Fußball News vom: 22.08.2017 - 12:08
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CL Play-off 2017: FC Liverpool – TSG Hoffenheim Wettquoten & Tipp
Die Hoffenheimer Chancen auf den Einzug in die Gruppenphase stehen nach der vorwöchigen 1:2-Hinspielpleite denkbar schlecht. Dennoch will die TSG ihren Traum von der Champions League noch nicht aufgeben und in Liverpool schaffen, was zuvor noch nie einer deutschen Mannschaft gelungen ist.

Auch, wenn die deutschen Trainer-Kontrahenten Julian Nagelsmann und Jürgen Klopp bei der Analyse des Hinspiels nicht gerade Einigkeit demonstrierten, sind sie im Hinblick auf das Wiedersehen in Liverpool (Mittwoch, 20:45 Uhr, ZDF) einer Meinung: “Entschieden ist noch nichts.”
Hoffenheim vor Herkulesaufgabe
Klar ist aber auch, dass die TSG nun auf der Insel ein Wunder benötigt, um doch noch in die Gruppenphase einzuziehen. Namentlich den ersten Sieg einer deutschen Mannschaft im altehrwürdigen Fußball-Tempel an der Anfield Road.
Statistisch betrachtet handelt es sich dabei um ein schier aussichtsloses Unterfangen: Von bislang 17 Heimspielen gegen deutsche Teams konnten die Reds schließlich satte 14 für sich entscheiden, drei weitere Male prangte nach dem Schlusspfiff ein 0:0 von der Anzeigetafel.
Kein Wunder also, dass die Wettanbieter der TSG in puncto Champions League Einzug kaum noch Chancen einräumen. Erst recht, nachdem die Europapokal-Arithmetik in Folge der 1:2-Hinspielpleite hierfür nun einen TSG-Sieg mit mindestens zwei eigenen Treffern voraussetzt…
Nagelsmann: “Ein 2:0 ist der grobe Plan”
Die Sinsheimer selbst taten im Vorfeld der Partie jedoch das absolut Richtige: Sämtliche Statistiken wurden von Trainer Julian Nagelsmann und seinen Schützlingen gekonnt ignoriert. Auch, um den Glauben an das Unmögliche weiterhin am Leben zu erhalten.
Anstatt sich verrückt zu machen, folgen die Kraichgauer im Hinblick auf das Rückspiel viel lieber der ambitionierten Zielvorgabe ihres Trainers. Die da lautet: “Ein 2:0 ist der grobe Plan, noch schöner wäre ein 3:0.”
Bild oben: Julian Nagelsmann sieht die Felle seiner Schützlinge (im Bild: l. Sandro Wagner, r. Mark Uth) noch nicht davon geschwommen . (© Elmar Kremser/dpa Picture Alliance/picturedesk.com)
Ganz schön selbstbewusst, wird sich nun so mancher Sportwetten-Fan denken. Doch Nagelsmann weiß genau, dass im Kampf um die Königsklasse selbstverständlich auch der vielzitierte Fußballgott ein Wörtchen mitreden wird.
Und wer weiß, vielleicht hat der nach der unglücklichen Hinspielpleite am vergangenen Dienstag ja tatsächlich ein Herz für Hoffenheim. Der TSG-Coach würde nach eigenen Angaben jedenfalls “nicht nein” sagen, “wenn am Mittwoch der ein oder andere abgefälschte Ball reinfliegt”.
Gelungene Generalproben auf beiden Seiten
Allein auf das Wohlwollen höherer Mächte wollen die Kraichgauer aber freilich nicht spekulieren. Wohl auch deshalb wurden am Wochenende beim Bundesliga Auftakt gegen Bremen sechs Stammkräfte (Bicakcic, Kaderabek, Rupp, Kramaric, Gnabry und Wagner) für das Rückspiel geschont oder waren erst gar nicht im Kader.
Dass die TSG am Ende dennoch einen verdienten 1:0-Sieg feierte, bestärkt ihren Glauben, nun auch in Liverpool für Furore sorgen zu können.
“Dass wir in der Lage sind, zwei Tore zu schießen, steht außer Frage”, so Abwehrchef Kevin Vogt. “Deshalb werden wir auch in Liverpool alles in die Waagschale werfen. Wir können das schaffen!”
“Es ist ein super Zeitpunkt, um Geschichte zu schreiben. Wir sind nicht Liverpool, aber wir können dort mit breiter Brust hinfliegen. Wir spielen definitiv den besseren Fußball. Ob das reicht, werden wir am Ende sehen.”
– Auch Kerem Demirbay sieht in Bezug auf seine TSG keinen Anlass zur falschen Bescheidenheit.
Auf eine gelungene Generalprobe blicken allerdings auch die Reds zurück. Nach dem enttäuschenden Auftaktremis in Watford (3:3) feierte der fünffache Henkelpott-Gewinner am Samstag gegen Crystal Palace – wenn auch knapp – seinen ersten Ligasieg.
Zugleich war es der erste Heimsieg gegen die “Eagles” seit dem Amtsantritt von Jürgen Klopp. Dieser Umstand wiederum dürfte auch die Gastgeber in ihren Champions League-Hoffnungen bestärken. Zumal der Erfolg am vergangenen Samstag ebenfalls “nur” von einer besseren B-Elf eingefahren wurde.
Unfinished business. 👊 pic.twitter.com/3WNLF5saom
— Liverpool FC (@LFC) 16. August 2017
Klopp beschwört den Geist von Anfield
Wer nun denkt, die Reds könnten das Rückspiel daher allzu selbstsicher angehen, irrt jedoch gewaltig. Davon zeugen schon allein die Aussagen von Jürgen Klopp, der seit dem Hinspiel fast schon gebetsmühlenartig wiederholt, dass im Duell mit den Kraichgauern noch nichts entschieden sei.
Stattdessen ist sich der langjährige BVB-Coach sicher: “Wir brauchen Anfield im Rückspiel.” Sein Appell dürfte erhört werden. Immerhin ist die Sehnsucht bei den “Reds” riesengroß, nach rund zweieinhalbjähriger Abstinenz endlich wieder auf die größte Bühne des europäischen Fußballs zurückzukehren.
Allerdings stellt genau diese Sehnsucht einen Strohhalm dar, an den sich die Hoffenheimer im Rückspiel möglichweise klammern könnten. Denn damit ist klar: Der höhere Druck lastet Mittwochabend ohne Wenn und Aber auf den Schultern des haushoch favorisierten FC Liverpool…