Fußball News vom: 31.03.2016 - 11:49
FC Barcelona Fußball International Real Madrid Spanien
Liga BBVA: FC Barcelona – Real Madrid Vorschau & Wettquoten
In der Primera Division hat der FC Barcelona die beiden Verfolger aus Madrid bereits um neun beziehungsweise zehn Zähler abgehängt: Trotz der längst geklärten Verhältnisse wird aber auch das 264. Clasico am Samstagabend (20:30 Uhr) wieder die Fußballwelt elektrisieren.

Dass ein Duell zwischen der Blaugrana und Real selbst in Zeiten der katalonischen Dominanz immer eine sehenswerte Sache ist, hatte bereits das Hinspiel eindrucksvoll bewiesen, als dem drückend überlegenen Titelverteidiger im Bernabeu-Stadion ein müheloser 4:0-Erfolg gelungen war.
Wurde schon das Gastspiel im vergangenen Herbst zur Demütigung des großen Rivalen genutzt, hat der FC Barcelona nun auch vor dem Re-Match einen Weg gefunden, das weit zurückhängende Weiße Ballett bereits vor dem Anpfiff im Camp Nou ein wenig zu düpieren.
Gedenken an Johann Cruyff
Anstelle des Welt-Klubs aus Madrid wird von den Gastgebern am Wochenende schließlich das Gedenken an den jüngst verstorbenen Johan Cruyff in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt, der Barca einstmals sowohl als Spieler als auch als Trainer in der europäischen Spitze etablierte.
An den einstigen holländischen Nationalspieler soll unter anderem mit einer gewaltigen Choreographie der Zuschauer, speziellen Trikots und Video-Einblendungen erinnert werden – dabei nehmen es die Hausherren gern in Kauf, dass man Real damit schon beim Einlauf in das Stadion zum Statisten degradiert.
Auch die Äußerungen von Carles Puyol stellten im Vorfeld des Clasicos heraus, dass Real Madrid im Gedankenkosmos der Katalanen derzeit allenfalls eine Nebenrolle spielt; vielmehr ist der Fokus der Mannschaft bereits auf die anderen Wettbewerbe gerichtet.
Immerhin träumt man in Barcelona davon, als erster Verein überhaupt das im Vorjahr eroberte Triple zu wiederholen – eine historische Mission, die auch der ehemalige Barca-Innenverteidiger für durchaus realistisch hält:
„Wenn man alles gewonnen hat, ist es verdammt schwer, das zu wiederholen. Aber diese Mannschaft ist hungrig, ambitioniert und besitzt große Qualität.“
Real schreibt sich noch nicht ab
Die königlichen Gäste sind bislang allerdings nicht einmal gewillt, der Blaugrana kampflos die Meisterschaft zu überlassen; wie Gareth Bale in der „Marca“ zur Kenntnis gab, hat Real Madrid den nationalen Titel noch immer nicht zur Gänze abgeschrieben:
„Wir werden bis zum Schluss kämpfen. Im Fußball ist alles möglich. La Liga ist möglich, wenn wir gewinnen, sind es nur noch sieben Zähler Rückstand.“
Bei Licht betrachtet ist es allerdings völlig schleierhaft, wie die benötigte Aufholjagd gelingen soll: Selbst nach einem – von den Wettanbietern als äußerst unwahrscheinlich erachteten Erfolg im Camp Nou – wird der dann noch immer stattliche Rückstand kaum mehr wettzumachen sein.
Da der FC Barcelona mittlerweile seit 39 Pflichtspielen ungeschlagen ist, dürfte im weiteren Saisonverlauf allenfalls noch mit gelegentlichen Punktverlusten des Spitzenreiters zu rechnen sein – und der von Real benötigte Einbruch des Rivalen ist derzeit schon gar nicht abzusehen.
Für das Weiße Ballett kann es in den kommenden Wochen deshalb eigentlich nur noch darum gehen, in La Liga wenigstens die Stadt-Meisterschaft für sich zu entscheiden; momentan hat sich schließlich der Lokalrivale Atletico den zweiten Tabellenplatz gesichert.
Muss Sergio Ramos passen?
Dass Bale dennoch weiterhin von der Rückkehr an die nationale Spitze träumt, ist vornehmlich auf das Wirken von Zinedine Zidane zurückzuführen, der dem Team in den vergangenen Wochen tatsächlich wieder die unter Rafael Benitez vermisste Stabilität verlieh.
Im gesamten März war Real folglich in sämtlichen absolvierten Pflichtspielen ohne jeden Verlustpunkt durchgekommen: Ein deutlicher Aufschwung, der im besten Fall zumindest in der Champions League noch reiche Früchte tragen kann.
Um jedoch in der Königsklasse wirklich glaubhafte Ambitionen anmelden zu können, muss das Team nun zunächst einmal das Clasico mit heiler Haut überstehen: Nach der Vorführung im Hinspiel sind aber erhebliche Zweifel angebracht, ob sich der Aufschwung der Königlichen auch der prestigeträchtigen Schlacht im Camp Nou gewachsen zeigt.
Als besonders nachteilig droht es sich dabei zu erweisen, dass ein Einsatz von Kapitän Sergio Ramos fraglich ist: Mit Rückenbeschwerden musste der Innenverteidiger in der vergangenen Woche bereits die spanische Nationalmannschaft vorzeitig verlassen.