Fußball News vom: 17.10.2016 - 17:48
Bayer Leverkusen Champions League Wetten Tottenham Hotspur
CL Gruppenphase 16/17: Leverkusen – Tottenham Wettquoten & Tipp
Nach vier ungeschlagenen Partien in Folge meldete sich Bayer Leverkusen zuletzt mit einer ernüchternden 1:2-Niederlage in Bremen aus der Länderspielpause zurück. Nun hofft die Werkself im Champions-League-Heimspiel gegen Tottenham (Dienstag, 20:45 Uhr) auf Trost.

Momentan ist die Ausgangslage allerdings in beiden Wettbewerben alles andere als komfortabel: Rutschte die Elf von Roger Schmidt in der Bundesliga gerade erst auf den 10. Tabellenplatz ab, ist der Verein auch in der Königsklasse nach zwei gespielten Partien nur in der unteren Hälfte zu finden.
Dabei ist das noch nicht standesgemäße Abschneiden auf dem internationalen Parkett jedoch sogar ganz besonders ärgerlich – gegen ZSKA Moskau und in Monaco hatte es Bayer allem Anschein einfach nur „vergessen“, die eigenen Ansprüche auf einen Dreier durchzudrücken.
Bayer gerät selbstverschuldet in die Bredouille
Schenkten die Leverkusener zunächst in einer klar dominierten Partie gegen den russischen Meister einen soliden 2:0-Vorsprung innerhalb von nur zwei Minuten weg, musste sich das Team zuletzt im Fürstentum sogar erst nach dem Ausgleich in der Nachspielzeit in ein Unentschieden fügen.
Nun möchte die Werkself ausgerechnet gegen den mutmaßlich schwersten Gegner dafür sorgen, dass diese „Jugendsünden“ nicht die Teilnahme am Achtelfinale gefährden: Nach einem Sieg am Dienstagabend hielten die Rheinländer das Heft des Handels wieder in der eigenen Hand.
Trotz dieser noch immer aussichtsreichen Perspektive scheint in Leverkusen derzeit aber vielmehr die Angst vor einem totalen Absturz umzugehen; der gleichermaßen harmlose wie fehlerbehaftete Abstecher ins Weserstadion hat das Bild einer aufstrebenden Mannschaft zunichtegemacht.
Schien Bayer mit dem 2:0-Erfolg gegen Borussia Dortmund endlich zu sich gefunden zu haben, schlägt nun nur einen Auftritt später der schwächste Saisonstart seit einem Jahrzehnt zu Buche – eine Fehlleistung, die von der sportlichen Leitung vor allem dem fehlenden Spirit angelastet wird.
„Ich glaube, gegen Dortmund hätten wir diese Tore nicht gekriegt. Wenn wir unseren Ansprüchen gerecht werden wollen, müssen wir uns genau in diesem Bereich verbessern.“
– Roger Schmidt machte auch die gedankliche Abwesenheit einiger Spieler für die Niederlage bei Werder verantwortlich.
In Bremen hatte Roger Schmidt beileibe nicht zum ersten Mal vergeblich auf ein gemeinsames Aufbäumen seiner Mannschaft gewartet; weshalb der Trainer nach dem Abpfiff mit der gebotenen Vehemenz gegen das beobachtete Stückwerk zu Felde zog.
„Unsere individuelle Klasse allein reicht nicht, um Spiele zu gewinnen. Wir haben die UEFA Champions League nicht wegen Leistungen Einzelner erreicht, sondern weil wir immer brutal geschlossen aufgetreten sind. Erfolg ist harte Arbeit für die ganze Mannschaft“, meinte Schmidt.
Tottenham kontert Bayers Heimstärke
Schon allein die Bay-Arena sollte jedoch dafür sorgen, dass nun gegen die Spurs wieder erfolgreicher an einem Strang gezogen wird. Da Leverkusen keines seiner letzten zehn Heimspiele verlor, scheinen die Auftritte im eigenen Stadion dem Teambuilding besonders förderlich zu sein.
Auf das anstehende Heim-Doppel werden deshalb auch von Rudi Völler große Hoffnungen gesetzt; mit jeweiligen Erfolge in der Königsklasse und der Bundesliga könnte der Verein die drohende Gefahr des Kontrollverlustes bereits erheblich bannen:
„Gegen Tottenham und Hoffenheim haben wir in zwei Heimspielen die Möglichkeit zu zeigen, dass wir es besser können. Vielleicht ist es ganz gut, dass wir jetzt gegen so eine Klassemannschaft spielen.“
Finden Hakan Calhanoglu und seine Leverkusener in der Champions League endlich in die Erfolgsspur? (Credit: Federico Gambarini / dpa / picturedesk.com)
Der Schwere dieser beiden Herausforderungen ist sich dabei natürlich auch „Tante Käthe“ bewusst: Während die Kraichgauer demnächst noch gänzlich ungeschlagen in Leverkusen gastieren, konnten die Spurs in der laufenden Spielzeit zumindest in der Fremde immer punkten.
Dieser Auswärtsstärke haben die Londoner auch den zweiten Tabellenplatz in der CL-Gruppe E zu verdanken: Nach der überraschenden Heim-Schlappe gegen den AS Monaco zeigte die Truppe von Mauricio Pochettino zuletzt beim 1:0 in Moskau die erhoffte Reaktion.
Noch entschlossener als in der russischen Hauptstadt hatten sich die Spurs in den vergangenen Wochen jedoch zumeist in der Premier League präsentiert; nicht von ungefähr stellt Tottenham die einzige Mannschaft, die in der englischen Meisterschaft gänzlich ungeschlagen ist.
Wird Son zum Zünglein an der Waage?
Der vorläufigen Krönung des Traumstarts stand vor wenigen Tagen lediglich West Brom-Keeper Forster im Weg, der den Baggies mit etlichen Paraden zu einem Punktgewinn verhalf – und den Gästen damit zugleich den Sprung an die Tabellenspitze verwehrte.
Trotz dieser verpassten Möglichkeit konnten am Ende aber auch die Spurs sehr gut mit dem gewonnenen Pünktchen leben; immerhin wurde der das Geschehen auf den Kopf stellende Rückstand erst in der 89. Spielminute egalisiert.
Zu jener späten Verteidigung der weißen Weste trug maßgeblich auch der zunächst geschonte Heung-Min Son bei, der den verletzt ausfallenden Harry Kane zunehmend vergessen macht – für seine Verdienste wurde der Südkoreaner nicht von ungefähr zum Spieler des Monats September gekürt.
In Leverkusen ruft es unangenehme Erinnerungen wach, dass nun ausgerechnet ein ehemaliger Mitspieler als schärfstes Schwert der Spurs gehandelt wird; bereits beim bislang einzigen Duell vor zehn Jahren hatte der damals frisch auf die Insel gewechselte Berbatow den goldenen Treffer gegen seinen Ex-Klub erzielt.
Da Tottenham in den letzten 21 Partien jeweils mindestens einen Torerfolg bejubelte, kommt auf die Bayer-Defensive in jedem Falle eine Menge Arbeit zu – und in der Tat scheint der verlorene Sohn Heung-Min Son ganz besonders heiß auf die Rückkehr in die BayArena zu sein:
„Ich werde versuchen, gegen Bayer Leverkusen zu treffen, wie ich es in jedem anderen Spiel auch tue. Wir werden auf Sieg spielen und ich werde es genießen.“