Fußball News vom: 15.09.2016 - 15:40
Chelsea England Fußball International Liverpool
Premier League 2016/17: Chelsea – FC Liverpool Tipp & Wettquoten
Den ersten europäischen Spieltag mussten Chelsea und der FC Liverpool aus der ungewohnten Zuschauerperspektive verfolgen: Nach der Zwangspause unter der Woche werden die beiden Teams nun schon am Freitagabend (21:00 Uhr) aufeinander losgelassen.
Dabei deutet vorab vieles darauf hin, dass der 5. Spieltag der Premier League zum Auftakt gleich einmal ein Spektakel zu sehen bekommt; immerhin haben die gastgebenden Blues in all ihren bisherigen Pflichtspielen der Saison mindestens zwei Treffer erzielt.
Die Mannschaft von Jürgen Klopp lässt sich hingegen traditionell von Top-Teams zu Höchstleistungen motivieren: War den Reds bereits zum Auftakt ein 4:3-Erfolg beim FC Arsenal geglückt, ließ man es zuletzt auch gegen den Titelverteidiger Leicester mächtig krachen.
Klopp bleibt der Liebling der Massen
Der starke 4:1-Triumph gegen den Überraschungsmeister hatte der Neueröffnung der umgebauten Haupttribüne einen wahrhaft würdigen Rahmen geboten: Im vergrößerten Anfield konnten erstmals über 54.000 Zuschauer eine Vorstellung ihrer Lieblinge verfolgen.
Vom Publikum wurde allerdings vielmehr der Trainer zum eigentlichen Star gekürt; dass nach dem durchwachsenen Saisonstart der Reds auch Jürgen Klopp zunehmend in die öffentliche Schusslinie geraten war, wurde von den Fans mit huldigenden Gesängen pariert.
Der derart Gewürdigte wusste diese Unterstützung zwar durchaus zu schätzen, der gebürtige Schwabe forderte die Zuschauer im Nachhinein aber dennoch zur Mäßigung auf: „Das ist sehr nett, aber es ist nicht nötig. Sie sollen bitte nicht singen, bevor das Match entschieden ist.“
Hier hatte Klopp sicherlich nicht zuletzt auch seine eigene Fehlleistung im Kopf, als er zum Saisonauftakt nach dem zwischenzeitlichen 4:1 gegen die sich bald noch einmal zurückmeldenden Gunners etwas zu früh mit dem Feiern begann.
Für ihren Auftritt gegen die Foxes hätten sich nach der Überzeugung des 49-Jährigen ohnehin vor allem die Spieler die Lobpreisungen der Zuschauer verdient gehabt; gegen Leicester erwischte sein Team schließlich einen richtig guten Tag: „Ich habe heute viele wundervolle Dinge bei meiner Mannschaft gesehen.“
Nach der überzeugenden Gala dürften nun auch an der Stamford Bridge keine größeren Veränderungen in der Startelf zu erwarten sein; wenngleich sich den Gästen dank des in den Kader zurückgekehrten Dejan Lovren eine verlockende Alternative in der Defensive bietet.
Im Vorjahr siegten die Reds
Während der Kroate nach einem im Training verpassten blauen Auge mittlerweile wieder über einen klaren Blick verfügt, hat der deutsche Nationalspieler Emre Can nach Angaben des Trainers auch weiterhin mit den Nachwehen einer langwierigen Kapselverletzung zu kämpfen:
„Emre Can ist nicht mehr verletzt, aber es muss noch trainieren. Er hatte eine schwierige Vorbereitung. Erst ist er später dazu gestoßen und dann musste er sich mit kleineren Verletzungen herumschlagen.“
Somit finden sich die Reds noch immer nicht in voller Kapelle bei ihrem Angstgegner ein, gegen den in den jüngsten zehn Duellen lediglich ein Sieg gelang. Dabei könnte es aber ein gutes Omen sein, dass für das Brechen des Banns – beim 3:1 im Oktober 2015 – bereits Klopp verantwortlich gewesen war.
Jürgen Klopp ist beim FC Liverpool voll in seinem Element. (Photocredit: PAUL ELLIS / AFP / picturedesk.com)
„Die letzte Saison war keine Chelsea-Saison, aber jetzt sind sie zurück in der Spur. Wir müssen bereit für eine echte Herausforderung sein. Aber wir sind recht zuversichtlich, dass wir dort etwas holen können. Wir müssen gierig bleiben.“
– Auch nach der Gala gegen Leicester ist die Gier von Jürgen Klopp ungebrochen – dieser hofft nun, dass der Funke an der Stamford Bridge auch auf seine Spieler überspringt.
Während sich große Momente und Dämpfer für den früheren BVB-Meistertrainer seit dem Amtsantritt in Liverpool jedoch die Waage halten, bekam der Coach der Blues erstmals am vergangenen Wochenende eine kleinere Watschn verpasst.
Nach dem mit Siegen gegen West Ham, Watford und Burnley gepflasterten Saisonstart war das 2:2 in Swansea nach dem Geschmack des FC Chelsea deutlich zu dünn; zumal die Gäste in Wales fast ununterbrochen das Tor der Hausherren berannten.
David Luiz vor Comeback – Terry pausiert
Die beiden von dem einmal mehr überragenden Diego Costa erzielten Treffer waren letztlich jedoch zu wenig, um die individuellen Fehler in der Defensive vergessen zu machen. Vor allem ein von Keeper Courtois verursachter Elfmeter verlieh den bis dahin harmlosen Swans Rückenwind.
Aufgrund des vermeidbaren Punktverlustes fielen Antonio Conte und seine Mannen in der Tabelle erstmals hinter die verlustpunktfreien Citizens zurück; ein weiterer Rückschlag am Freitagabend würde den Londonern somit gründlich das Wochenende verderben.
Entsprechend ärgerlich ist es, dass sich im Duell gegen das offensivstarke Liverpool Änderungen in der zuletzt ohnehin nicht sattelfest wirkenden Defensive erforderlich machen; aus Swansea hatte Kapitän John Terry zu allem Überfluss auch noch ein lädiertes Sprunggelenk mitgebracht.
Mit dem spektakulär aus Paris zurückbeorderten David Luiz steht hochwertiger Ersatz zwar bereits Gewehr bei Fuß; in den ursprünglichen Planungen von Conte sollte der heimgekehrte Sohn aber eigentlich den zuletzt schwächelnden Cahill ersetzen.
Um die nicht eingespielte Innenverteidigung zu stärken, dürfte der Italiener die Umstellung auf eine Dreierkette in Erwägung ziehen: Mit Blick auf die Konterstärke des Reds könnte es schließlich sinnvoll sein, bei gegnerischem Ballbesitz das Abwehrzentrum dicht zu machen.