Fußball News vom: 13.05.2017 - 09:06
AS Rom Fußball International Italien Juventus Turin
36. Spieltag Italien: AS Rom – Juventus Turin Tipp & Wettquoten
Nach dem Finaleinzug in der Königsklasse, kann Juventus Turin am Sonntag (20:45 Uhr) auch den Scudetto unter Dach und Fach bringen. Voraussetzung: Ein Punktgewinn bei Verfolger AS Rom.

Geplant war, die italienische Meisterschaft bereits vor Wochenfrist im Stadtderby gegen Torino einzutüten.
Doch daraus wurde nichts, denn beim Nachbarn reichte es für Italiens Spitzenreiter Juventus Turin nur zu einem glücklichen Remis (1:1).
Folge: Der Tabellenzweite AS Rom konnte durch seinen tags darauf erzielten 4:1-Erfolg beim AC Mailand wieder bis auf sieben Zähler an den Rekordmeister heranrücken. Angesichts von nur noch drei ausstehenden Spieltagen nicht weiter schlimm – möchte man meinen…
Wäre da nicht das direkte Duell am Sonntagabend, bei dem sich den römischen Gastgebern nun urplötzlich die Chance bietet, den Rückstand auf vier Zähler zu verkürzen!
Nichtsdestotrotz: Daran, dass es für die Turiner im Titelrennen tatsächlich noch einmal brenzlig werden könnte, will im Stiefelstaat kaum noch jemand glauben. Gleiches gilt für die Wettanbieter, die ihre Serie A-Meisterwetten fast alle schon aus dem Programm genommen haben.
Warum, erschließt sich beim Blick auf die Tabelle, der zufolge die Alte Dame im Saisonendspurt nur noch einen einzigen Zähler benötigt, um den sechsten Scudetto in Serie endgültig in trockene Tücher zu legen.
Allegri in Alarmbereitschaft
Wohl auch, um den Fokus nach dem Finaleinzug in der Königsklasse wieder voll auf die Liga zu richten, schlägt Juve-Coach Massimiliano Allegri dennoch Alarm: „Entweder wir fahren das notwendige Ergebnis ein, oder wir riskieren, im Saisonfinish nochmal um den Titel zittern zu müssen.“
Ein Szenario, das den Turinern im Hinblick auf den weiterhin bestehenden Triple-Traum wahrlich nicht gelegen käme. Wäre es doch ungleich angenehmer, sich fortan ausschließlich auf das am Mittwoch stattfindende Pokalfinale gegen Lazio und das Champions League-Finale am 03. Juni in Cardiff konzentrieren zu können.
Grund genug also, um nach zuletzt zwei Ligaremis in Folge mal wieder einen Dreier einzufahren. Erst recht für Stürmer Gonzalo Higuain, der mit einem Treffer zum ersten Juve-Spieler seit Omar Sivori 1960/61 avancieren könnte, der es in einer Serie A-Saison auf mindestens 25 Liga Treffer bringt.
Statistisch betrachtet stehen die Chancen, dass der Argentinier diese Schallmauer am Sonntag durchbricht, jedenfalls nicht schlecht. Schließlich ist die Alte Dame rückblickend auf die jüngsten zehn Duelle mit den Giallorossi nur ein einziges Mal ohne Torerfolg geblieben.
Abgesehen davon musste sich der Rekordmeister den Römern über den selben Zeitraum auch nur zwei Mal geschlagen geben. Demgegenüber stehen stattliche sieben Juventus-Siege und lediglich ein Unentschieden.
Video: Juventus war den Römern in den vergangenen Jahren stets einen Schritt voraus. (©AFP PHOTO/MARCO BERTORELLO)
Spalletti verspürt keinen Druck
Ob Roma-Coach Luciano Spalletti den Scudetto-Team aufgrund dieser Statistik bereits ad acta gelegt hat, ist nicht bekannt. Fest steht jedoch, dass der kahlköpfige Italiener die Saisonziele bereits erreicht sieht und daher im Vorfeld des Spitzenspiels keinen großen Druck mehr erzeugen will.
„Platz zwei wäre für uns der gefühlte Meistertitel. Wenn wir Dritter werden, haben wir aber immer noch eine großartige Arbeit geleistet“, betont der 58-Jährige – und das, obwohl es für die Römer, vom jüngsten 4:1 im Guiseppe Meazza-Stadion einmal abgesehen, zuletzt nicht mehr allzu rund lief.
Nicht nur, dass die Giallorossi schon seit zwei Heimspielen auf einen Sieg warten und dabei obendrein erst kürzlich eine bittere Derbyschlappe gegen Lazio hinnehmen mussten; auch die leidigen Diskussionen um eine neuerliche Vertragsverlängerung von Altstar Francesco Totti (40) drückt den Hauptstädtern weiter aufs Gemüt.
The boss will meet the media at 14:30 CEST on Saturday for his pre-match press conference ahead of #RomaJuve… #ASRoma pic.twitter.com/jnjm6ASfmB
— AS Roma English (@ASRomaEN) 11. Mai 2017
Erst kürzlich platzte Spalletti, der dem Publikumsliebling kaum noch Spielzeit einräumt, deshalb der Kragen. Seine Wut richtete sich dabei insbesondere an die Fans, die nach wie vor vehement einen Stammplatz für die alternde Klublegende fordern.
„Das nächste Mal werden wir die Fans den Kader bestimmen lassen. Ich bin beleidigt worden, weil ich Totti in dieser Saison oft nur fünf Minuten eingesetzt habe, diesmal bin ich beleidigt worden, weil er nicht gespielt hat“, polterte der Roma-Coach, ehe er mit einer pikanten Aussage überraschte:
„Es tut mir leid, dass diese Situation entstanden ist. Könnte ich es rückgängig machen, hätte ich Roms Trainerbank nicht angenommen.“
Sein Vertrag läuft am Saisonende aber ohnehin aus. Keineswegs ausgeschlossen also, dass das fast schon antike Fußball-Monument Francesco Totti auch in der kommenden Spielzeit noch im gelb-roten Dress bestaunt werden darf…