Fußball News vom: 04.11.2017 - 08:12
1. FC Köln 1899 Hoffenheim Bundesliga Wetten
Bundesliga 2017/18: 1. FC Köln – 1899 Hoffenheim Tipp & Wettquoten
Nach zehn sieglos absolvierten Partien hängt der 1. FC Köln vor dem Heimspiel gegen Hoffenheim abgeschlagen am Tabellenende fest. Der Kurzzeit-Trend lässt dennoch offen, welches der beiden Teams derzeit tiefer in der Krise steckt.
Während die Geißböcke dank der erfolgreichen Abstecher in den DFB-Pokal und die Europa League immerhin zwei ihrer letzten drei Pflichtspiele gewinnen konnten, deutet das enttäuschende Abschneiden der Kraichgauer sogar auf die etwas größere Urlaubsreife hin.
Hoffenheim nicht mehr im Takt
In den zuletzt absolvierten acht Prüfungen vermochte sich das Team von Julian Nagelsmann nur ein einziges Mal erfolgreich aus der Affäre zu ziehen; seit jenem 2:1-Lichtblick gegen Basaksehir heimste die TSG Hoffenheim lediglich noch zwei Unentschieden und zwei Niederlagen ein.
Dass sich der Premieren-Dreier auf dem internationalen Parkett nicht als das erhoffte Schwungrad erwies, stellt sich nicht nur im DFB-Pokal als fatal heraus. Auch in der Bundesliga wurde das Punktekonto in den jüngsten vier Runden nur um kümmerliche zwei Zähler aufgestockt.
1899 seit vier Ligaspielen sieglos
Dabei lässt insbesondere das enttäuschende Abschneiden in Freiburg (2:3) und gegen die Wölfe (1:1) erahnen, dass nun auch in Köln mit weiteren Komplikationen gerechnet werden muss: Selbst gegen Teams aus dem untersten Drittel hatte die TSG ihre Möglichkeiten zuletzt nie auszureizen gewusst.
⚽️ #ABPFIFF
Gut gespielt in #Istanbul und am Ende nicht belohnt: Die #TSG holt einen Punkt gegen @ibfk2014! 🙌#BFKTSG 1-1 | ⏱️ ENDSTAND pic.twitter.com/51PceadRiD
— TSG 1899 Hoffenheim (@achtzehn99) 2. November 2017
Angesichts dieser Entwicklung mutete es beinahe schon tragisch an, dass es am Donnerstag auch beim Rückspiel in Istanbul knapp nicht zum vollen Dreier reichte – in der dritten Minute der Nachspielzeit wurde den fast eine Halbzeit lang führenden Gästen noch der Ausgleichstreffer eingeschenkt.
„Drei Punkte wären natürlich viel schöner gewesen. Aber wir haben noch die Chance aufs Weiterkommen. Ich bleibe positiv. Zunächst einmal können wir es am Sonntag in der Bundesliga besser machen.“
Havard Nordtveit sucht nun schon in Hoffenheim für den jüngst entgangenen Dreier Trost.
Während das Remis trotz des ärgerlichen Spielverlaufs aus Sicht des gefassten Nagelsmann „absolut in Ordnung“ ging, hatte der Schütze des zwischenzeitlichen Führungstreffers Florian Grillitsch deutlich stärker an dem späten Nackenschlag zu knabbern:
„Der späte Ausgleich ist sehr bitter und wir sind sehr enttäuscht. Dennoch – wir müssen nach vorne schauen. Wenn wir die beiden kommenden Spiele in der Europa League gewinnen, ist das Weiterkommen möglich.“
* Quoten Stand vom 03.11.2017, 13:56 Uhr. Angaben ohne Gewähr. Die Quoten unterliegen ständigen Anpassungen und können laufend geändert werden.
Der nur mühsam gewahrte Optimismus trübte sich zudem durch die Verletzung von Kevin Vogt weiter ein. Im Hinterkopf hat der TSG-Coach schon damit begonnen, für die nähere Zukunft ohne seinen Abwehrchef zu planen: „Wir haben noch keine Diagnose, die müssen wir abwarten – das Geräusch war jedoch nicht so gut. Ich gehe erst einmal von etwas Schlechterem aus, als ich hoffe.“
Wird die Europa League zum Kölner Muntermacher?
Bereits im Rheinenergiestadion droht sich das Fehlen des 26-Jährien aufs Unangenehmste bemerkbar zu machen – schließlich war die Kölner Offensive in den vergangenen Tagen gleich mehrfach in beeindruckender Manier in Sachen Frustbewältigung aktiv.
Derweil nach 900 abgerissenen Liga-Minuten gerader einmal vier Treffer für die Rheinländer zu Buche schlagen, brachte sich das Schlusslicht zuletzt bei der Hertha (3:1) und gegen Baryssau (5:2) mit insgesamt acht Toren für die erforderliche Aufholjagd in Stimmung.
Dabei könnte sich namentlich die jüngst absolvierte zweite Halbzeit als die so dringend benötigte Initialzündung erweisen; dank einer deutlichen Leistungssteigerung bog der Effzeh einen knappen Pausen-Rückstand gegen den weißrussischen Meister noch in ein souveränes Erfolgserlebnis um.
Vom ersten europäischen Sieg seit über 25 Jahren durfte sich vor allem Peter Stöger bestätigt fühlen, der nicht nur mit der Einwechslung von Matchwinner Osako ein goldenes Händchen bewies, sondern offenbar auch bei der Kabinenansprache die richtigen Worte fand:
„Wir haben davon gesprochen, dass ein Erfolgserlebnis wichtig ist. Das haben wir geschafft. Nichts ist unmöglich. Wir haben noch Einiges zu reparieren, in der Europa League, aber vor allem in der Meisterschaft.“
Erleichterung – aber noch keine Aufbruchsstimmung
Zugleich nahm der FC-Coach aus der Partie aber auch die Erkenntnis mit, dass sein Team für die fälligen Reparaturarbeiten nur bedingt gerüstet ist; das Entsetzen über das Defensivverhalten bei den Gegentreffern stand dem Österreicher auch nach dem Abpfiff noch immer ins Gesicht geschrieben:
„Das Abwehrverhalten war viel zu billig. Da darf man sich nicht wundern, wenn man kaum Spiele gewinnt. Wir haben Vieles dazu beigetragen, dass das Spiel gekippt ist.“
„Du kannst nur das positive Gefühl mitnehmen – mehr ist es nicht.“
Peter Stöger ahnt, dass sich der EL-Erfolg gegen BATE nur schwerlich auf die Bundesliga übertragen lässt.
Auch die verständlicherweise erleichtert wirkenden Spieler waren weit davon entfernt, nach dem ersten Heimsieg der Saison in wildes Jubelgeschrei auszubrechen; so macht sich Keeper Timo Horn auf einen dramatischen Hinrunden-Endspurt voller Endspiele gefasst:
„Die Lage von uns ist weiterhin höchst prekär. Das ist nicht mit einem Sieg alles gutzumachen. Wir müssen gegen Hoffenheim direkt nachlegen. Es wäre optimal, mit zwei Siegen in die Länderspielpause zu gehen. Aber das geht nur über den Einsatz.“
Beide Teams nicht in Vollbesitz ihrer Kräfte
Der geforderte maximale Einsatz lässt sich aber zumindest am Sonntag nur schwerlich mit den personellen Möglichkeiten der Geißböcke in Einklang bringen. Aufgrund der fehlenden Kadertiefe wird Peter Stöger gar nicht erst in Versuchung kommen, die Rotationsmaschine anzuwerfen.
Ob die müden Leistungsträger allein die am Donnerstag entfachte Euphorie zu einem weiteren Erfolgserlebnis schweben lässt, dürfte mit Blick auf den DFB-Pokal-Coup fraglich sein: Nach dem Erfolg bei der Berliner Hertha hatte es für den 1. FC Köln in der Bundesliga wieder nur die übliche Niederlage gesetzt.
Auch die Hoffenheimer können den Gastgebern aus leidvoller Erfahrung berichten, dass ein Sieg in der Europa League meist noch nicht einmal bis zur nächsten Straßenecke trägt – seit dem Hinspiel-Triumph gegen Basaksehir ist den Kraichgauern so gut wie gar nichts mehr geglückt.