Fußball News vom: 19.12.2017 - 13:18
1. FC Köln DFB Pokal Wetten Schalke 04
Achtelfinale DFB-Pokal: Schalke – 1. FC Köln Wettquoten & Vorschau
Im 17. Anlauf hatte der 1. FC Köln zuletzt tatsächlich seinen ersten Sieg der Bundesliga-Saison gewuppt. Das am heutigen Abend (20:45 Uhr) zu absolvierende Pokal-Achtelfinale beim FC Schalke lässt sich aber keineswegs nur dank des ungewohnten Erfolgserlebnisses vielversprechend an.

Obwohl das nach wie vor abgeschlagene Schlusslicht beim Tabellenzweiten gastiert, dürfte sich der Respekt der Geißböcke vor der Veltins-Arena in Grenzen halten – an Ort und Stelle konnten die Rheinländer immerhin schon vor drei Wochen einen unverhofften Punktgewinn verbuchen.
In der deutlich besseren Verfassung der vergangenen Jahre stellten die Abstecher nach Gelsenkirchen ohnehin keine Hürde dar; in den zurückliegenden drei Spielzeiten hatten sich Kölner hier stets mit dem vollen Auswärts-Dreier eingedeckt.
Doch wenngleich Schalke somit zu den erklärten Lieblingsgegnern zu zählen ist, fällt dem Effzeh nun dennoch die deutliche Außenseiterrolle zu: Nach einer katastrophal verlorenen Hinrunde bereitet es den Wettanbietern sichtliche Probleme, den Gästen einen versöhnlichen Schlusspunkt zuzutrauen.
Kann Schalke die starke Hinrunde krönen?
Dabei ist es natürlich auch auf die immense Stabilität der Königsblauen zurückzuführen, dass am Dienstag eine ganze Menge für die Hausherren spricht; nach zwölf in Serie ungeschlagen absolvierten Pflichtspielen wird von 04 derzeit völlig verdientermaßen Höhenluft geschnuppert.
Von den positiven Folgen dieses Laufs konnten die Knappen unter anderem auch bereits anlässlich des Hinrunden-Abschlusses in Frankfurt profitieren, als sich das Team selbst nach dem zweiten Gegentreffer nicht geschlagen gab – und in nahezu letzter Sekunde doch noch ein verdientes Pünktchen holte.
Mit beeindruckender Moral wurde in der Commerzbank-Arena jedoch beileibe nicht zum ersten Male eine bereits verloren geglaubte Begegnung gedreht; die legendäre Aufholjagd beim 4:4 in Dortmund ruft bei den Anhängern vermutlich noch in Jahrzehnten glänzende Augen hervor.
* Nach regulärer Spielzeit. Quoten Stand vom 19.12.2017, 08:54 Uhr. Angaben ohne Gewähr. Die Quoten unterliegen ständigen Anpassungen und können laufend geändert werden.
Die vielfach nachgewiesenen Kämpferqualitäten müssten das Team nun eigentlich auch im DFB-Pokal für ein erfolgreiches Abschneiden prädestinieren: In den hier zu absolvierenden Alles-oder-Nichts-Duellen kommt es schließlich ganz besonders auf einen unbeugsamen Charakter an.
„Sie haben nichts zu verlieren. Gegen solche Mannschaften zu spielen, ist immer unangenehm. Es wird eine sehr, sehr sensible Partie für uns.“
– Schalke-Coach Domenico Tedesco macht sich auf unbeschwert aufspielende Geißböcke gefasst.
Die sich aus dem Tabellenbild zwangläufig abzuleitende Favoritenstellung ruft bei den Gastgebern dennoch einigen Argwohn hervor; auf der vereinseigenen Homepage scheint insbesondere Domenico Tedesco mit der gewaltigen Fallhöhe zu fremdeln:
„Wir wissen, dass unser letztes Spiel zu Hause gegen Köln schon sehr schwierig war, diesmal wir es noch schwieriger. Sie hatten zuletzt gegen uns ein Top-Spiel abgeliefert und die Kontersituationen mit viel Speed ausgespielt.“
Tedesco erwartet Köln mit neuem Schwung
Dabei ist es wohl als eine kleine Verneigung vor Stefan Ruthenbeck zu verstehen, dass der Schalke-Coach im Pokal einen noch komplizierteren Gang erwartet – beim kürzlichen 2:2 war schließlich noch Peter Stöger für den Zweitligisten in spe verantwortlich gewesen.
Das letzte Duell zwischen Schalke und Köln (hier im Bild Benjamin Stambouli gegen Tim Handwerker) endete nach hartem Kampf mit einem 2:2-Remis. (© Anke Waelischmiller / dpa Picture Alliance / picturedesk.com)
Tatsächlich glaubt Tedesco, schon eine ganz eigene Handschrift des neuen Kölner Trainers erkennen zu können; in den vergangenen Tagen hätten die Rheinländer demnach deutlich mehr Zug zum gegnerischen Tor entwickelt:
„Sie versuchen, schnell hinter die gegnerische Kette zu kommen. Wir brauchen eine gute Tiefensicherung und sollten möglichst wenige Ballverluste haben – und wenn wir den Ball mal verlieren, dann bitte auch nicht in jeder Zone.“
Dennoch kann es aber natürlich nicht verwunden, dass der Respekt auf Seiten des Gegners noch ein bisschen größer ist; von Stefan Ruthenbeck wird nicht zuletzt das aus dem langen Lauf resultierende Selbstbewusstsein der Gastgeber gefürchtet:
„Es wird wieder ein sehr schweres Spiel. Schalke hat einen guten Rhythmus, sie sind in einem top fitten Zustand und bringen eine gewisse Moral und Mentalität mit. Wir brauchen auf jeden Fall eine klasse Leistung, um dort bestehen zu können.“
Gleichwohl klang bereits in dieser Würdigung an, dass sich der 1. FC Köln keinesfalls kampflos geschlagen zu geben gedenkt; dabei braucht der Gäste-Trainer noch nicht einmal auf die besonderen Gesetzmäßigkeiten des Pokals zu verweisen, um sich in der Veltins-Arena etwas auszurechnen.
Hat der DFB-Pokalsieger von 2009 und 2015 da etwa eine Vorahnung? 😅 Wir haben mit #Naldo über seine Torjäger-Qualitäten, sein gefühltes Alter und das anstehende Duell gegen den @fckoeln gesprochen 👉 https://t.co/ufUtdHaJ18 #S04KOE #DFBPokal #Berlin2018 @s04 pic.twitter.com/VYkKCWl0hT
— DFB-Pokal (@DFB_Pokal) 18. Dezember 2017
„Jedes Spiel muss gespielt werden. Wir haben es gegen Bayern München gesehen, mit ein bisschen Glück holen wir da einen Punkt. Auch das Spiel gegen Wolfsburg zeigt, dass man jeden schlagen kann. Schalke ist stark, das wissen wir, aber wir werden unsere Chance definitiv bekommen“, sagte Ruthenbeck.
„Warum denn nicht? Auch, wenn wir natürlich überhaupt kein Favorit sind. Ich sehe in der Mannschaft einen unheimlichen Willen.“
– In der „Bild-Zeitung“ äußerte sich der neue Sportchef Armin Veh optimistisch, dass „sein“ Effzeh am heutigen Abend das Viertelfinale erreichen kann.
Risa ergänzt das rheinische Lazarett
Sorgt der Premieren-Sieg gegen die Wölfe für leichten Rückenwind, macht den Geißböcken aber auch weiterhin schweres Verletzungspech zu schaffen; bei einem Pressschlag am gegnerischen Strafraum hatte es jüngst den jungen Stürmer Birk Risa erwischt.
Abgesehen von dem Norweger, füllen derzeit noch weitere elf Spieler das vereinseigene Lazarett auf. In der zweiten Englischen Woche in Folge muss den Gästen der ohnehin nur schwerlich zu kompensierende Schwund naturgemäß ganz besonders ungelegen kommen.
Bei den Hausherren dürften hingegen lediglich Goretzka, Bentaleb und Insua erst nach dem Jahreswechsel zurückzuerwarten sein: Rein personell sollte einem weiteren erfolgreichen Kraftakt somit nichts im Wege stehen.