Fußball News vom: 20.07.2017 - 13:28
Fußball International Nationalmannschaft
Frauen-EM 2017: Deutschland – Italien Tipp & Wettquoten
Die deutschen Fußball-Frauen haben zum Auftakt der EM in den Niederlanden im Duell mit Schweden lediglich ein torloses Unentschieden erreicht. Damit steht der haushohe Favorit auf den Titelgewinn am Freitag (20:45 Uhr) in Tilburg im zweiten Spiel der Gruppe B unter ungewohntem Druck. Ein Sieg gegen Italien muss her.

Als sechsfacher Serieneuropameister ist Deutschland naturgemäß der eindeutige Titelanwärter auf den Gewinn der EM-Endrunde in Holland. Der Start in die „Operation Titelverteidigung“ ist allerdings nicht ganz gelungen.
Torloses Remis gegen Schweden
Die DFB-Equipe kam in der Neuauflage des Olympischen Finales über ein 0:0 gegen Schweden nicht hinaus. Allerdings sind die Skandinavierinnen nicht irgendein Gegner, sondern gehören zu den besten Frauen-Mannschaften der Welt.
Daher wäre es unangemessen von einem misslungenen Auftakt zu sprechen, schließlich befindet sich die DFB-Auswahl im Umbruch und geht zum ersten Mal mit Steffi Jones als Chef-Trainerin in ein großes Turnier.
Jones: „Bloß nicht enttäuscht sein“
„Ich habe der Mannschaft nach dem Spiel gesagt, dass sie bloß nicht enttäuscht sein oder an sich zweifeln soll, weil das eine gute zweite Halbzeit war. So wollen wir weitermachen: kombinationssicher, ballsicher, Chancen kreieren – nur dann noch zielstrebiger den Torabschluss suchen“, so die Bundestrainerin nach dem Unentschieden gegen Schweden.
Gegen Italien wird es zu personellen Änderungen kommen, teils freiwillig, allerdings auch unfreiwillig. Svenja Huth hat sich gegen Schweden einen leichten Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen und wird mindestens bis zu einem allfälligen Halbfinale ausfallen. Ein herber Verlust für die Offensive, die bereits durch den Ausfall von Alexandra Popp nicht in Bestbesetzung angereist ist.
Gegen Italien ist ein Sieg fast schon Pflicht
Nichtsdestotrotz steht die DFB-Elf gegen Italien vor einem Pflichtsieg, wenn der Aufstieg ins Viertelfinale nicht gefährdet werden soll. Das kommt in den Gedanken der Spielerinnen gar nicht vor, zu groß ist die Dominanz, die die deutschen Fußballdamen seit 1995 bei Kontinentalmeisterschaften bewiesen haben.
Allerdings gehören die Italienerinnen zu den ganz wenigen Mannschaften, die Deutschland bei einer EM-Endrunde bezwingen konnten. 1993 warf Italien die DFB-Auswahl im Halbfinale sogar aus dem EM-Turnier. Die Deutschen unterlagen nach einem 1:1 nach 120 Minuten im Elfmeterschießen mit 3:4.
„Es gibt kein Larifari, wir müssen die Punkte holen.“
– DFB-Torhüterin Almuth Schult vor dem Spiel gegen Italien.
Die DFB-Frauen sind sich nach dem doch überraschenden Remis zum Auftakt der enormen Bedeutung der Partie gegen Italien bewusst. Ein weiterer Punkteverlust würde den Druck auf die Jones-Elf noch einmal drastisch erhöhen. Alles andere als der EM-Titel wäre eine herbe Enttäuschung für den deutschen Frauen-Fußball.
Bild oben: Sara Däbritz kann’s nicht fassen. Die DFB-Frauen kamen zum EM-Auftakt gegen Schweden über ein torloses Remis nicht hinaus.
(© Carmen Jaspersen / dpa / picturedesk.com)
An der Favoritenrolle gibt es nichts zu rütteln. Die Wettanbieter sind derart von einem Sieg der DFB-Frauen überzeugt, dass kaum mehr als der Wetteinsatz ausgezahlt wird, sollte Deutschland gegen Italien die Oberhand behalten.
Italienerinnen stolpern gegen Russland
Italien hat seinen EM-Auftakt kräftig versiebt. Die Mannschaft von Trainer Antonio Cabrini kassierte gegen Russland eine überraschende und bittere Auftaktniederlage. Nach einem 0:2-Rückstand gelang Ilaria Mauro erst in der 88. Minute der Anschlusstreffer. Zu spät, auch wenn die Italienerinnen durchaus noch Ausgleichschancen hatten.
Angesichts der Tatsache, dass die Russinnen eigentlich als schwächster Gruppengegner der „Squadra Azzurra“ angesehen wurden, sieht es für ein Weiterkommen alles andere als gut aus. Am Freitag wartet Deutschland, vier Tage später (Dienstag, 20:45 Uhr) geht es gegen Schweden.
📸 | #WEURO2017
The pulse was racing after #Mauro's late goal but it wasn't enough as Russia took the three points.#ITARUS 🇮🇹 🇷🇺 1-2 pic.twitter.com/2dGIJropr4— Italy (@azzurri) 17. Juli 2017
Die italienischen Aufstiegshoffnungen könnten bereits gegen die DFB-Frauen ihr Ende finden. Setzt es die nächste Niederlage, dann müssen die „Gli Azzurri“ ihre Koffer packen und die Heimreise antreten. Der Druck auf Italien ist also enorm.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Viel mehr als Zweckoptimismus ist den Italienerinnen nach der Russland-Pleite nicht geblieben. „Wir wissen, dass Deutschland und Schweden die stärksten Teams in unserer Gruppe sind. Aber wir werden kämpfen und versuchen, gegen Deutschland zu gewinnen“, so Torschützin Mauro. Sie sei aber zuversichtlich, „dass uns das gelingen kann.“
Diese Zuversicht könnte allerdings recht schnell verpuffen, denn nach der nicht gerade berauschenden Nullnummer gegen Schweden sind die Deutschen heiß auf den ersten Dreier bei dieser Europameisterschaft. In Anbetracht der Ausgangslage gilt: Ein Sieg muss her – allerdings sowohl für die DFB-Frauen als auch für Italien.