Fußball News vom: 16.03.2017 - 17:07
1899 Hoffenheim Bayer Leverkusen Bundesliga Wetten
25. Spieltag: TSG Hoffenheim – Bayer Leverkusen Tipp & Wettquoten
Bayer Leverkusen hat sich am Mittwochabend mit Anstand aus der Champions League verabschiedet. Bei Vorjahresfinalist Atletico Madrid erzielte die Werkself ein achtbares Remis (0:0), das nun auch Auftrieb für die wegweisende Ligaaufgabe in Hoffenheim geben sollte.

Keeper Bernd Leno sprach von einem „guten Gefühl“, Julian Brandt von „vielen guten Erkenntnissen“ – egal welchen Leverkusener man auch fragte, die Reaktionen auf das torlose Remis im Estadio Vicente Calderon fielen durch die Bank positiv aus.
Ein Verhalten, das auf den ersten Blick zwar etwas überraschend anmutet, bei genauerem Hinsehen jedoch durchaus nachvollziehbar erscheint.
Am Achtelfinal-Aus hätte nach dem 2:4 im heimischen Hinspiel schließlich ohnehin kaum noch ein Weg vorbei geführt.
Viel wichtiger, so Leno, sei deshalb die Erkenntnis, nach einer gefühlten Ewigkeit endlich mal wieder „durchweg ein gutes Spiel gemacht“ zu haben.
Korkut kommt allmählich an
Tatsächlich haben die Rheinländer am Mittwoch ihre bislang beste Leistung im neuen Jahr abgeliefert. Eine Statistik von 18:13 Torschüssen gegen die mutmaßlich beste Hintermannschaft Europas untermauert dies eindrucksvoll.
Zudem positiv: Die Handschrift von Interimscoach Tayfun Korkut, der vor knapp zwei Wochen den beurlaubten Roger Schmidt auf der Bayer-Bank beerbte, zeichnete sich erstmals deutlich im Spiel der Leverkusener ab.
Durch die Abkehr von Schmidts radikalem Pressing-Stil wirkte die Werkself defensiv nicht nur deutlich ausbalancierter, sondern auch flexibler, was das Spiel mit Ball anbelangt. „Wir haben beides gehabt: Ballbesitz und sehr viele gute, schnelle Umschaltaktionen“, bemerkte der Bayer-Coach.
„Es war ein Schritt“, bilanzierte Korkut, der jedoch gleichzeitig davor warnte, der ansehnlichen Leistung in Madrid nun allzu viel Bedeutung beizumessen – vor allem im Hinblick auf das bevorstehende Gastspiel in Hoffenheim, wo er „ein komplett anderes Spiel“ erwartet.
Bayer am Scheideweg
Mit seiner Einschätzung dürfte Korkut nicht falsch liegen. Denn – anders als in Madrid – wo die Leverkusener als designierte Achtelfinal-Verlierer befreit aufspielen konnten, lastet in der Wirsol Rhein-Neckar-Arena immenser Druck auf ihren Schultern.
Bild: Will die Werkeself zurück zu alter Stärke führen: Tayfun Korkut. (©Marius Becker/dpa)
Schließlich steht dort bereits ein Stück weit die Zukunft des Vereins auf dem Spiel. Warum verrät ein Blick auf die Tabelle, laut der sich die zehntplatzierte Werkself aktuell auf dem Scheideweg zwischen Abstiegskampf und der Europa League befindet:
Fünf Punkte rangieren die Rheinländer derzeit vor dem Relegationsplatz, vier fehlen auf einen internationalen Startplatz. Eine heikle Ausgangslage, findet auch Rudi Völler.
Der Bayer-Sportchef sieht zwar weiterhin gute Chancen in der Liga, warnt jedoch gleichzeitig davor, die Situation „auf die leichter Schulter“ zu nehmen. Zumal wohl auch ihm bewusst ist, dass bei einer Pleite gegen die TSG bereits eine Woche später ein Abstiegs-Endspiel gegen Wolfsburg drohen würde.
Routiniers-Trio vor Comeback – Bayer mit Top-Auswärtsbilanz gegen die TSG
Angesichts dessen ist es eine gute Nachricht, dass sich vor der Abreise in den Kraichgau ein Comeback der Routiniers Stefan Kießling, Lars Bender und Ömer Toprak abzeichnet. Denn: Eine ordentliche Portion Erfahrung kann in Situationen wie diesen sicherlich nicht schaden…
Umso mehr gilt dies, weil das erfahrene Trio im Bayer-Dress noch nie bei der TSG verloren hat. Achtmal wurde die Werkself dort bislang vorstellig, sage und schreibe sechs Mal verließ sie hinterher als Sieger den Platz. Die beiden weiteren Gastspiele endeten jeweils remis.
Beim bis dato letzten Aufeinandertreffen in der BayArena setzte es dafür allerdings eine herbe 0:3-Schlappe. Ausschlaggebend hierfür war damals nicht zuletzt der frühe Platzverweis (6.) von Kevin Volland, der erst wenige Monate zuvor von Hoffenheim nach Leverkusen gewechselt war.
Hoffenheim marschiert weiter in Richtung Europa
An der Sinnhaftigkeit seines Wechsels dürften beim Nationalspieler mittlerweile berechtigte Zweifel aufgekommen sein. Vollands Entscheidung für Leverkusen basierte schließlich insbesondere darauf, bei den Rheinländern eine dauerhafte Champions League-Perspektive vorzufinden.
Doch diese Vorstellung wurde im bisherigen Saisonverlauf ad absurdum geführt: Plötzlich rangiert die jahrelang abstiegsbedrohte TSG auf dem Qualfikationsplatz zur Königsklasse, wohingegen die Werkself, als eigentlicher Dauergast in der Königsklasse, auf Platz zehn herumkrebst.
#EinTeamEinWegEinmalig. 💙 pic.twitter.com/QWLWym1WHq
— TSG 1899 Hoffenheim (@achtzehn99) 12. März 2017
Zudem deutet momentan einiges darauf hin, dass Hoffenheim am Ende auch tatsächlich in die Königsklasse einziehen wird:
So zum Beispiel das klar bessere Torverhältnis (+20) im Vergleich mit den Verfolgern aus Berlin (+6), Frankfurt (-1), Köln (+6) und Freiburg (-10); oder aber jene Tatsache, dass bislang kein Bundesligist, der nach 24 Spieltagen nur zwei Niederlagen auf dem Konto hatte, am Ende die Top4 verpasste.
Nagelsmann: „Will die Champions League gewinnen“
Das sind Aussichten, die durchaus zum Träumen verleiten. Die Sache von Julian Nagelsmann ist dies aber freilich nicht.
Gegenüber Kindern des Hoffi Clubs, die ihn vor der jüngsten Spieltags-PK eine Stunde lang mit Fragen löchern durften, betonte der TSG-Coach zwar mit einem Augenzwinkern, dass er mit seinem Team gerne einmal die Champions League gewinnen würde. Doch momentan sei dies für ihn kein Thema.
Bild: Julian Nagelsmann musste den Kindern des Hoffi-Klubs einige heikle Fragen beantworten. (Quelle: YouTube/TSG 1899 Hoffenheim)
Wer Nagelsmann kennt, der weiß ohnehin: Für ihn zählt einzig und allein das nächste Spiel gegen die Werkself – vor deren Fähigkeiten er die Seinen im Vorfeld noch einmal eindringlich warnte:
„Sie haben eine sehr gute Mannschaft mit außergewöhnlich guten Einzelspielern. Es liegt an uns, ob wir sie ins Spiel kommen lassen oder nicht. Wenn du nicht voll dagegen hältst, können sie trotz ihrer schlechten Platzierung ein sehr gutes Spiel machen.“
Nagelsmann kann jedoch warnen so viel er will. In den Augen der Wettanbieter geht seine Elf dennoch als Favorit in die Partie.
Ihren Prognosen zufolge wäre ein TSG-Heimsieg für Quoten um 2,10 gut, wohingegen ein Dreier für Bayer im Erfolgsfall bereits etwas mehr als dreifache Einsätze einbringen würde. Am lukrativsten erscheint im Vorfeld jedoch der X-Tipp, der aktuell zu Quoten um 3,50 gehandelt wird.