Fußball News vom: 13.08.2016 - 09:00
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Supercopa de Espana 2016: Sevilla – Barcelona Tipp & Wettquoten
Seine Titel musste sich der FC Sevilla in den vergangenen Jahren stets auf dem internationalen Parkett besorgen. Auch der spanische Supercup droht den Andalusiern nun wieder vor Augen zu führen, dass es in der Heimat lediglich zu einer Nebenrolle reicht.

Nicht von ungefähr hat sich der „ewige“ Europa-League-Champion nur als Pokal-Verlierer für die Supercopa qualifiziert: Allein, weil sich der FC Barcelona das nationale Double sicherte, darf sich Sevilla in den beiden anstehenden Duellen für die Niederlage in der Copa del Rey revanchieren.
Damit unternimmt das Team bereits zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Tagen den Anlauf, ein spanisches Schwergewicht zur Strecke zu bringen; erst am Dienstag kam die Mannschaft von Jorge Sampaoli im UEFA Supercup gegen die Königlichen aus Madrid zu kurz.
Sevilla hat sich auf späte Niederlagen spezialisiert
Bei jenem Duell der beiden Europapokal-Sieger schrammten die Andalusier allerdings nur haarscharf am ersten Titelgewinn der neuen Saison vorbei; die von Vazquez und Konoplyanka herausgeschossene 2:1-Führung wurde von Sergio Ramos erst in der Schlussminute egalisiert.
Nach dieser Last-Minute-Rettung zog Real dann in der Verlängerung endgültig auf die Siegerstraße ein; die aus der Herausstellung von Kolodziejczak resultierende Überzahl wurde von Carvajal für den entscheidenden Siegtreffer genutzt.
Damit musste sich der FC Sevilla bereits zum dritten Mal innerhalb eines reichlichen Jahres in der Verlängerung eines „Endspiels“ geschlagen geben: Schon im vorjährigen UEFA Supercup und im nationalen Pokalfinale hatte der Mannschaft das Fehlen der zweiten Luft zu schaffen gemacht.
Dass in jenen beiden Partien jeweils der FC Barcelona von dieser Schwäche profitierte, schanzt den Katalanen nun natürlich auch in der Supercopa die deutliche Favoritenstellung zu – wenngleich der amtierende Meister diese möglicherweise erst im Rückspiel entscheidend durchzudrücken vermag.
Auch die Blaugrana reist nicht gern nach Andalusien
Im Hinspiel am Sonntagabend (22:00 Uhr) droht diesem Vorhaben dagegen zunächst einmal die Heimstärke des FC Sevilla in die Quere zu kommen: In den 19 absolvierten Heimspielen der vergangenen Saison hatte der FC Sevilla etwa beeindruckende 14 Siege eingefahren.
Da unter anderem auch Barca mit einer 1:2-Niederlage im Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán den Kürzeren zog, scheint zumindest im Hinspiel vieles für einen munteren Verlauf der 90 Minuten zu sprechen – zumal sich Messi & Co. jüngst zuletzt noch nicht in absoluter Frühform präsentierten.
Im Rahmen des International Champions Cups wurden Celtic Glasgow (3:1) und Leicester City (4:2) zwar ordnungsgemäß zur Strecke gebracht; der erste vielversprechende Eindruck wurde durch das folgende 0:4 gegen den FC Liverpool jedoch gehörig konterkariert.
Nahezu in Bestbesetzung agierend, ließ sich Barca im Wembley-Stadion gründlich übertölpeln: Während es die Katalanen offensichtlich auf eine Runde Sommer-Fußball abgesehen hatten, waren die Reds mit einem Messer zwischen den Zähnen zu dem freundschaftlichen Termin erschienen.
Wird Lionel Messi bereits bei der Supercopa in Top-Form agieren? (Photocredit: JONATHAN NACKSTRAND / AFP / picturedesk.com)
Im Vorjahr gingen die Katalanen unter
Dass sich die Blaugrana kurz vor dem Saisonstart gern einmal kalt erwischen lässt, hatte bereits die vorjährige Ausgabe der Supercopa offenbart: Nach einem 4:0-Triumph konnte sich Athletic Bilbao damals praktisch schon nach dem Hinspiel über den Gewinn der Trophäe freuen.
Dieser Erfolg wog für die Basken doppelt schwer, weil üblicherweise auch der FC Barcelona gesteigertes Interesse am ersten nationalen Titel der Spielzeit zeigt: So brachte die Mannschaft hier allein zwischen 2009 und 2013 stolze vier Siege unter Dach und Fach.
Wie stark die Spieler bereits in der Supercopa unter Beobachtung stehen, hatte bei der vorjährigen Blamage unter anderem Marc-Andre ter Stegen zu spüren bekommen. Nachdem dieser bei der Schlappe gegen Bilbao keinen glücklichen Eindruck hinterließ, wurde der Deutsche zum Kurzarbeiter in der Champions League degradiert.
Für den früheren Gladbacher muss es deshalb noch nicht einmal eine schlechte Nachricht sein, dass am Sonntag dessen Rivale Bravo zwischen den Pfosten steht. Aufgrund einer im Training erlittenen Bänderverstauchung ist ter Stegen frühestens im Rückspiel wieder mit von der Partie.
Sampaoli gibt sein Heim-Debüt
Der Auftritt der Gastgeber wird derweil von der Heim-Premiere des neuen Trainers überschattet: Nachdem Unai Emery in nur drei Jahren eine ganze Ära prägte, setzt nunmehr der Argentinier Jorge Sampaoli die Arbeit des gen Paris abgewanderten Vorgängers fort.
Da im Sommer auch langjährige Leistungsträger wie Krychowiak, Gameiro, Coke oder Llorente den Verein verließen, muss Sampaoli gleich einmal einen personellen Umbruch kommunizieren: Eine Herausforderung, die aber zumindest der FC Sevilla längst zur Genüge kennt.
Die letztlich unglückliche Niederlage gegen Real Madrid deutete bereits an, dass der Neuaufbau schon in einem fortgeschrittenen Stadium angekommen ist. Die mutmaßlich in Bestbesetzung agierenden Katalanen könnten sich nach der Vermutung der Wettanbieter nun aber dennoch als ein bis zwei Nummern zu groß erweisen.