Fußball News vom: 19.05.2016 - 15:28
2. Bundesliga Quoten & Wetten zur 2. Liga MSV Duisburg
2. Liga Relegation 2016: Würzburg – Duisburg Tipp & Wettquoten
Würzburg ist bislang nicht als ein Hotspot auf der deutschen Fußball-Landkarte bekannt: Den Kickers bietet sich nun jedoch die Chance, die Stadt mit dem zweiten Aufstieg innerhalb von zwölf Monaten in die 2. Bundesliga zu hieven.

Hatten sich die Oberfranken im vergangenen Jahr gegen den 1. FC Saarbrücken per Elfmeterschießen für die Teilnahme an der 3. Bundesliga qualifiziert, wird dem Team nun in den beiden Relegations-Duellen gegen den MSV Duisburg der direkte Durchmarsch in Aussicht gestellt.
Samba-Stimmung in Oberfranken
Damit wandeln die Kickers auf ziemlich prominenten Pfaden: Bisher ist es schließlich nur dem frischgebackenen Erstligisten RB Leipzig gelungen, die unterste deutsche Profiliga zu einer bloßen Durchgangsstation zu erklären.
Auch als potentieller Relegations-Gewinner würde sich das Team in vielversprechender Gesellschaft befinden: Drei der in den letzten sieben Jahren über die Entscheidungsspiele aufgestiegenen Klubs (Paderborn, Ingolstadt, Darmstadt) durften (bzw. dürfen) sich kurz darauf dann auch in der Bundesliga ausprobieren.
Angesichts solcher Perspektiven ist es nachvollziehbar, dass die Euphorie rund um den Verein gerade große Wellen schlägt. Für das Hinspiel gegen die Zebras konnten die Kickers nur einem Bruchteil der Interessenten eine Eintrittskarte zur Verfügung stellen.
Diesbezüglich rächt es sich, dass die lediglich 10.000 Zuschauer fassende Flyeralarm Arena allzu schnell an ihre Grenzen stößt: Dem unerwarteten Höhenflug der Mannschaft hinkt die Entwicklung der Infrastruktur in Oberfranken noch ein gewaltiges Stückchen hinterher.
Taugt ein Ministadion zum Hexenkessel?
Kickers-Coach Bernd Hollerbach ist dennoch zuversichtlich, dass der Anhang auch in dem eher niedlich als angsteinflößend anmutenden Stadion eine Bombenstimmung hinbekommt – von der sich dann natürlich auch das Team auf dem Rasen zu einem forschen Auftritt inspirieren lassen soll:
„Wir wollen wieder mutig sein und agieren – das ist unser Spiel, und das hat uns in dieser Saison auch ausgezeichnet. Aber wir wissen, dass die Relegation nicht am Freitag entschieden wird, es sind schließlich zwei Partien und erst am Ende wird abgerechnet.“
Mit Blick auf den Gegner scheint es tatsächlich angebracht zu sein, erst von einer Entscheidung am kommenden Dienstag auszugehen: Immerhin stellte der MSV Duisburg bereits in der Saison unter Beweis, zu spektakulären Comebacks in der Lage zu sein.
„Wir brauchen nicht über die Duisburger Qualität reden, die ist unbestritten. Da genügt alleine schon ein Blick auf die Etats beider Teams. Wir sind in allen Belangen der Underdog. Aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass im Fußball vieles möglich ist.“
– Mit großem verbalen Einsatz fordert Bernd Hollerbach für seine Kickers die Rolle des Außenseiters ein.
Totgesagte leben länger
Nachdem sich die Zebras über weite Strecken der Spielzeit völlig überfordert zeigten, hat sich das Team erst in den allerletzten Wochen herausgeputzt: Von der Aufholjagd brachte den MSV nicht einmal der noch im März zu beklagende 9-Punkte-Rückstand auf den Relegationsplatz ab.
Dank der in den letzten sechs Partien eingefahrenen vier Siege kann sich die Elf von Ilija Gruew nun über Umwege doch noch den Klassenerhalt erhoffen – dabei hatten die Meidericher zuvor an unglaublichen 31 Spieltagen die rote Laterne in den Händen gehalten.
Da man sich bis vor kurzem die Teilnahme an der Relegation noch nicht einmal zu erträumen wagte, hat bereits das Erreichen des Etappenziels unzählige glückliche Gesichter fabriziert: Der entscheidende 1:0-Sieg gegen Leipzig wurde gefeiert wie andernorts die Meisterschaft.
Im Umfeld geht deshalb mittlerweile sogar schon die Sorge um, dass die Stimmung beim MSV vielleicht etwas zu früh himmelhochjauchzend ist: Gegen den – vermeintlichen – Underdog aus Würzburg könnte schließlich selbst ein bisschen Selbstzufriedenheit fatale Folgen nach sich ziehen.
Dünne Personaldecke beim MSV
Derartige Befürchtungen scheint Gruew allerdings nicht zu teilen; obwohl am letzten Sonntag tatsächlich schon eine wilde Siegesfeier an der Wedau stieg, wusste der Trainer angesichts der noch zu überspringenden Hürde von „gemischten Gefühlen“ seiner Spieler zu berichten.
Dass der Bulgare die Euphorie zu bremsen versucht, dürfte auch auf die angespannte personelle Situation zurückzuführen sein: Immerhin steht mittlerweile so gut wie fest, dass der bundesligaerprobte Keeper Michael Ratajczak die Relegation verletzungsbedingt verpasst.
Während dem Torwart ein Riss des Syndesmosebands zu schaffen macht, wird die Teilnahme am Hinspiel auch für Stürmer Obinna und Mittelfeld-Stratege Özbek zu einem Wettlauf gegen die Zeit – jeweilige Muskelfaserrisse halten das Duo bereits seit knapp zwei Wochen von seiner Arbeit ab.