Fußball News vom: 17.07.2017 - 14:12
Fußball International Nationalmannschaft
Frauen-EM 2017: Deutschland – Schweden Tipp & Wettquoten
Zum Auftakt der Frauen-EM 2017 wartet auf Turnierfavorit Deutschland die schwedische Damen-Auswahl. Mit den Skandinavierinnen verbindet die DFB-Elf ausschließlich gute Erinnerungen.

Für den DFB hätte der Sommer bislang nicht besser verlaufen können.
Mit den Triumphen beim Confed Cup sowie der U21-EM wurden bereits zwei wichtige Titel eingefahren, in den Niederlanden könnte bei der Frauen-EM 2017 nun der dritte Streich innerhalb weniger Wochen folgen.
Die Chancen dazu stehen jedenfalls ausgesprochen gut – kein Wunder, nachdem Deutschlands Fußballerinnen die letzten sechs Auflagen für sich entscheiden konnten.
Insgesamt bringt es die DFB-Elf sogar auf acht kontinentale Titel – eine beeindruckende Ausbeute, bedenkt man, dass es erst elf Austragungen gab.
Nur der norwegischen (2x) und schwedischen Auswahl (1x) ist es bislang gelungen, in die deutsche Phalanx einzudringen.
Mit letzterer bekommen es Deutschlands Damen nun zum EM-Auftakt in Gruppe B zu tun.
DFB-Frauen in Europa das Maß aller Dinge
Obwohl es sich dabei um einen der großen Vorrunden-Schlager handelt, sind die Rollen bei den Buchmachern überaus klar zugunsten Deutschlands verteilt.
Ausschlaggebend dafür sind aber nicht nur die eindrucksvollen EM-Auftritte der deutschen Damen (zwei Niederlagen nach 36 Endrunden-Partien), sondern auch die Ergebnisse der vorangegangenen Begegnungen.
13-mal standen sich Schweden und Deutschland bei großen Turnieren (WM, EM, Olympia) gegenüber, wobei die DFB-Elf nur zwei dieser Vergleiche verlor.
Werden bloß EM-Partien herangezogen, können Deutschlands Fußballerinnen gegen Schweden auf eine makellose Bilanz von fünf Siegen in fünf Duellen verweisen.
„Das ist ein Knaller direkt zum Auftakt. Wir haben schon oft gegen Schweden gespielt und wissen, was auf uns zukommt“
– DFB-Trainerin Steffi Jones.
Die Zuversicht wollen sich die Skandinavierinnen deshalb aber nicht nehmen lassen. „Wir wollen die Dämonen vertreiben“, verriet Star-Stürmerin Lotta Schelin.
Ähnlich sieht es auch Trainerin Pia Sundhage: „Deutschland muss irgendwann verlieren. Wir sind einfach dran mit einem Sieg gegen sie, und sie sind dran mit einer Niederlage.“
Umbruch lässt Schwedinnen hoffen
Dabei helfen soll die Tatsache, dass sich Deutschlands Nationalteam nach den Rücktritten von arrivierten Spielerinnen wie Saskia Bartusiak, Annike Krahn und Melanie Behringer gezwungenermaßen eine Verjüngungskur unterziehen musste.
„Vielleicht ist unsere größere Erfahrung diesmal ein kleiner Vorteil“, hofft Sundhage deshalb.
Doch nicht nur mannschaftlich hat sich bei Deutschlands Damen seit dem letzten Großereignis etwas getan. Nach dem Gewinn der Goldmedaille in Rio übernahm die ehemalige Nationalspielerin Steffi Jones das Trainer-Amt von Silvia Neid; für die 44-Jährige ist das Turnier in den Niederlanden folglich das erste Großereignis als DFB-Coach.
Bild oben: Seit dem Vorjahr schwingt Ex-Spielerin Steffi Jones das Trainerzepter bei den DFB-Damen. (© Carmen Jaspersen / dpa)
Ungeachtet der großen Fußstapfen, in die Jones nun treten muss (Neid betreute die DFB-Elf elf Jahre als Teamchefin, Anm.) gibt sie sich nach außen hin gelassen.
„Ich setze weder mich noch die Mannschaft unter Druck“, wurde Jones auf UEFA.com zitiert. „Wir wollen einfach ein gutes Turnier spielen.“
Gelingen soll das mit einem flexiblen 4-4-2-System. Der Plan: „Wir müssen versuchen, unberechenbar zu sein“, erklärte die einstige Innenverteidigerin, die aber auch weiß, dass selbst der beste Matchplan manchmal nicht ausreicht, wenn einem gleichzeitig das Wohlwollen von Göttin Fortuna fehlt.
„Jeder weiß, wie so ein Turnier laufen kann. Ich hoffe, dass das Glück ein Stück weit auf unserer Seite sein wird.“
Immerhin: Ausfälle musste Jones vor dem Auftakt gegen Schweden keine bekanntgeben. „Alle Spielerinnen sind fit“, versicherte die gebürtige Frankfurterin vor dem ersten Gruppenspiel.
Jones fordert „positive Arroganz“
Vorsicht ist am Montag (20:45 Uhr) jedoch allemal geboten, handelt es sich bei den Schwedinnen doch um die vorjährlichen Olympiafinalistinnen, die auf ihrem Weg ins Endspiel sogar die Nummer eins der Welt, die USA, ausgeschaltet haben.
„Es ist ein wichtiges Spiel, aber ein bisschen entspannter, weil es kein K.-o.-Spiel ist. Aber wir wollen einen guten Start und natürlich würden wir gerne gegen Deutschland gewinnen.“
– Caroline Seger über den Auftakt gegen Deutschland.
Darüber hinaus geht die Blagult mit breiter Brust in ihr erstes Gruppen-Spiel, nachdem es bei der EM-Generalprobe einen 4:0-Kantersieg gegen Vorrunden-Gegner Russland zu bejubeln gegeben hatte.
Die Favoritenrolle beansprucht Jones aber dennoch für ihre Elf: „Wir waren manchmal sehr bescheiden in unseren Aussagen. Die positive Arroganz soll ausdrücken, dass man mit Selbstvertrauen, Mut und Siegeswillen in ein Spiel geht.“