Fußball News vom: 25.03.2017 - 09:27
Nationalmannschaft WM 2018 Wetten
WM-Qualifikation: Aserbaidschan – Deutschland Tipp & Wett-Quoten
An den ersten vier Spieltagen der WM-Qualifikation hat die deutsche Mannschaft standesgemäße zwölf Punkte eingefahren: Auf exakt eine solch perfekte Bilanz kann der Weltmeister bislang auch gegen die nun in Baku (Sonntag, 18:00 Uhr) wartende Auswahl aus Aserbaidschan verweisen.

Gegen die Vorderasiaten kam die DFB-Elf in den vier seit 2009 absolvierten Pflichtspielen ebenfalls ohne jeden Kratzer davon; kurioserweise sind selbst beim Torverhältnis von 15:2 nur minimale Unterschiede zu der aktuell in der Gruppe C zu Buche schlagenden Ausbeute auszumachen (16:0).
Hatte sich das Team vom Kaspischen Meer somit stets als ein braver Punktelieferant erwiesen, könnten die Dinge dieses Mal ein bisschen anders stehen: Die Hausherren scheinen fest gewillt zu sein, erstmals aktiv in die Vergabe der WM-Tickets einzugreifen.
Mit den frühzeitig eingefahrenen sieben Punkten lässt Aserbaidschan vor dem Start in die heiße Phase deutlich höher gewettete Nation wie Tschechien und Norwegen hinter sich; auch die auf Playoff-Kurs befindlichen Nordiren haben lediglich ein besseres Torverhältnis vorzuweisen.
Aserbaidschan träumt von der WM
Auch, dass das direkte Duell gegen die Green & White Army zuletzt mit 0:4 daneben ging, vermochte die Begeisterung nur kurzfristig zu trüben. Noch ist der 89. der Fußball-Weltrangliste nicht bereit, den Traum von der ersten Endrunden-Teilnahme zu den Akten zu legen.
Der verantwortliche Coach Robert Prosinecki wusste im „Kicker“ folglich zu berichten, dass die Nationalelf in seiner fußballerischen Wahl-Heimat gerade schwer in Mode ist: „Hier wollen alle den Weltmeister sehen – das Stadion ist voll. Falls wir nicht verlieren, würde Aserbaidschan explodieren.“
Bei dem Kroaten selbst überwiegt allerdings nach wie vor die Skepsis, ob das Niveau seiner Elf höheren Ansprüchen tatsächlich schon gewachsen ist: „Wenn man sieht, wo die Spieler der anderen Nationen unter Vertrag stehen und das mit uns vergleicht, dann ist die Qualifikation für Russland 2018 wenig realistisch.“
Gleichwohl bleibt festzuhalten, dass sich die Nationalmannschaft in den vergangenen Jahren erstaunlich gut entwickelt hat. Die sich häufenden Erfolge führt Prosinecki dabei vor allem auf eine mutigere taktische Ausrichtung zurück.
Während der langjährige Coach Berti Vogts demnach das Hauptaugenmerk auf die Stabilisierung der Defensive legte, hält der vor drei Jahren gestartete Nachfolger die aserbaidschanischen Spieler nach eigenen Angaben deutlich häufiger zum Hochklappen ihrer Visiere an.
Die Resultate der jüngsten Pflichtspiele wollen allerdings nicht so recht zur Analyse des Trainers passen: Da selbst gegen den Fußball-Zwerg San Marino nur ein mühsamer 1:0-Erfolg gelang, hat das Team nach vier Spieltagen erst zwei Törchen vorzuweisen.
Legt die DFB-Elf den Schalter um?
Diesbezüglich ist die deutsche Nationalelf natürlich aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Die im bisherigen Verlauf der Qualifikation gezählten 16 Treffer werden lediglich von den die Gruppe H dominierenden Roten Teufeln aus Belgien getoppt.
Lässt es der Angriff auf dem Weg nach Russland mächtig krachen, schien in den jüngsten Testspielen eine kreative Pause auf dem Plan zu stehen; an den torlosen Jahresabschluss gegen Italien schloss vor wenigen Tagen ein weitgehend uninspirierter 1:0-Erfolg gegen die Three Lions an.
Vom Abschied Lukas Podolskis wurde der insbesondere in der ersten Halbzeit enttäuschende Auftritt jedoch zu einer Randnotiz erklärt; zumal dem scheidenden Nationalspieler mit dem goldenen Treffer ein geradezu märchenhafter Ausstieg gelang.
Toni Kroos & Co. wollen in Aserbaidschan ihre weiße Weste behalten.
(Credit: Christian Charisius / dpa / picturedesk.com)
„Aserbaidschan ist so gut wie noch nie in einer Qualifikation, es wird kein Selbstläufer.“
– Bei aller Siegesgewissheit hat sich Jogi Löw doch auch den gebotenen Respekt vor den Vorderasiaten bewahrt.
Nachdem sich am Mittwoch verdientermaßen alles um „Prinz Poldi“ drehte, ist nun ein rasches Umdenken gefragt. Joachim Löw hat aber freilich keinerlei Bedenken, dass seiner Mannschaft der reibungslose Wechsel in den Pflichtspiel-Modus gelingt:
„Es wird uns auch nach diesem Abend in Dortmund überhaupt nicht schwerfallen, uns nun auf Aserbaidschan einzustellen. Ich bin absolut überzeugt, dass wir unsere Siegesserie fortsetzen und die weiße Weste wahren.“
Auch Podolski legte Wert darauf, die Vorbereitung seiner nunmehrigen Ex-Kollegen nicht zu stören. Noch bevor sich diese im Mannschaftsbus in ihr Quartier bequemten, verabschiedete sich der Weltmeister in die Dortmunder Nacht.
Viele Rückkehrer – aber Werner muss passen
Dass die DFB-Auswahl am Sonntag mit einem anderen Gesicht erwartet werden kann, ist aber nur am Rande auf den Rücktritt des gebürtigen Kölners zurückzuführen. Etliche gegen England zum Einsatz gekommene Jungspunde ließen den 31-Jährigen gleich noch ein wenig älter aussehen.
Schmerzhafte Oberschenkelprellung: @JuWeigl reist nicht mit nach Baku. Mehr dazu gleich auf https://t.co/TThxdWzlyx. #DieMannschaft pic.twitter.com/eXPM9CWubo
— Die Mannschaft (@DFB_Team) 24. März 2017
Dabei gelang es nicht allen getesteten Probanden, die erhoffte Eigenwerbung zu betreiben. Der Bundestrainer trug es jedoch mit Fassung, dass die 90 Minuten jede Menge Leerlauf boten: „Man hat gemerkt, dass einige junge Spieler zum ersten Mal in dieser Zusammensetzung auf dem Platz waren. Deshalb nehmen wir viele Erkenntnisse aus diesem Test mit. Es war eine gute Schule.“
In Baku sollen nun wieder gestandene Nationalspieler für die Rückkehr zu geordneten Verhältnissen sorgen. Noch arbeiten die Mediziner aber mit Hochdruck daran, etliche Hoffnungsträger rechtzeitig zum Anpfiff am Sonntagnachmittag notdürftig zusammenzuflicken.
Sollte mit den unter der Woche noch angeschlagenen Özil und Khedira in jedem Falle zu rechnen sein, schreitet auch die Genesung von Gomez wunschgemäß voran. Von den nach Aserbaidschan reisenden Spielen ist deshalb nur der Einsatz von Draxler mit einem „eventuell“ versehen.
Mit Timo Werner hat der jüngste Spross der Nationalmannschafts-Familie seine Koffer dagegen schon wieder ausgepackt. Gleich bei seiner Premiere gegen die Three Lions handelte sich der Stürmer einen Muskelfaserriss ein.
Trotz des unschönen Souvenirs denkt der Leipziger jedoch mit leuchtenden Augen an sein Debüt zurück. Während RB-Coach Hasenhüttl die verletzte Rückkehr des Angreifers entsetzt zur Kenntnis nahm, kann Werner den nächsten Abstecher zur Nationalelf gar nicht mehr erwarten: „Es war ein tolles erstes Spiel und hat mir großen Spaß gemacht. Hoffentlich darf ich noch oft wiederkommen.“