Fußball News vom: 28.03.2017 - 14:03
Länderspiel 2017: Portugal – Schweden Vorschau & Wett-Quoten
Für die meisten ist nur ein ganz gewöhnliches Testländerspiel. Für Portugals Cristiano Ronaldo ist das abendliche Aufeinandertreffen mit Schweden dagegen etwas ganz Besonderes. Grund: Der Kapitän des Europameisters kehrt heute dorthin zurück, wo für ihn einst alles begann.
Der portugiesischen Atlantikinsel Madeira eilt rund um den Globus ein paradiesischer Ruf voraus. Nicht umsonst trägt das von hohen Gebirgszügen, steilen Küstenfelsen und einer wundersamen Fauna geprägte Eiland so vielsagende Beinamen wie „Blumeninsel“ oder „Juwel im Atlantik“.
Trotz alledem: Wer fortan auf dem Flughafen der Inselhauptstadt Funchal landet, wird wohl oder übel auch an Fußball denken müssen. Denn laut Beschluss der Regionalregierung wird der Aeroporto do Funchal ab 29. März den Namen von Madeiras berühmtestem Spross, Cristiano Ronaldo, tragen.
Ehre, wem Ehre gebührt
Eine Huldigung, die dem amtierenden Weltfußballer zuteilwird, weil er als Kapitän im vergangenen Sommer maßgeblich am ersten internationalen Titelgewinn Portugals beteiligt war: dem Triumph bei der EM 2016 in Frankreich.
Wohl auch deshalb hat der Verband alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit Ronaldo, der in seiner Heimat bereits ein eigenes Museum, ein Hotel und eine Statue besitzt, die feierliche Umbenennungszeremonie ja nicht verpasst.
Kommt es doch nicht von ungefähr, dass ausgerechnet am Vorabend des großen Tages erstmals seit 16 Jahren wieder ein Fußball-Länderspiel auf Madeira ausgetragen wird. Anders als beim 3:0 über Andorra im Februar 2001, trifft die Selecao diesmal jedoch nicht auf einen Fußballzwerg.
Stattdessen zu Gast: Die neuformierte Auswahl Schwedens, bei der – nach den Rücktritten von Trainer Erik Hamren, Weltstar Zlatan Ibrahimovic und einigen anderen Leistungsträgern – gerade eine neue Zeitrechnung beginnt.
Bild: Sichtlich stolz präsentierten die auf Madeira geborenen Real-Stars Cristiano Ronaldo (l.) und Pepe bei ihrer Ankunft in Funchal den EM-Pokal. (Credit: / AFP PHOTO / FRANCISCO LEONG picturedesk.com)
Beide Teams mit breiter Brust
Besagter Umbruch scheint der Blagult bislang jedoch kaum Probleme zu bereiten. Zumindest dann nicht, wenn als Gradmesser die seit September erzielten Quali-Resultate in Betracht gezogen werden.
Nach fünf Partien in der Gruppe A steht für die mittlerweile von Janne Andersson gecoachten Schweden schließlich erst eine einzige Niederlage zu Buche. Weil es sich dabei um ein 1:2 bei Spitzenreiter Frankreich handelt, dürfte dieser Rückschlag jedoch durchaus zu verschmerzen sein.
Erst recht, weil die vier weiteren Duelle mit den Niederlanden (1:1), Luxemburg (1:0), Bulgarien (3:0) und Weißrussland (4:0) stolze zehn von zwölf möglichen Punkten eingebracht haben – was zur Folge hat, dass die Blau-Gelben noch vor Bulgarien und Holland auf dem Relegationsplatz stehen.
Von der 1:2-Heimpleite gegen Irland einmal abgesehen, sind zudem auch die bisherigen Tests zur vollsten Zufriedenheit verlaufen. Jeweilige „Zu-Null-Siege“ gegen die EM-Teilnehmer Ungarn (2:0) und Slowakei (6:0) sprechen dabei für sich.
#WCQ | Group A (EUROPE)
🇸🇪Sweden 4-0 Belarus🇧🇾
🇧🇬Bulgaria 2-0 Netherlands🇳🇱
🇱🇺Luxembourg 1-3 France🇫🇷
ℹ️➡️https://t.co/Uxk3F2Hgsy pic.twitter.com/FxwZl654IW— #WCQ (@FIFAWorldCup) 25. März 2017
Klar ist aber auch: Mit dem amtierenden Europameister Portugal erwartet die Skandinavier nun ein ganz anderes Kaliber. Daran ändert auch jene Tatsache nichts, dass sich das Team von Trainer Fernando Santos in der Quali-Gruppe B momentan mit dem zweiten Rang begnügen muss.
Zum einen, weil Portugal bei der bislang einzigen Pleite am 1. Spieltag gegen Tabellenführer Schweiz wohl immer noch im EM-Siegestaumel war; zum anderen, weil die darauffolgenden Quali-Hürden Andorra (6:0), Färöer (6:0), Lettland (4:1) und Ungarn (3:0) allesamt locker gemeistert wurden.
Die Rollen sind klar verteilt
Unter diesen Voraussetzungen und dem Umstand, dass CR7 in seiner Heimat sicherlich hochmotiviert zu Werke gehen wird, ergibt sich aus Sicht der Wettanbieter dennoch eine überraschend klare Chancenverteilung:
Gastgeber Portugal (Dreiweg-Siegquoten um 1,50) ist auf Madeira klarer Favorit, wohingegen sich der Kontrahent aus dem hohen Norden (Siegquoten um 7,00) im Vorfeld deutlich in die Rolle des Underdogs gedrängt sieht. Demnach wäre selbst ein Remis im Erfolgsfall noch für reizvolle Quoten um 4,00 gut.
Allein mit dem – aus schwedischer Sicht – eher ungewohnten subtropischen Klimaverhältnissen lässt sich diese Diskrepanz aber wohl nicht erklären. Vielmehr dürften die Quotenmacher bei ihren Prognosen auch die Duelle der jüngeren Vergangenheit im Hinterkopf gehabt haben.
Beim Blick darauf wird nämlich ersichtlich, dass die Elf aus dem skandinavischen Königreich gegen Portugal schon seit 1984 (3:1 in der WM 1986-Qualifikation) auf einen Sieg wartet. Und auch der letzte Teilerfolg, ein 0:0 in der WM 2010 Qualifikation, liegt bereits knapp acht Jahre zurück.
Dem gilt es allerdings hinzuzufügen, dass sich die Wege der Duellanten seitdem nur noch zwei Mal gekreuzt haben. So geschehen Ende 2013, als Portugal beide Playoff-Partien für die jüngste WM in Brasilien für sich entscheiden konnte.
Kleiner Hoffnungsschimmer für Schweden: Trotz der wenig erbaulichen jüngsten Resultate gestaltet sich die Bilanz gegen Portugal insgesamt recht ausgeglichen.
Rückblickend auf alle 17 bisherigen Duelle, schlägt für den Vizeweltmeister von 1958 (fünf) schließlich nur ein Sieg weniger als für die Selecao (sechs) zu Buche. Hinzu kommen sechs weitere Partien, in denen nach 90 Minuten kein Sieger ermittelt werden konnte.