Fußball News vom: 27.04.2017 - 12:21
Bundesliga Wetten Hertha BSC Werder Bremen
Bundesliga 2016/17: Werder Bremen – Hertha BSC Tipp & Wettquoten
Gewinnt die Hertha am Samstag im Weserstadion, wäre ihr die Europa League wohl kaum noch zu nehmen. Ob die Dardai-Elf den erhofften Dreier auch eintütet, scheint im Vorfeld jedoch mehr als fraglich.

In Bremen kommt es am Samstagnachmittag zu einem Duell zweier Teams, die vier Spieltage vor Schluss nur noch eines vor Augen haben: den Sprung nach Europa.
Hertha hat es selbst in der Hand
In der Pole Position befinden sich dabei die Gäste aus der Hauptstadt. Vier Spieltage vor Schluss auf dem fünften Platz stehend, beträgt ihr Vorsprung auf die siebtplatzierten Gastgeber schon jetzt komfortable vier Zähler.
„Es sieht nicht schlecht aus, aber wir haben noch vier Spiele. Wenn wir zwei Mal gewinnen, sind wir wohl drin“, glaubt Hertha-Coach Pal Dardai. Seiner Rechnung zufolge würde ein Sieg an der Weser in puncto Europa League-Qualfikation also bereits die halbe Miete bedeuten.
Heimstärke trifft auf Auswärtssschwäche
Allein: Um den erhofften Dreier auch einzufahren, müssten die Herthaner erstmal über ihren eigenen Schatten springen. Ist doch mittlerweile landauf, landab bekannt, dass die Berliner sich im Frühjahr zu einem gern gesehenen Punktelieferanten entwickelt haben.
Bezeichnend: Der bis dato letzte Dreier in der Fremde datiert vom 13. Spieltag (3:2 in Wolfsburg). Seither ist die Hertha achtmal auswärts angetreten, brachte im Zuge dessen jedoch keinen einzigen Punkt mehr mit nach Hause.
Ein Entwicklung, die Pal Dardai zunehmend Kopfzerbrechen bereitet. Nachdem der Ungar das Problem wochenlang kleingeredet hat, spricht mittlerweile auch er offen von einer “mentalen Blockade”, gegen die es Maßnahmen zu ergreifen gilt.
Darum bemüht war Dardai bereits vor der letzten Auswärtsreise nach Mainz. Doch sein Vorschlag, das Thema einfach totzuschweigen, fruchtete nicht, denn auch in der Opel Arena zogen die Herthaner als Verlierer (0:1) von dannen.
Bild: Will gegen Werder endlich auch auswärts mal wieder für Furore sorgen: Hertha-Coach Pal Dardai. (©/ Anke Waelischmiller / dpa Picture Alliance /)
Damit nun in Bremen endlich der Turnaround gelingt, hat sich Dardai etwas Neues einfallen lassen. Demnach seien nun die Spieler an der Reihe, sich mentaltherapeutisch einzubringen: „Ich habe zu den Jungs gesagt: Sie können mit einem Vorschlag kommen.”
Dabei sollten die Blau-Weißen jedoch nicht vergessen, sich auf den kommenden Gegner vorzubereiten. Denn: Ebenso wenig wie die Berliner Auswärtsschwäche noch jemand überraschen kann, ist es ein Geheimnis, dass sich Werder zuletzt als außerordentlich heimstark erwiesen hat.
Immerhin blicken die Bremer mittlerweile auf eine stolze Serie von vier aufeinanderfolgenden Heimdreiern zurück – wobei selbst Top-Kontrahenten wie Fast-Vizemeister Leipzig und Euro League-Viertelfinalist Schalke jeweils deutlich mit 3:0 in die Schranken gewiesen wurden.
Abgesehen davon hatten die Hanseaten, denen in dieser Saison übrigens als einzigem Team neben Hoffenheim ein Sieg in Berlin gelungen ist, bislang auch bei Heimspielen gegen die Hertha in aller Regel das bessere Ende für sich (Bilanz: 24 Heimsiege – fünf Remis – vier Auswärtssiege).
Müssen die Berliner in Bremen doch nicht nur Flügelflitzer Mitchell Weiser, Abwehrchef John Anthony Brooks und Back-Up Valentin Stocker (alle Faserriss), sondern auch auf Freistoßexperte Marvin Plattenhardt verzichten.
Gänzlich verschont hat der Verletzungsteufel jedoch auch die Bremer nicht:
Neben den fünf Langzeitverletzten Clemens Fritz, Ousmane Manneh, Johannes Eggestein, Izet Hajrovic und Luca Caldirola muss Werder am Samstag nämlich möglicherweise auch ohne die Lukas Moisander, Serge Gnabry (beide grippaler Infekt) und Santiago Garcia (Halswirbelsäulenverletzung) auskommen.
Bremen: Europa wäre nur die Kirsche obendrauf
In der Bundesliga schwebt Werder ohnehin schon seit Wochen auf Wolke 7: Nicht nur, dass die Weserstädter seit nunmehr zehn Partien ungeschlagen sind; sie konnten obendrein auch sage und schreibe acht davon für sich entscheiden.
Logische Konsequenz: ein Riesensatz in der Tabelle, wo sich die Elf von Alexander Nouri seit Mitte Februar vom 16. auf den siebten Rang verbessern konnte. Kein Wunder also, dass allmählich auch im hohen Norden Europa League-Fantasien aufkeimen.
“Natürlich haben wir diesen Traum und wollen das Maximum”, bestätigt Zlatko Junuzovic dies in der Donnerstagsausgabe des kicker. Noch im selben Atemzug stellte der Ersatzkapitän allerdings klar:
“Wenn wir es nicht schaffen sollten, darf das nicht plötzlich als Enttäuschung bewertet werden. Unser ganz großes Ziel, den Klassenerhalt, haben wir frühzeitig erreicht. Deshalb bleibt die Saison auf jeden Fall ein Erfolg.”
Der österreichische Nationalspieler spart daher gegenüber dem Fachblatt nicht mit Lobeshymnen – wobei er neben dem Zusammenhalt innerhalb des Kaders besonders das Trainerteam und die Klubführung um Frank Baumann hervorgehoben wissen will.
Daran lässt sich ablesen: An der Weser läuft es momentan wie geschmiert. Und wenn es nach den Wettanbietern geht, dürfte dies auch noch ein Weilchen so bleiben. Ihren Quoten zufolge scheint eine Fortsetzung des Bremer Laufs schließlich alles andere als unrealistisch.
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— SV Werder Bremen (@werderbremen) 26. April 2017
Zwischen beiden Parteien hat es bereits erste Gespräche gegeben, denen zufolge der RB-Bankdrücker einer Rückkehr an die Weser nicht abgeneigt sei. Einziges Problem: Die aus gutem Grund hohen Ablöseforderungen der Bullen.
“Wir sind momentan weit von einer Einigung entfernt. Auch wenn Davie bei uns nicht so viel gespielt hat, ist er im nationalen und internationalen Fußball eine heiße Aktie”, so RB-Sportchef Ralf Rangnick.