Fußball News vom: 02.05.2017 - 16:15
AS Monaco Champions League Wetten Juventus Turin
CL Halbfinale 16/17: AS Monaco – Juventus Turin Wettquoten & Tipp
Ebenso überraschend wie verdientermaßen stieß die AS Monaco bis in das Halbfinale der europäischen Königsklasse vor: Mit Juventus Turin stellt sich der Mannschaft von Leonardo Jardim in der Vorschlussrunde nun jedoch ein schon bestens bekanntes Ärgernis in den Weg.

Bereits vor zwei Jahren hatte das Team aus dem Fürstentum mit dem Erreichen des Viertelfinales alle Erwartungen übertroffen, bevor dann der Vergleich mit dem italienischen Rekordmeister den Traum vom ganz großen Coup zerplatzen ließ.
In zwei von größter Vorsicht geprägten Duellen hatte anno 2015 allein ein verwandelter Elfmeter für den entscheidenden Unterschied gesorgt: Dem von Arturo Vidal erzielten goldenen Treffer jagten die Monegassen damals dann auch im torlosen Rückspiel vergeblich hinterher.
Dass das knappe Scheitern noch immer an den Gastgebern nagt, ließen die Äußerungen von Vizepräsident Vasilyev erahnen, der sich bereits Minuten nach der Auslosung in Rachephantasien verlor: „Wir sind auf Revanche aus. Wir sind besser als noch vor zwei Jahren. Da habe ich keinen Zweifel.”
Zwei Spielphilosophien kommen auf den Prüfstand
Dabei ist es aber freilich alles andere als eine steile These, dass Monaco seit den letzten Vergleichen erheblich an Format gewonnen hat: Namentlich von dem mittlerweile favorisierten offensiveren Ansatz haben die Leistungen der Mannschaft entscheidend profitiert.
Waren sich die beiden Halbfinalisten vor zwei Jahren noch unter konsequent destruktiven Vorzeichen begegnet, bekommen es die nach wie vor auf die Defensive fixierten Bianconeri bei der Neuauflage mit einem gründlich geläuterten Herausforderer zu tun.
Vor allem die sich zu einem kongenialen Sturmduo vereinigenden Falcao und Mbappe haben dafür gesorgt, dass sich Monaco nicht mehr über seine bloße Robustheit definieren muss: In der heimischen Ligue 1 wird von den Angreifern längst die Schallmauer von 100 Saisontoren anvisiert.
Ist der Klub in der Liga dank der bislang markierten 95 Treffer vier Spieltage vor dem Saisonende nur noch sechs Zähler vom Meisterstück getrennt, können mit etwas Verzögerung inzwischen auch die Auftritte in der Königsklasse immer stärker von der offensiven Power profitieren.
Dass es in sämtlichen vier K.o.-Spielen verlässlich zu drei Torerfolgen reichte, zog der deutlich höher gewetteten Konkurrenz aus Manchester und Dortmund den Zahn – und auch vor dem Halbfinale scheint Falcao nur so vor Tatendrang zu sprühen:
“Juventus hat eine gute Abwehr, aber wir einen guten Angriff. Im Fußball ist alles möglich. Unser Ziel ist das Finale. Es ist eine der besten Phasen in meiner Karriere. Wenn wir die UEFA Champions League gewinnen, dann wird es mit Sicherheit die Beste sein.“
Bei Juventus steht die Null…
Dabei ist es niemandem mehr als der Alten Dame zuzutrauen, dem Offensivfeuerwerk der Fürstentum-Kicker endlich Einhalt zu gebieten: Auf dem edlen Parkett der Königsklasse wartet Juventus mittlerweile seit fast einem halben Jahr mit einer blütenweißen Weste auf.
Da nach zehn absolvierten Partien lediglich zwei Gegentreffer zu Buche schlagen, können die Bianconeri auf einen Abwehrriegel vertrauen, der sich im souverän bewältigten Viertelfinale sogar in den beiden Duellen gegen den FC Barcelona als unüberwindlich erwies.
Juvenuts-Innenverteidiger Leonardo Bonucci und seine Teamkollegen treten in Monaco mit “Messern zwischen den Zähnen” an. (Bild: MARCO BERTORELLO / AFP / picturedesk.com)
Erst gegen die italienische Mauer wird sich somit erweisen, was tatsächlich von dem Wundersturm der Monegassen gehalten werden kann, der zuletzt sowohl von den Citizens als auch vom BVB noch so manchen Treffer auf dem Serviertablett aufgedrängt bekam.
“Wer wie Juve ohne Gegentor gegen Barcelona bleibt, ist ein ganz harter Brocken. Das wird nicht einfach für uns.”
– Kamil Glik scheint zu ahnen, dass die gefeierte Offensive Monacos im Halbfinale erstmals an ihre Grenzen stoßen kann.
Angesichts des sich ankündigenden Abnutzungskampfes droht es dabei von Nachteil zu sein, dass den Gastgebern schon eine verdammt lange Saison in den Knochen steckt: Während Juve erst auf 49 Einsätze kommt, werden für den Spitzenreiter der französischen Liga bereits 57 absolvierte Pflichtspiele gezählt.
Um die mehr abgespulten Kilometer auszugleichen, nahm Leonardo Jardim zuletzt selbst übelste Demütigungen in Kauf. So bekam die kürzlich im Pokal-Halbfinale gegen Paris Saint-Germain vorgeschickte B-Elf eine ganz bittere 0:5-Packung eingeschenkt.
Video: Juventus Turin ist mit dem bloßen Erreichen des Halbfinales noch nicht zufrieden. (Quelle: YouTube/Juventus)
Khedira fehlt gesperrt
Für dieses erbrachte Bauernopfer werden die Hausherren nun aber mit einem nahezu vollzähligen Kader in der Champions League belohnt; im ersten Semifinale (Mittwoch, 20:45 Uhr) muss das Team lediglich auf den noch immer nicht von seiner Blinddarm-OP erholten Sidibé verzichten.
Eine größere Lücke bekommt derweil Juve-Coach Massimiliano Allegri zu stopfen; so wird mit dem gelbgesperrten Weltmeister Sami Khedira ein ausgemachter Schlüsselspieler den möglicherweise schon richtungsweisenden Kick im Stade Louis II verpassen.
Etwas weniger fällt dagegen das Fehlen des langzeitverletzten Kroaten Pjaca ins Gewicht, auch der zwangspausierende Innenverteidiger Rugani wird in Monaco wohl allenfalls als zu vorgerückter Stunde in Erscheinung tretender Ergänzungsspieler vermisst.
Von ungleich größerer Bedeutung ist es für die Alte Dame, dass die bewährte Viererkette somit in absoluter Bestbesetzung zum anstehenden Auswärts-Termin erscheint – wobei sich der martialische Auftritt bei Bonucci noch nicht einmal auf die zu gehenden 90 Minuten beschränkt.
Bereits vor der Abreise nach Monaco ließ der Innenverteidiger wissen, für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Um auch im Halbfinale die Null zu halten, ist dem 30-Jährigen fast jedes Mittel recht: „Wir treten mit Messern zwischen den Zähnen an. Juve hat noch nie einen Gegner unterschätzt.“