Fußball News vom: 07.08.2017 - 16:31
Fußball International Manchester United Real Madrid
UEFA Super Cup 2017: Real Madrid – Man United Tipp & Wettquoten
Als erster Klub überhaupt konnte Real Madrid in der zurückliegenden Saison einen Erfolg in der europäischen Königsklasse wiederholen. Am Dienstagabend (20:45 Uhr) wird von den Spaniern nun auch im UEFA Super Cup eine fast schon historische „Doublette“ anvisiert.

Hatte letztmals der AC Milan vor schier endlos langen 27 Jahren den Super Cup verteidigen können, macht sich nunmehr die Truppe von Zinedine Zidane bereit, es der verflossenen goldenen Generation der Rossoneri gleichzutun.
In der Philip-II-Arena zu Skopje bekommen die Königlichen allerdings einen äußerst wehrhaften Widersacher vor die Brust: Von dem Duell gegen den Europa-League-Sieger Manchester United wird dem klangvollen Namen nach zweifellos der Duft der Champions League verströmt.
Entsprechend kann es auch nicht überraschen, dass es den direkten Vergleich in der Vergangenheit ausschließlich in der Königsklasse bzw. dem Europapokal der Landesmeister zu sehen gab, der bekanntlich in grauer Vorzeit verlässlich die besten Mannschaften des Kontinents zusammenführte.
Ein Duell für Feinschmecker
Deutet die Bilanz nach zehn absolvierten Auseinandersetzungen mit vier Siegen für Real, vier Unentschieden und zwei Triumphen für Man United deshalb auch auf ein ungefähres Gleichgewicht der Kräfte hin, scheinen die Dinge bei etwas näherer Betrachtung dann aber doch ein bisschen eindeutiger zu liegen.
Ungeachtet der relativ ausgeglichenen Verhältnisse hatten die Madrilenen in den K.o.-Duellen der Champions League bislang schließlich noch immer das bessere Ende für sich; die gelegentlichen Erfolge des englischen Herausforderers waren somit stets nur für Ergebniskosmetik gut.
Aktuell scheinen die Unterschiede sogar noch etwas deutlicher hervorzustechen. Da United nach dem Abgang von Alex Ferguson in eine mehrjährige Sinnkrise rutschte, war das Team zuletzt lediglich noch auf zweitklassigem Niveau auf der internationalen Bühne unterwegs.
Folglich brauchte es auch erst den Sieg in der Europa League, um nun im Herbst in die Königsklasse zurückkehren zu können: Der UEFA Super Cup stellt sich für die Red Devils somit als ultimativer Testlauf für die demnächst auszulosende Gruppenphase heraus.
Auf diese gewöhnungsbedürftige Konstellation ist es dann auch zurückzuführen, dass Manchester-Coach Jose Mourinho im Vorfeld nur ungewöhnlich kleine Töne spuckt – die eigene millionenschwere Mannschaft wird von dem Portugiesen in das Korsett eines fußballerischen Lehrlings gezwängt:
„Unsere Spieler haben keine Fülle von Erfahrungen mit großen europäischen Spielen. Dies ist ein neues Manchester United, eine neue Generation von Spielern. In der Europa League konnten wir Erfahrungen sammeln – jetzt kehren wir zur Champions League und zum UEFA Super Cup gegen das beste Team in Europa zurück.“
United probt die Rückkehr auf die große Bühne
Muss schon der bloße Blick auf den Marktwert des United-Kaders diese Äußerung als klassisches Understatement demaskieren, weisen nicht zuletzt auch die bislang unter Vertrag genommenen Neuverpflichtungen auf die großen Pläne der Red Devils hin.
Mit dem fast 85 Millionen Euro schweren Romelu Lukaku hat sich das Team nicht nur einen der begehrtesten Stürmer der Premier League geschnappt; in Gestalt von Nemanja Matic warb Mourinho darüber hinaus auch noch seinen erklärten Wunschspieler beim amtierenden Meister FC Chelsea ab.
Der diesjährige UEFA Super Cup könnte kaum zwei namhaftere Kontrahenten als Real Madrid und Manchester United aufbieten. (Bild: ARMEND NIMANI / AFP / picturedesk.com)
Angesichts solcher Personalien versteht es sich von selbst, dass Real am Dienstag lieber auf Nummer sicher gehen möchte; kurzentschlossen schloss sich sogar der eigentlich noch gar nicht eingeplante Cristiano Ronaldo der nach Moldawien entsendeten Reisegruppe an.
Da der Weltfußballer des Jahres nach einem langen Urlaub jedoch erst vor wenigen Tagen wieder bei Real in Lohn und Brot gekommen ist, darf man dennoch Zweifel hegen, ob es für CR7 tatsächlich schon im Super Cup zu einem Einsatz reichen wird.
Dass im Duell gegen den amtierenden Europa-League-Champion gern einmal auf das prominenteste Personal verzichtet wird, ist nicht zuletzt aus dem letzten Jahr bekannt, als trotz der Abwesenheit von Ronaldo, Kroos und Bale ein glücklicher Sieg gegen den FC Sevilla gelang.
Hatte es damals jedoch schon das Elfmeterschießen gebraucht, um den nationalen Rivalen in die Knie zu zwingen, stünden Real nach den Eindrücken der schweißtreibenden Vorbereitung ein paar frische Kräfte dieses Mal wohl sogar noch etwas besser zu Gesicht.
Hängt Real schon zum Saisonstart in den Seilen?
Auf ihrer USA-Tournee haben die Königlichen immerhin ein Programm gestemmt, vor dem selbst der völlig zerschlagen aus Asien zurückgekehrte deutsche Rekordmeister lediglich anerkennend den Hut ziehen kann.
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— Real Madrid C.F. (@realmadrid) 7. August 2017
Bezüglich der im Land der unbegrenzten Möglichkeiten eingefahrenen Resultate kamen aber freilich auch die Madrilenen nicht viel besser davon; so hatte es etwa in einem spektakulären Match gegen den FC Barcelona gleich die erste Clasico-Niederlage der neuen Spielzeit gesetzt.
Die in diesem Fall nicht ganz so schmerzliche 2:3-Schlappe gegen die Katalanen hatte allerdings beileibe noch nicht für den Tiefpunkt der vergangenen Tage gesorgt; ungleich härter gingen schließlich die Citizens aus Manchester mit dem amtierenden europäischen König ins Gericht (4:1).
An dieser Sternstunde des Lokalrivalen möchten sich am Dienstag nun natürlich auch die Red Devils orientieren, die es im UEFA Super Cup jedoch mit der vielleicht größten Domäne des spanischen Fußballs zu tun bekommen.
Werden die internationalen Wettbewerbe nämlich ohnehin schon seit längerer Zeit von den Klubs aus der Primera Division dominiert, setzt erst das überaus erfolgreiche Abschneiden im Super Cup der bisweilen langweilenden Dominanz die Krone auf.
So wurde die in Skopje auszuspielende Trophäe allein in den vergangenen acht Jahren stolze sieben Mal auf die iberische Halbinsel entführt – und die letzte Niederlage eines spanischen Klubs im Super Cup liegt mittlerweile sogar schon 17 Jahre zurück: An jenem historischen Abend hatte ausgerechnet Real Madrid dem Überraschungssieger Galatasaray gönnerhaft den Pokal überlassen.