Quoten
Zwar reicht der DFB-Auswahl am Donnerstag bereits ein Punktgewinn, um das längst greifbare WM-Ticket endgültig in Besitz zu nehmen: Dennoch ist der amtierende Weltmeister natürlich auch beim Spitzenspiel in Nordirland (Anpfiff um 20:45 Uhr) wieder auf die maximale Ausbeute von drei Zählern aus.

Nachdem die Elf von Joachim Löw in den bisherigen acht Prüfungen nichts anbrennen ließ, soll eine makellose Qualifikation die neuerlichen Titelambitionen in Russland untermauern. Entsprechend gilt der Tenor, dass es auch in Belfast keine Geschenke zu verteilen gibt.
Dabei machten im Vorfeld jedoch zugegebenermaßen nicht alle Spieler den Eindruck, sich für einen Einsatz im ehrwürdigen Windsor Park zu verzehren – namentlich der zuletzt beim Confed Cup gefragte Sandro Wagner meldet sich als vermeintlich coole Sau im Nationaldress zurück.
Obwohl sich der Stürmer bei der Mini-WM reichlich Respekt verschaffte, geht der „Spätberufene“ in der DFB-Auswahl weiterhin bemerkenswert leisetreterig zu Werke: „Ich rechne mir nichts aus, erstens war ich im Rechnen nie sehr gut und zweitens entscheidet das Trainerteam. Wenn ich spielen darf, ist es super, wenn nicht, ist es auch ok.“
Ersatzgeschwächt auf die letzten Meter…
So richtig dürfte es Wagner allerdings auch gar nicht nötig haben, sich mit forschen Tönen ins Gespräch zu bringen; schließlich scheint der Hoffenheimer nicht nur aufgrund seiner körperlichen Vorzüge für einen Startelfeinsatz gegen die robusten Nordiren prädestiniert zu sein.
„Ich bin beim Thema Nationalmannschaft ganz entspannt. Wenn der Bundestrainer mich braucht, bin ich gerne da und freue mich jedes Mal riesig.“
– Sandro Wagner macht sich in Sachen Nationalmannschaft keinerlei Druck.
Mehr noch dürfte es die Aktien des 29-Jährigen aber steigen lassen, dass im nominierten Kader keine echte Konkurrenz zu finden ist: Zu dem gar nicht erst einberufenen Mario Gomez hat sich mit dem erkrankten Timo Werner mittlerweile auch der derzeit beste deutsche Torjäger gesellt.
Der in der Spitze zu konstatierende Engpass gibt zugleich auch für die anderen Mannschaftsteile die Richtung vor: Die Ausfälle von Neuer, Khedira, Özil, Reus, Gündogan, Götze, Weigl, Schürrle oder Hector haben zur Folge, dass das soeben noch für unerschöpflich gehaltene Reservoir an potentiellen WM-Fahrern mit einem Male gar nicht mehr so groß erscheint.
Entsprechend dankbar dürfte es der Bundestrainer deshalb zur Kenntnis nehmen, dass es in Gestalt von Jerome Boateng zumindest auch einen namhaften Rückkehrer zu begrüßen gibt – nach einer fast einjährigen Zwangspause meldet sich der Innenverteidiger endlich zum Dienst zurück.
Sowohl in Belfast als auch in Kaiserslautern möchte der Wahl-Bayer in den kommenden Tagen dabei behilflich sein, auch die allerletzten kleinen Schritte auf dem Weg nach Russland ohne einen das Gesamtkunstwerk störenden Stolperer zu absolvieren:
„Die Situation in der WM-Qualifikation ist sehr positiv, wenn man auf die Tabelle guckt. Das Ziel muss aber sein, die zwei letzten Spiele jetzt auch noch zu gewinnen. Nach den zehn WM-Qualifikationsspielen sollen zehn Siege stehen.“
Auch Nordirland hofft auf die WM
Schon in Nordirland ist jedoch anzunehmen, dass es zum Ausbau der starken Serie nicht unbedingt frische Kräfte in der Abwehr braucht: Gegen die für ihre Bollwerk-Qualitäten gerühmte Green & White Army dürfte sich die DFB-Elf einmal mehr fast permanent im Vorwärtsgang befinden.
.@JB17Official: "Ich freue mich, dass ich wieder dabei sein kann. Es ist eine Ehre für 🇩🇪 zu spielen." #DieMannschaft pic.twitter.com/oIZKpTW3t9
— Die Mannschaft (@DFB_Team) 3. Oktober 2017
„Die Jungs haben es in den vergangenen Monaten sehr gut gemacht, ich hatte jetzt ja einige Zeit zum Beobachten, gerade auch die jüngeren Spieler. Ich denke, wir haben eine tolle Zukunft vor uns.“
– Jerome Boateng kehrt in eine erfolgsverwöhnte deutsche Mannschaft zurück.
Dabei ist es jedoch beileibe keine ausgemachte Sache, dass der enorme Aufwand auch die erhofften Früchte trägt: Da die Gastgeber im laufenden Kalenderjahr noch kein einziges Gegentor kassierten, kündigt sich nun auch für die deutsche Mannschaft ein Kraftakt mit ungewissem Ausgang an.
Bereits die letzten beiden direkten Vergleich ließen wissen, dass sich die Hintermannschaft der Briten nicht mal so eben müde spielen lässt: Nach dem mühsamen 1:0 bei der EM im Frankreich, wurden die Möglichkeiten beim „glatten“ 2:0 im Hinspiel möglicherweise schon vollends ausgereizt.
Für die Nordiren selbst hat sich die im jüngsten Schlagabtausch erlittene Niederlage derweil vermutlich schon nach einem schweren Kontrollverlust angefühlt – in den anderen absolvierten sieben Partien der WM-Ausscheidung gab es schließlich keine weiteren Gegentreffer zu vermelden.
Die dank der sauber gehaltenen Weste eingefahrenen 19 Punkte stießen auch für die Mannschaft von Michael O’Neill das Tor zur Endrunde erfreulich weit auf: Wahrscheinlich braucht es in den verbleibenden beiden Partien nicht einmal mehr einen Zähler, um demnächst dennoch in den Play-offs dabei zu sein.
Vor knapp einem Jahr in Hannover setzten sich Shkodran Mustafi & Co. gegen Nordirland mit 2:0 durch. (Bild: Friso Gentsch / dpa / picturedesk.com)
Das Gastspiel in Prag dient als Warnung
Um die Endspiele der acht stärksten Gruppenzweiten am Ende aber nicht doch noch unglücklich zu verpassen, möchte der Trainer der Hausherren am liebsten bereits beim ersten Matchball auf Nummer sicher gehen: „Deutschland hat die beste Mannschaft der Welt, es wird eine große Herausforderung. Aber für die Play-offs könnte schon ein Punkt reichen…“
Während ein solcher Zähler sogar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für die finale Relegation reichen wird, scheint zudem auch der Gedanke gar nicht so abwegig zu sein, dass der gastgebenden Armee der entscheidende Schlag bereits gegen die DFB-Auswahl gelingt.
Unmittelbar vor der 5:0-Gala gegen Norwegen hatte sich der Weltmeister immerhin schon bei den ansonsten komplett enttäuschenden Tschechen erstaunlich schwer getan; nur dank eines Lucky Punchs war den Deutschen im September der erste Punktverlust erspart geblieben.
In der Rückschau stößt auch Co-Trainer Thomas Schneider dieser Beinahe-Ausrutscher verständlicherweise noch immer etwas übel auf – weshalb das sich abzeichnende Comeback von Jerome Boateng möglicherweise doch zu einem ziemlich günstigen Zeitpunkt kommt:
„Gegen Tschechien haben wir irgendwann nachgelassen und den Gegner zu diversen Möglichkeiten eingeladen, das kannst du dir auf dem Niveau aber nicht erlauben. Es wird entscheidend sein, dass die Jungs das Spiel konsequent und professionell angehen.“