Fußball News vom: 31.10.2017 - 17:18
Borussia Dortmund Champions League Wetten
Champions League 17/18: Dortmund – APOEL Wettquoten & Tipp
Geriet der BVB zuletzt in der Bundesliga unter Krisen-Verdacht, ist die Trostlosigkeit in der Königsklasse längst Realität: Am Mittwoch (20:45 Uhr) müssen sich die Borussen nun gegen das punktgleiche Team aus Nikosia in einer Art Endspiel um den Abstieg in die Europa League bewähren.

Der erste Dreier des laufenden Wettbewerbs macht sich dabei aber nicht nur für einen halbwegs versöhnlichen Abschluss der Gruppenphase erforderlich – vor allem auch mit Blick auf die danach folgende Aufgabe wird von den Gastgebern dringend ein spielerischer Durchbruch gebraucht.
Nur drei Tage nach den vermeintlich leichtgewichtigen Zyprioten schaut schließlich der FC Bayern im Signal Iduna Park vorbei. Nach den jüngsten Auftritten braucht es keine übersinnlichen Fähigkeiten, um den Schwarz-Gelben hier einen ganz schweren Gang zu prognostizieren.
Bezüglich des spielerischen und mentalen Status quo lässt es bereits tief genug blicken, dass derzeit schon das Duell gegen APOEL als kritisch erscheint: Spätestens das enttäuschende 1:1 im Hinspiel hat mittlerweile auch die Westfalen für die am Mittwoch lauernden Gefahren sensibilisiert.
Der BVB fällt von einer Verlegenheit in die nächste
In einer am Ende nur mehr vogelwild geführten Begegnung hatte vor 14 Tagen schließlich nicht mehr viel zur totalen Blamage gefehlt. Bevor Aubameyang in der Nachspielzeit den Lucky Punch verfehlte, schien Nikosia sogar die etwas zielstrebigere Mannschaft gewesen zu sein.
Zuletzt hatten sich die Misserfolge jedoch derart dicht aneinandergereiht, dass selbst jener gebrauchte Abend mittlerweile nur mehr Schnee von gestern ist: Vor dem Rückspiel ist Dortmund vielmehr mit der Aufarbeitung der jüngst in Hannover erlittenen Niederlage beschäftigt.
„Wenn wir nicht die einfachen Bälle verlieren, wie heute vor dem zweiten Gegentor, wenn wir gut stehen, wenn wir Druck machen, dann ist hoch zu stehen überhaupt kein Problem.“
– Peter Bosz sprach seine Spielphilosophie auch von jeglicher Schuld an der Niederlage in Hannover frei.
Um diesbezüglich keine Zeit zu verlieren, hatte Marcel Schmelzer die erste Krisensitzung gleich im Mannschaftsbus angesetzt; angesichts der sich zuhauf aufdrängenden Themen ist die Heimreise trotz des unerfreulichen Anlasses vermutlich wie im Flug vergangenen.
* Quoten Stand vom 31.10.2017, 16:36 Uhr. Angaben ohne Gewähr. Die Quoten unterliegen ständigen Anpassungen und können laufend geändert werden.
Noch am Samstagabend dürfte deshalb unter anderem auch das von Peter Bosz bemängelnde Fehlen der Aggressivität auf den Tisch gekommen sein – der Auftritt in der HDI-Arena hatte diesbezüglich zu keinem Zeitpunkt der schwierigen sportlichen Situation Rechnung getragen.
Stattdessen ließ die unbesorgte Spielweise erahnen, dass so manchem Spieler das vorherige 5:0 in Magdeburg schon wieder etwas die Sinne vernebelt hat: Nachdem den letzten sieben Pflichtspielen nur zwei Siege entsprangen, fällt das aktuelle Zwischenfazit umso niederschmetternder aus.
Die Abwehr ist ein Torso
Gleichwohl ist Marcel Schmelzer lange genug im Geschäft, um den jüngsten Rückschlag nicht in erster Linie einer mangelhaften Arbeitseinstellung anzukreiden: Das erneute Auseinanderfallen der Mannschaft sieht der Kapitän vielmehr als Symptom einer um sich greifenden Verunsicherung an.
Die kritische Aufarbeitung dürfte den Spielern deshalb nur in wohldosierten Mengen verabreicht worden sein: „Wichtig ist, dass wir im Verein und im näheren Umfeld die Ruhe bewahren und nicht auf Teufel komm raus etwas über das Knie brechen. Wir müssen analysieren und die Ruhe bewahren.“
BVB-Kapitän Marcel Schmelzer (rechts) setzt auch auf das Dortmunder Publikum, um aus der „Mini-Krise“ herauszukommen. (Bild: FLORIAN CHOBLET / AFP / picturedesk.com)
Namentlich auch mit Verweis auf die anstehenden Sechs-Punkte-Spiele wird eine Selbstzerfleischung von Schmelzer als kontraproduktiv vermutet; die so ärgerlich begonnene Englische Woche dürfte schließlich nur mit einem Schulterschluss aller Beteiligten erfolgreich bestritten werden können:
„Gerade diese beiden kommenden Heimspiele sollten wir nutzen, unser „Endspiel“ in der Champions League, das Duell mit den Bayern. Unser Publikum wird heiß sein, wird uns nach vorne peitschen. Genau das werden wir brauchen. Wir müssen da jetzt zusammen durch.“
Gleichwohl scheint hier jedoch die Sorge angebracht, ob der Kapitän seinem Team mit dieser Stoßrichtung nicht einen Bärendienst erweist – an offensivem Elan hatte es den Schwarz-Gelben bekanntlich schon in den vergangenen Wochen kaum einmal gemangelt.
Entsprechend täten die Anhänger vielleicht gut daran, ihre Helden ausnahmsweise einmal in die Defensive zu „peitschen“; in der Hintermannschaft war sowohl in der Champions League als auch in der Bundesliga zuletzt fast immer Not am Mann.
🗯 "Wir dürfen es nicht auf Einzelne schieben, sondern müssen uns als Mannschaft hinterfragen!" #Schmelzer #H96BVB 4-2 pic.twitter.com/HIieHKgEkD
— Borussia Dortmund (@BVB) 28. Oktober 2017
APOEL konnte noch nie in Deutschland gewinnen
Während es in den ersten drei Partien der königlichen Gruppenphase sieben Gegentreffer setzte, hatten auch die jüngsten drei Liga-Gegner aus Leipzig (2:3), Frankfurt (2:2) und Hannover (2:4) insgesamt sagenhafte neun Mal eingenetzt.
Unter diesem Gesichtspunkt mutet die Pflichtaufgabe gegen die kontererprobten Zyprioten möglicherweise sogar als besonders tückisch an – das qualitativ arg limitierte APOEL zieht sich in der Königsklasse verständlicherweise seit jeher auf ein schnelles Umschaltspiel zurück.
Schon allein diese Gedankengänge machen schmerzlich deutlich, wie sehr die Dortmunder Welt in Unordnung geraten ist; noch vor wenigen Worten hätte sich kaum ein Experte ernsthaft mit einer ernst zu nehmenden Außenseiterchance von APOEL beschäftigen wollen.
Dass es sich dabei um keinen Hochmut handelt, wird von den traurigen Bilanzen der Zyprioten untermauert, denen bei den bisherigen acht Gastspielen in deutschen Landen lediglich ein Punktgewinn – ausgerechnet im benachbarten Gelsenkirchen – beschieden war.
Auf solche statistische Werte dürfte es dann auch nicht zuletzt zurückzuführen sein, dass man bei den Wettanbietern nichts von einer Dortmunder Krise wissen will. Bezüglich eines Heimsieges vermögen die Buchmacher gegen APOEL nicht einmal ein klitzekleines Problem zu erkennen.