Fußball News vom: 24.10.2017 - 19:22
1. FC Köln DFB Pokal Wetten Hertha BSC
2. Runde DFB-Pokal: Hertha BSC – 1. FC Köln Wettquoten & Vorschau
Der zum Pokal-Auftakt in Leher gefeierte 5:0-Erfolg hat den Kölnern den bislang einzigen Pflichtspielsieg der laufenden Spielzeit beschert. Nun hoffen die Geißböcke darauf, dass der Teufelskreis des Misserfolges anlässlich der zweiten Pokalrunde endlich geschlossen werden kann.
Nachdem es zur Saison-Premiere jedoch noch bei fünftklassigen Amateuren zur Sache ging, wird die Messlatte am Mittwoch (18:30 Uhr) nun schon um einiges höher angelegt – wenngleich derzeit auch die Alte Dame von der Spree mit den Vorboten einer schweren Krise zu kämpfen hat.
Während die Rheinländer bereits seit zwölf Partien sieglos sind, konnten auch die Berliner lediglich eines der letzten zehn Spiele erfolgreich gestalten: Allein in den jüngsten sechs Prüfungen hatte es für die Blau-Weißen vier Pleiten bei nur zwei Unentschieden gesetzt.
Am vergangenen Wochenende war darüber hinaus vor allem das Glück dafür verantwortlich zu machen, dass die Bilanz nicht noch düstere Züge trägt; beim deutlich dominierenden Sport-Club aus Freiburg kamen die Hauptstädter mit einem äußerst schmeichelhaften Remis davon.
Die Hertha bangt um ihren Heim-Nimbus
Trotz der einmal mehr bescheidenden Leistung zeigte sich Pal Dardai aber bemüht, auch aus dem Breisgau etwas Positives mitzunehmen. Folglich wusste es der Trainer zu schätzen, dass sich sein Team in den letzten Minuten doch noch zu wehren begann: „Sie hat gefightet bis zum Schluss. Diese Leidenschaft wollen wir mitnehmen.“
Dabei sollte es eigentlich zu den Selbstverständlichkeiten zu zählen sein, dass die Hertha in einem Pokalspiel vor Leidenschaft nur so strotzt; noch immer haben sich die Berliner schließlich nicht den seit langem gehegten Traum erfüllt, an einem Endspiel im heimischen Olympiastadion teilzunehmen.
Den krisenerprobten Manager Michel Preetz kann es dennoch nicht verwundern, dass es derzeit gerade an jenen Selbstverständlichkeiten hapert. Die sich häufenden Misserfolge gehen nun einmal nicht spurlos an einem Großteil der Spieler vorbei:
„Lockerheit geht ein Stück weit auf der Strecke verloren, und die Lockerheit holst du nur zurück, wenn du dich reinbeißt. Es ist der einzige Weg – kämpfen, jeden Zweikampf so angehen, als ob es der letzte sei, weil jeder Zweikampf dazu da ist, um sich Selbstvertrauen zurückzuholen.“
* Quoten Stand vom 25.10.2017, 11:35 Uhr. Angaben ohne Gewähr. Die Quoten unterliegen ständigen Anpassungen und können laufend geändert werden.
Gleichwohl kann die Hertha immerhin darauf verweisen, dass sich der Leidensdruck im eigenen Stadion nach wie vor in Grenzen hält; die vor zehn Tagen gegen Schalke kassierte 0:2-Pleite hatte dem Team die bislang einzige Saison-Niederlage in Charlottenburg beschert.
Angesichts der etwa gegen die Bayern (2:2) oder Leverkusen (2:1) verbuchten (Achtungs-)Erfolge lässt sich noch immer mehrheitlich Positives über die Heimstärke der Berliner berichten – was gegen den nun schon seit Monaten darbenden 1. FC Köln für eine besonders klare Kiste spricht.
Ausgerechnet die vielversprechende Ausgangskonstellation scheint Preetz jedoch nicht so recht zu schmecken. Stattdessen treibt den früheren Torjäger die Sorge um, dass ausschließlich der Tabellenletzte von der kurzen Bundesliga-Auszeit profitiert:
„Ich glaube, dass sich die Kölner freuen, dass es jetzt ein Pokalwettbewerb ist. Es ist das einzige Spiel in diesen Tagen, in dem sie ohne großen Druck spielen können. Ich glaube, dass sie die Bundesliga-Problematik am Mittwoch ein Stück weit ausblenden werden können.“
Zur Einstimmung… Wir sind schon heiß, und ihr? 🔥🔥🔥 https://t.co/Pjb8nTT5Ku @DFB_Pokal #dfbpokal #BSCKOE #hahohe pic.twitter.com/GlsLv1VPsl
— Hertha BSC (@HerthaBSC) 24. Oktober 2017
Schmadtkes Abgang soll „Impulse“ setzen
Angesichts der aktuellen Entwicklungen mutet es allerdings ziemlich abwegig an, dass man sich beim Effzeh in den anstehenden 90 Minuten ausnahmsweise einmal nicht mit der sportlichen Talfahrt beschäftigt: Mit dem Rücktritt von Jörg Schmadtke ist die Krise mittlerweile sogar in der Führungsetage angekommen.
Der unerwartete Rückzug des Managers könnte durchaus eine Kettenreaktion bei den Rheinländern nach sich ziehen; vor dem torlosen Remis gegen Bremen hatte schließlich auch schon Peter Stöger nebulöse Andeutungen über einen möglicherweise bevorstehenden Abgang gemacht.
„Es wäre schön, wenn wir zweimal nach Berlin fahren könnten – und dann nicht unbedingt zu Union.“
– Effzeh-Coach Peter Stöger hat sich auch im tabellarischen Tiefflug seinen Sinn für Humor bewahrt.
Zunächst einmal ließ sich am Montag allerdings auch der Österreicher selbst von der Entscheidung seines langjährigen Mitstreiters „total“ überraschen. Nach eigenen Angaben wurde Stöger nur zehn Minuten vor der Öffentlichkeit über den Abschied Schmadtkes in Kenntnis gesetzt.
Köln entsendet (fast) das letzte Aufgebot
Angesichts der in Gang gesetzten Auflösungsprozesse dürfte auch der Trainer ahnen, fortan unter noch größerer Beobachtung zu stehen – weshalb die Vorbereitung auf die anstehende Pokal-Prüfung noch ein bisschen stärker in den Fokus rückte:
„Es ist jetzt der Job von anderen Leuten im Verein, Lösungen dafür zu finden. Meine Aufgabe ist es, die Gruppe so gut wie möglich auf die Aufgabe im Pokal vorzubereiten. Das ist mein Job und den gehe ich jetzt an.“
Mit Kapitän Matthias Lehmann, Marco Höger, Claudio Pizarro, Jhon Cordoba, Marcel Risse, Jonas Hector und Nikolas Nartey blieb eine gefühlte halbe Startelf dem kollektiven Regenerieren fern – und auch beim Pokal-Fight in der Hauptstadt wird keiner dieser sieben Spieler zur Verfügung stehen.
Personelle Sorgen sind allerdings auch den gleichfalls von drei Wettbewerben gebeutelten Berlinern nicht gänzlich fremd: Das erhoffte Ticket für das Achtelfinale wird die Hertha etwa ohne die drei „Stabilisatoren“ Langkamp, Mittelstädt und Darida lösen müssen.