Fußball News vom: 10.12.2016 - 12:00
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Premier League 2016/17: Man United – Tottenham Tipp & Wettquoten
Auch Jose Mourinho ist es in seinem ersten halben Jahr in Manchester nicht gelungen, den englischen Rekordmeister wieder flott zu kriegen. Sollte United nun am Sonntag nicht gegen die Spurs gewinnen, dürfte an eine erfolgreiche Spielzeit kaum noch zu denken sein.
Vor dem Heimspiel gegen den auf dem Europa-League-Startplatz geführten Tabellennachbarn macht den Red Devils schließlich bereits ein Rückstand von sechs Zählern auf Tottenham zu schaffen – weshalb das anstehende Sechs-Punkte-Spiel von vielleicht kriegsentscheidender Bedeutung ist.
Während sich die Gäste derzeit nämlich streng nach oben orientieren, droht United vom tabellarischen Mittelfeld geschluckt zu werden.
Eine deutliche Niederlage gegen die Spurs könnte sogar schon den Absturz in die untere Tabellenhälfte nach sich ziehen.
Mit Blick auf die in den vergangenen Wochen genommene Entwicklung der Mannschaft vermag ein zweistelliger Tabellenplatz aber ohnehin nicht mehr als abwegig erscheinen; schließlich rieb sich United zuletzt in aller Regel ziemlich erfolglos an der englischen Mittelklasse auf.
United in der Unentschieden-Klemme
Dass die Red Devils mittlerweile seit fünf Spieltagen in der Premiere League ungeschlagen sind, verliert angesichts der in diesem Zeitraum eingefahrenen vier Unentschieden entscheidend an Gewicht – zumal es auch gegen Nachzügler wie Burnley und West Ham bittere Punktverluste setzte.
Auch gegen den zuvor schwächelnden FC Everton kam der 20-fache englische Meister zuletzt nicht über ein enttäuschendes 1:1 hinaus: Dabei hatten die „Toffees“ streng genommen auch vor Wochenfrist einen gründlich gebrauchten Tag erwischt.
Nach einem weitgehend unterlegenen Auftritt half dem Klub aus Liverpool erst ein später Elfmeter aus der Patsche; dem zuvor glanzlos dominierenden Manchester schenkte Baines in der 89. Minute vom Punkt den Ausgleichstreffer ein.
Das verpatzte Finish hatte auch einen düsteren Schatten über das Comeback von Henriks Mkhitaryan geworfen, der sich erstmals seit dem 10. September in der Startelf bewähren durfte – nach einer knappen Stunde dann aber die große Chance auf das vorentscheidende 2:0 vergab.
„Ich hatte nie eine schlechte Beziehung zu ihm, die war sogar immer gut. Das Problem war nicht er, das Problem war ich selbst.“
– Henrikh Mkhitaryan dient sich derzeit mit selbstkritischen Worten bei Jose Mourinho an.
Dass der Armenier seinem Trainer somit kaum Argumente für weitere Einsatz-Minuten liefern konnte, hinderte den Dortmund-Export jedoch nicht daran, seine persönliche Entwicklung der letzten Wochen mit einer gewissen Zufriedenheit zu kommentieren:
„Ich hatte ein schlechtes Spiel gegen Manchester City, aber das liegt in der Vergangenheit. Ich habe einfach weiter hart gearbeitet und einen tollen Job gemacht, um wieder meine Chance zu bekommen. Es war ein unglaublich langer Weg.“
Spurs zeigen eine eindrucksvolle Trotzreaktion
Vor dem Heimspiel gegen die Spurs scheint dieser Weg nun nicht nur für Mkhitaryan sogar noch einmal deutlich länger geworden zu sein. Nach dem Remis im Goodison Park ist schließlich unklarer denn je, was für eine Spielphilosophie die aktuelle United-Generation überhaupt verfolgt.
Derweil den Red Devils neben der mannschaftlichen Geschlossenheit oftmals auch der letzte Wille abzugehen pflegt, hat Tottenham zuletzt mit einem echten Ausrufezeichen auf die erste Saison-Niederlage in der Premier League reagiert.
Nachdem es im Derby beim Spitzenreiter Chelsea eine vermeidbare 1:2-Schlappe zu verdauen galt, wurde der Konkurrenz mit einem glatten 5:0 gegen Swansea City mitgeteilt, dass von diesem ungewohnten Rückschlag nichts hängegeblieben ist.
Da am letzten Spieltag mit den Citizens und Liverpool zudem zwei besser platzierte Teams patzten, blickt die Truppe von Mauricio Pochettino auf ein rundum gelungenes Wochenende zurück – immerhin pirschte man sich wieder bis auf drei Zähler an die Champions League heran.
Somit sind die Chancen deutlich gestiegen, dass der am Dienstag begangene Abschied aus der Königsklasse nur von kurzer Dauer ist; mit einem verdienten 3:1 gegen ZSKA Moskau schloss Tottenham die enttäuschend verlaufene Gruppenphase mit einem versöhnlichen Ergebnis ab.
Mit dem ersten erfolgreichen Auftritt im Ausweichquartier zu Wembley wurde zumindest der 3. Tabellenplatz in der Gruppe E verteidigt; nichtsdestotrotz bedeutet es eine kleine Demütigung, von Monaco und Leverkusen in die zweitklassige Europa League abgeschoben zu werden.
Wiedereinzug in die Königsklasse ist das Minimalziel
Infolge dieser ärgerlichen Entwicklung dürften sich die Spurs fortan noch stärker auf die nationalen Belange konzentrieren; bereits im Vorjahr hatte die Mannschaft bekanntlich zugunsten der Premier League ein mögliches besseres Abschneiden auf dem internationalen Parkett geopfert.
Ein Sieg in Old Trafford besitzt deshalb auch für Pochettino und seine Mannen allerhöchste Priorität; zumal man insgeheim nach wie vor die Hoffnung hegt, dass auch in Sachen Meisterschaft noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.
Harry Kane ist mit sieben Toren in neun Spielen Tottenhams erfolgreichster Knipser. (Photocredit:Frank Augstein / AFP / picturedesk.com)
Eine Schlüsselrolle ist dabei am Sonntag erneut für Harry Kane vorgesehen, der die Träume von einer großen Saison seit seinem Comeback konsequent befeuert. In der monatelangen Verletzungspause des Torjägers waren die Spurs noch in eine kleine Ergebniskrise gerutscht.
Sieben Treffer in den letzten sechs Pflichtspielen lassen zumindest vermuten, dass nun auch in Manchester der „Man oft he Match“ nicht unbedingt aus Schweden kommen muss: In der aktuellen Verfassung stiehlt Kane selbst einem Zlatan Ibrahimovic mühelos die Show.