Fußball News vom: 09.09.2016 - 10:21
Bundesliga Wetten Gladbach SC Freiburg
Bundesliga aktuell: Freiburg – Gladbach Tipp & Wettquoten
Mit vier siegreich absolvierten Pflichtspielen haben die Fohlen zu Beginn der Saison alles richtiggemacht. Mit einem fünften Erfolg beim Freiburger Sport-Club könnten die Gladbacher nun am Samstagnachmittag gleich mit mehreren schlechten Angewohnheiten brechen.

So ist es mittlerweile 21 Jahre her, dass Borussia Mönchengladbach letztmals mit zwei Dreiern in eine erstklassige Spielzeit gestartet war; neben dem 1. FC Kaiserslautern nahmen die Großväter der aktuellen Spielergeneration damals auch dem SC Freiburg die Punkte ab.
Dabei war es kein Zufall, dass der Sieg gegen die Freiburger auf dem längst dem Erdboden gleichgemachten Bökelberg gefeiert wurde – Gastspiele im Breisgau sind für die Gladbacher schließlich schon von jeher ein rotes Tuch.
Im Schwarzwald fehlt der Durchblick
Da lediglich im Jahre 2002 ein Triumph im Schwarzwald-Stadion gelang, ist der SC Freiburg mittlerweile seit acht Heimspielen gegen die Fohlen unbesiegt. Eine längere Serie haben die Hausherren erstaunlicherweise nur gegen den VfL Wolfsburg anzubieten.
Die in den 14 Heimspielen eingefahrenen acht Siege haben den Süddeutschen sogar einen Rekordwert beschert; zum Bundesliga-Comeback vor heimischer Kulisse schickt der Spielplan den Freiburgern somit einen absoluten Lieblingsgegner vorbei.
In der unmittelbaren Vorbereitung zeigte sich allerdings schnell, dass den vielversprechenden Zahlen von den Gastgebern nur eine untergeordnete Bedeutung beigemessen wird. Als Aufsteiger sind die Breisgauer durchaus darauf gefasst, sich anfänglich ganz weit hinten anstellen zu müssen.
Dabei sind die gedämpften Erwartungen noch nicht einmal einer schüchternen Unterwürfigkeit geschuldet; vielmehr wurden die zweifelsohne ambitionierten Planungen von Christian Streich von einem doppelten Verletzungspech durcheinandergebracht.
Wollte der Sport-Club die Bundesliga eigentlich mit einer defensiven Dreierkette erobern, handelten sich die Innenverteidiger Marc-Oliver Kempf und Marc Torrejon unmittelbar vor dem Saisonstart langwierige Verletzungen ein – für beide etatmäßigen Abwehrspieler ist die Hinserie damit gelaufen.
Bei der Saison-Premiere in Berlin hielt Streich zunächst einmal zwar dennoch an der Dreierkette fest, die unglückliche, unter dem Strich aber ebenso verdiente Niederlage könnte den Trainer jedoch zum Umdenken zwingen: Gegen die Fohlen dürfte nun die Rückkehr zur Viererkette unausweichlich sein.
Niedermeier lässt das Durchschnittsalter explodieren
Auch dieser Systemwechsel ändert aber freilich nichts daran, dass in der defensiven Zentrale wieder einmal Flickschusterei betrieben werden muss; bereits gegen die Hertha fand sich etwa der eigentlich als Perspektivspieler vorgesehene Caglar Söyüncü mit einem Male in der Startelf ein.
Um die ersatzgeschwächte Abwehr mittelfristig zu entlasten, schlug der Sport-Club kurz vor dem Ende der Wechselfrist nochmals auf dem Transfermarkt zu; mit dem aus Stuttgart gekommenen Georg Niedermeier zog der Klub einen vielfach bundesligaerprobten Spieler an Land.
„Wir haben uns mit vielen Spielern beschäftigt. Bei Georg sehen wir die größte Schnittmenge zwischen unserem Anforderungsprofil, der direkten sportlichen Hilfe und der Umsetzbarkeit.“
– Freiburgs Sportdirektor Klemens Hartenbach über die Verpflichtung von Georg Niedermeier.
Mit der Verpflichtung des 30-Jährigen haben die Breisgauer einen ungewohnten Weg eingeschlagen. Eigentlich sind die Freiburger vielmehr als Ausbildungsverein bekannt, der junge Talente mit akribischer Arbeit zur Marktreife führt.
Angesichts des niedrigen Altersdurchschnitts fühlte sich Niedermeier dann auch gleich einmal zu dem Statement bemüßigt, im Kollegenkreis „nicht den Papa spielen“ zu wollen; gleichwohl dürfte gerade die Erfahrung die große Trumpfkarte des Neuzugangs sein.
Video: Der SC Freiburg hofft im ersten Saison-Heimspiel auf die Treffsicherheit von Stürmer Nils Petersen. (Quelle: YouTube/badischezeitung)
Obwohl der Transfer-Nachzügler selbst in der Länderspielpause kaum Gelegenheit bekam, sich im Mannschaftstraining zu bewähren, wäre ein Startelfeinsatz bereits an diesem Samstag keine Überraschung – gegen Gladbach dürfte Streich auf etwas Routine ganz besonders ungern verzichten wollen.
Immerhin haben sich die Fohlen in der noch jungen Saison fast ausschließlich Bestnoten bedient; wurden zunächst die Play-off gegen den BSC Young Boys zu einer Demonstration der Stärke genutzt, war das Team zuletzt auch im rheinischen Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen obenauf.
Gladbach strotzt vor offensiver Power
Wenngleich sich der Vorjahresvierte im Sommer vor allem defensiv verstärkte, konnten sich insbesondere die Torjäger in den ersten Spielen in großer Form präsentieren; in den vier absolvierten Pflichtspielen hat die Mannschaft im Schnitt drei Treffer pro Partie erzielt.
Angesichts des offensiven Überflusses ahnt der gegen die Werkself erfolgreiche André Hahn bereits so manchen Härtefall für das anstehende Gastspiel voraus: „Im Sturm haben alle schon getroffen. Für den Trainer ist es dann schwierig, wie er aufstellt. Jeder Spieler hat seine besonderen Qualitäten.“
Dabei ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es am Ende sogar Hahn selbst erwischt: Da André Schubert den gebürtigen Niedersachsen zuletzt stets im Wechsel mit Thorgan Hazard spielen ließ, wäre nun eigentlich wieder der Belgier an der Reihe.
Während Schubert in personeller Hinsicht im Luxus schwelgt, macht dem Gladbacher Coach unterschwellig jedoch eine weitere schwarze Serie Sorgen: Schließlich sind die Borussen nicht nur für Fehlstarts und eine Breisgau-Phobie, sondern auch für ihre generelle Auswärtsschwäche bekannt.
Bild: Die Gladbacher hatten im bisherigen Saisonverlauf schon sehr viel Grund zu jubeln – auch am Samstag in Freiburg beim Aufsteiger? (Credit: PATRIK STOLLARZ / AFP / picturedesk.com)
Einen Großteil des vergangenen Jahres hatten die Fohlen auf einem Abstiegsplatz in der Auswärtstabelle verbracht; unter die insgesamt zehn Niederlagen hatte sich damals auch so manche kleine Blamage gemengt.
Trotz der vielfach bewiesenen Frühform müssen sich die Gladbacher somit gegen derart viele schwarze Serien stemmen, dass sich mit dem Näherrücken des Anpfiffs dann doch noch der eine oder andere Freiburger eine hoffnungsvolle Prognose abringen lässt.
So vergisst Niclas Höfler zwar nicht, die gegnerische Favoritenstellung zu betonen; dennoch würde sicherlich nicht nur der „Sechser“ gern schon am Samstag mit dem Punkten beginnen: „Das wird sauschwierig! Gladbach zählt für mich zu den besten Teams in den letzten drei Jahren. Wir müssen unser Maximum bringen, um etwas Zählbares mitnehmen zu können.“