Fußball News vom: 17.10.2017 - 17:00
Bayern München Champions League Wetten
Champions League 17/18: Bayern – Celtic Glasgow Wettquoten & Tipp
Mit dem Gewinn des Henkelpotts hatte Jupp Heynckes die königliche Bühne im Jahr 2013 als großer Triumphator hinter sich gelassen. Am Mittwoch (20:45 Uhr) meldet sich der mittlerweile 72-Jährige nun gegen Celtic Glasgow noch einmal unvermittelt in der Champions League zurück.
Es dürfte naheliegend sein, dass sich der FC Bayern von der Reaktivierung des Erfolgstrainers insbesondere auch im wichtigsten Vereins-Wettbewerb mittlere Wunderdinge erhofft – schließlich wartet Heynckes in diesem mit einer besonders ehrfurchteinflößenden Vita auf.
Bei seinen bisherigen drei Abstechern in die europäische Königsklasse war der Routinier jedes Mal bis ins Endspiel vorgestoßen: Neben den mit Real Madrid (1998) und den Münchnern gefeierten Erfolgen, stand im legendären „Finale dahoam“ lediglich ein verlorenes Elfmeterschießen dem totalen Triumph im Weg.
Bevor nun aber auch im vierten Anlauf an solche Dramen überhaupt zu denken ist, gilt es zunächst einmal, den Aufstieg in das Achtelfinale auf den Weg zu bringen – nach dem 0:3 in Paris scheint der Gruppensieg schließlich bereits so gut wie sicher an die Franzosen vergeben zu sein.
Ein harmloses Endspiel für die Bayern?
Im resultierenden Kampf um den zweiten Tabellenplatz hat sich der schottische Serienmeister zum vorübergehenden Widersacher aufgeschwungen: Dank jeweiliger Siege gegen das abgeschlagene Anderlecht finden sich beide Teams auf tabellarischer Augenhöhe in der Allianz Arena ein.
Gleichwohl dürfte wohl kaum damit zu rechnen sein, dass nun auch das Geschehen am Mittwochabend dieser Punktgleichheit Rechnung trägt; rein statistisch können sich die Bayern vielmehr einen ziemlich entspannten Arbeitstag erhoffen.
Dass die Münchner ihre saisonübergreifend letzten zehn Gruppenspiele an der Isar allesamt gewannen, weist den Bundesligisten immerhin als eine große Konstante der Königsklasse aus – während das jüngste Aufbegehren der Schotten beinahe schon wie ein zufälliger Ausrutscher erscheint.
Beim überraschend klaren 3:0-Erfolg in Anderlecht konnte die Mannschaft von Brendan Rodgers eine vier Jahre andauernde Durststrecke in der Champions League enden lassen; die zuvor absolvierten 16 Partien hatten lediglich sieben Remis und neun Niederlagen eingespielt.
Folgerichtig scheint die anfängliche 0:5-Schlappe gegen Paris St.-Germain deutlich eher den qualitativen Möglichkeiten der Bhoys zu entsprechen, für die das Abenteuer in der Gruppe B damit gleich einmal mit der höchsten Heimniederlage der vereinseigenen Europapokal-Geschichte begann.
Mit etwas gutem Willen können es die Anhänger der Bayern somit durchaus als ein passables Omen werten, dass sich ihre Mannschaft jüngst in der Meisterschaft mit eben einem solchen 5:0 für den anstehenden Schlagabtausch warmgeschossen hat.
Martinez muss am Mittwochabend passen
Beim Bundesliga-Comeback von Jupp Heynckes hatten sich die überforderten Freiburger willfährig in die Rolle des Aufbauhelfers drängen lassen: Im Heimspiel gegen den harmlosen Sport-Club wurde der neue, alte Trainer gleich einmal mit dem höchsten Sieg der laufenden Saison verzückt.
Video: Jupp Heynckes möchte, dass seine Bayern gegen Celtic an die Leistung gegen Freiburg (5:0-Sieg) anknüpfen. (Quelle: YouTube/FC Bayern München)
Während Heynckes den Dreier mit Blick auf den schwachen Gegner jedoch eher zurückhaltend kommentierte, schien das Erfolgserlebnis nach zuvor drei sieglos bestrittenen Pflichtspielen vor allem einigen Spielern verdammt gutgetan zu haben.
Namentlich der erstmals mit der deutschen Trainer-Legende in Berührung gekommene Thiago ließ sich von dem Pflichtsieg in einen kleinen Rausch versetzen: „Es ist lange her, dass wir so gespielt haben. Es geht um die Mentalität. Aber wenn wir konzentriert sind, können wir jeden schlagen.“
Hatte Thiago am Samstag jedoch noch mit Martinez eine stabile Doppelsechs gebildet, ist infolge der Verletzung seines Landsmanns nun ein Umdenken gefragt: Anstelle des verhinderten Spaniers könnten gegen Celtic wahlweise Rudy oder der wohl pünktlich genesene Vidal zum Einsatz kommen.
„Gegen Celtic müssen wir gewinnen. Es wird ein hartes Spiel. Sie spielen britisch, es werden zwei große Spiele.“
– Der spielerische Feingeist Thiago macht sich darauf gefasst, dass es gegen Celtic bisweilen auch etwas robuster zur Sache gehen kann.
Auch das weiterhin zu konstatierende Fehlen von Neuer, Ribery und Bernat ändert erwartungsgemäß nichts daran, dass Mats Hummels die anstehende Partie selbstbewusst zu dominieren gedenkt: „Wir spielen zu Hause, wir sind die Mannschaft, die das Spiel dominant gestalten muss und will.“
Heynckes bastelt an einem tragfähigen Gerüst
Dabei dürfte es kein Zufall sein, dass derzeit ausgerechnet der Weltmeister mit derartigen Ansagen das verbale Rampenlicht betritt; bereits unmittelbar nach seinem Amtsantritt hatte Heynckes insbesondere von den Leistungsträgern die stärkere Annahme von Führungsrollen angemahnt.
Konnte sich der Trainer bei seinem letzten Engagement an der Säbener Straße noch auf Leuchttürme wie Lahm und Schweinsteiger verlassen, führt der Routinier die aktuell etwas missliche Lage auch auf das momentane Fehlen von nach Verantwortung lechzenden Leitwölfen zurück:
„Es ist wichtig, wieder eine ganz klare Hierarchie zu installieren und den Spielern wieder das Vertrauen in ihre eigenen Möglichkeiten zu geben. Ich bin ein Mann, der die Kommunikation mit den Spielern sucht, ich bin nicht konfliktscheu, denn über allem steht der Erfolg.“
Dabei ließ freilich gleich das Auftaktspiel erahnen, dass Heynckes seine Startelf auch künftig vornehmlich aus dem bestens vertrauten Personal zu rekrutieren gedenkt: Schon gegen Freiburg hatte der Rückkehrer bevorzugt auf sich bereits anno 2013 bewährende Spieler zurückgegriffen.