Fußball News vom: 12.09.2017 - 14:17
Borussia Dortmund Champions League Wetten Tottenham Hotspur
Champions League 17/18: Tottenham – Dortmund Wettquoten & Tipp
Die königliche Saison des BVB fängt gleich einmal mit einem gefühlten Endspiel an. Da ein Scheitern von Real Madrid in der Gruppe H ausgeschlossen scheint, schwingt sich Tottenham wohl zum Endgegner im Kampf um den zweiten Aufstiegsplatz auf.

Für Borussia Dortmund sollte es sich im Idealfall allerdings sogar aus mehreren Gründen als vorteilhaft erweisen, dass es schon zum Auftakt auf die Insel geht – unter anderem findet deshalb das mutmaßlich alles entscheidende Rückspiel komfortabelerweise vor heimischer Kulisse statt.
Zu Beginn der Spielzeit könnten die Westfalen darüber hinaus auch davon profitieren, dass die Spurs mit ihrem Ausweichquartier bis dato überhaupt nicht warmgeworden sind:
Von einem Heimvorteil war im ehrwürdigen Wembley-Stadium bislang noch nichts zu sehen.
War die Mannschaft in der letzten Saison an der White Hart Lane noch ohne jede Niederlage in der Premier League durchgekommen, hatte es nun gleich zum Debüt ein 1:2 gegen Chelsea gesetzt – und auch das folgende Remis gegen Burnley hielt die entwurzelten Hausherren nicht gerade zu Freudentänzen an.
Die Spurs leiden an schwerem Heimweh
Dass sich das englische Nationalstadion als ein faules Ei erweisen könnte, hatte sich zudem schon in der Champions League der vergangenen Spielzeit angekündigt: Von den vier in Wembley ausgetragenen „Heimspielen“ entschied die Mannschaft lediglich eine Partie für sich.
Damals machte es sich unter anderem auch Bayer Leverkusen zu Nutze, dass Tottenham bar des gewohnten Heimvorteils zu Werke ging; bei der fatalen 0:1-Schlappe hatte es für die Spurs überhaupt erst die zweite Heim-Niederlage gegen ein deutsches Team gesetzt.
Für den ersten entsprechenden Dämpfer hatte kurz zuvor der BVB in der Europa League verantwortlich gezeichnet. Allerdings wurde den Borussen das Leben bei jenem 2:1-Sieg auch von einer B-Elf der Spurs viel zu leicht gemacht.
Wurde dieser Erfolg noch an der zwischenzeitlich dem Erdboden gleichgemachten White Hart Lane gelungen, kehren nun aber auch die Dortmunder mit ziemlich gemischten Gefühlen nach Wembley zurück. Beim letzten Abstecher ins englische Nationalheiligtum hatte Schwarzgelb dem FC Bayern im königlichen Finale den Vortritt lassen müssen.
Zur leicht getrübten Stimmung trägt darüber hinaus natürlich auch die jüngste Nullnummer in Freiburg bei, anlässlich derer es dem Tabellenführer der Bundesliga nicht gelang, den rund eine Stunde in Unterzahl agierenden Breisgauern auch nur einen Treffer einzuschenken.
Verpatzte Generalprobe im Schwarzwald-Stadion
Dabei deutete sowohl der Ballbesitz von 78% als auch die stolze Bilanz 27:5 Torschüssen zwar auf ein nahezu unablässiges Anrennen hin; bei aller Dominanz wurde von Michael Zorc jedoch völlig zurecht die meist mangelhafte Qualität der Einschussgelegenheiten beklagt.
„Wir sind nicht zufrieden mit dem Ergebnis und wie wir in Überzahl agiert haben. Klar, da ist im Abschluss immer etwas Pech dabei, aber wir hätten uns noch mehr und noch klarere Chancen erspielen müssen“, so Zorc.
Dass sich im Breisgau mit Bartra und Schmelzer dann auch noch zwei Spieler mehr oder weniger schwer verletzten, machte den gebrauchten Samstagnachmittag perfekt – mit einem Bänderriss im Sprunggelenk hatte es den BVB-Kapitän besonders arg erwischt.
„Wir sind enttäuscht. Dortmund muss in Freiburg gewinnen. Das war zu wenig heute, für uns sind es zwei verlorene Punkte.“
– BVB-Coach Peter Bosz bekam im Breisgau die erste Kröte seiner noch jungen Dortmund-Amtszeit zu schlucken.
Nach diesem verunglückten Comeback fällt der gerade erst genesene Schmelzer nun erneut für mindestens vier Wochen aus: Bei ersten Auftritt in der Champions League kann sich deshalb der vor wenigen Tagen aus Hoffenheim gekommene Toljan gleich sein Startelf-Debüt erhoffen.
Von den Spurs wird das Sechs-Punkte-Duell an der Themse allerdings ebenfalls ersatzgeschwächt bestritten; mit Dele Alli brummt am Mittwoch ausgerechnet ein Schlüsselspieler den ersten Akt seiner aus der Vorsaison stammenden 3-Spiele-Sperre ab.
Offensivzauber scheint garantiert…
Selbst in Abwesenheit des gerade einmal 21-jährigen Regisseurs tritt die Offensivabteilung aber noch immer als Prunkstück in Erscheinung; als Mann für die entscheidenden Szenen drängt sich mit Harry Kane insbesondere der mehrfache Torschützenkönig der Premier League auf.
Mit einem Doppelpack stellte der derzeit beste englische Stürmer seine vorzeigbare Verfassung bereits beim jüngsten 3:0-Erfolg bei den Toffees unter Beweis. Während es daheim heftig hakt, wurde in der Fremde schon der zweite Liga-Dreier eingefahren.
Vereinsintern läutete dieser überzeugende Auftritt eine kleine Zeitenwende ein; mit den Last-Minute-Verpflichtungen von Sanchez, Aurier und Llorente hatten die Spurs ihren Kader zuvor wieder einmal erst auf den letzten Drücker komplettiert.
Foto: Auf Dortmunds Abwehrchef Sokratis kommt am Mittwoch in der Champions League gegen Tottenham wohl Schwerstarbeit zu. In der Bundesliga musste der BVB als einziges Team noch kein Gegentor hinnehmen. (Credit: Guido Kirchner / dpa / picturedesk.com)
Dank der Transfer-Offensive ist mittlerweile auch Kane von der Stimmigkeit der Mannschaft überzeugt – weshalb er sogar die erste englische Meisterschaft für denkbar hält: „Wir haben die Spieler bekommen, die wir wollten und haben jetzt einen guten Kader“.
Bezüglich des Fortkommens in der Königsklasse möchte sich derweil auch der Top-Stürmer nicht ganz so weit aus dem Fenster lehnen; in der Beletage des europäischen Fußballs hatten die britischen Vertreter zuletzt bekanntlich immer einen schweren Stand.
„Du zeigst auf dem Rasen, wer du bist. Wenn du im Leben mutig bist, kannst du dich auf dem Platz nicht anders verhalten. Ich weiß nicht, wie man anders spielen könnte. Man muss immer mutig sein.“
– Mauricio Pochettino ist überzeugt, dass auch auf dem Fußballplatz den Mutigen die Welt gehört.
Im Falle der Spurs könnte sich nicht zuletzt die von vielen Experten als revolutionär gehandelte Spielphilosophie von Maurico Pochettino als hinderlich erweisen, dessen bedingungsloser Offensivstil von der kontinentalen Elite besonders schnell entschlüsselt werden kann.
Schon den Dortmundern dürfte es ausgesprochen gelegen kommen, dass es in Wembley mit offenen Visieren zur Sache gehen wird: Nach dem rund um den Freiburger Strafraum abgehaltenen Eiertanz kann sich der BVB am Mittwochabend wieder sehr viel größere Räume erhoffen.