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Fußball News vom: 18.11.2014 - 11:11

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Allgemein

Moderne Trainingsmethoden im Fußball – was hat sich verändert

Echte Fans wissen es: Fußball ist eine Wissenschaft. Über taktische Besonderheiten lässt sich prima stundenlang diskutieren. In dieser Situation wird so manch ein Fernsehzuschauer zum Experten.

Moderne Trainingsmethoden im Fußball – was hat sich verändert
Früh übt sich wer ein Profi werden will. © peppi18 - Fotolia.com
Echte Fans wissen es: Fußball ist eine Wissenschaft. Über taktische Besonderheiten lässt sich prima stundenlang diskutieren. In dieser Situation wird so manch ein Fernsehzuschauer zum Experten. Wer nur wenig Ahnung von Fußball hat, fühlt sich in solchen Gesprächen meist als purer Außenseiter. Dasselbe gilt für alle, die sich schon länger nicht mehr mit dem Sport beschäftigt haben.

Denn auch im Fußball hat sich in den letzten Jahrzehnten viel geändert. Auch wenn Abseits immer noch das gleiche bedeutet wie vor zwanzig Jahren, hat sich in taktischer Hinsicht und in Bezug auf Trainingsmethoden einiges getan. Hier auf dem Laufenden zu bleiben, ist gar nicht so einfach.

jugendfussball

Abbildung 1: Jugendfußball - bereits hier beginnt die taktische Ausbildung.

Vom Libero zur Viererkette – in der Abwehr hat sich viel getan

Bereits in der Defensive hat sich im Fußball in der jüngsten Vergangenheit einiges geändert. So ist heute die sogenannte Viererkette gang und gäbe. Damit hat der Libero als „Ausputzer“, der lange Zeit eine Schlüsselrolle im Fußball besetzte, ausgedient. Stattdessen gibt es nun zwei Innen- und zwei Außenverteidiger, die sich im Regelfall nicht mehr auf Manndeckung, sondern auf Raumdeckung konzentrieren. Das bedeutet, es wird nicht mehr jedem Verteidiger ein Angreifer fest zugeordnet. Stattdessen steht die Absicht im Vordergrund, die Räume durch intelligentes Spiel „dicht zu machen“. Defensivspieler im modernen Fußball schalten sich auch grundsätzlich stärker in den Angriff ein, als dies früher der Fall war. Zugleich sind Stürmer bei Bedarf in der Defensive tätig. Auf diese Art sollen die Ressourcen im Spiel besser genutzt werden.

Dieses System erfordert von den Spielern die Bereitschaft, viel zu laufen, und ein gutes Auge. Dafür stellt es sich nach der Meinung von Fußballexperten flexibler dar als die traditionelle Defensive mit Manndeckung und Libero. Auf diese Art agiert eine Mannschaft stärker als Einheit und kann gemeinsam von Angriff auf Verteidigung und umgekehrt umschalten. Als Alternative zur Viererkette gibt es übrigens auch die Dreierkette, die vor allem von besonders offensiv ausgerichteten Teams gerne eingesetzt wird. Sie hat den Vorteil, dass hier ein zusätzlicher Mann im Mittelfeld frei wird. Wer sind für eine Dreierkette entscheidet, geht allerdings unter Umständen ein größeres Risiko ein, dass die Defensive anfälliger ist.

Die Entwicklung für den eiligen Leser:

• Heute spielen viele Teams mit einer Viererkette oder einer Dreierkette (besonders offensiv)
• Der Libero hat ausgedient
• Mannschaften setzen heute auf Raumdeckung statt auf Manndeckung

Der Stoßstürmer stirbt langsam aus – oder nicht?

Und wie sieht es nun vorne aus? Auch in der Offensive präsentiert sich der moderne Fußball flexibel und vielseitig. So gibt es zwar weiterhin den klassischen Mittelstürmer bzw. Stoßstürmer, der in erster Linie ein Vollstrecker ist, der vor allem dazu da ist, Tore zu schießen und gerne das Trikot mit der Nummer „9“ trägt. Es wird aber zunehmend darauf Wert gelegt, dass auch Offensivspieler flexibel in das Spielgeschehen eingreifen und nicht nur Chancen verwerten, sondern auch welche schaffen.

„Moderne Stoßstürmer“ sind damit auch Spielgestalter in der Offensive, die technisch sehr versiert sein sollten Damit haben sie oft nur noch wenig gemein mit dem klassischen Typus des Verwerters, der vor allem in den richtigen Situationen ein Bein oder seinen Kopf hinhält, um den Ball ins Netz zu befördern. Von modernen Offensivkräften wird auch eine rege Teilnahme am Defensivspiel verlangt. Galt es früher als etwas Besonderes, wenn ein Stürmer bei Bedarf in der eigenen Hälfte aushalf, wird dies heute als eine wichtige Grundvoraussetzung angesehen – und das nicht nur wenn eine Mannschaft ohnehin in Bedrängnis ist.

Nichtsdestotrotz gibt es weiterhin Stoßstürmer, die vor allem in ihrer Funktion als Torschützen bekannt sind – und als solche für ihr Team auch eine wichtige Funktion erfüllen. Sie sind aber in den meisten Fällen technischer versierter und vielseitiger als ihre klassischen Vorgänger. Bullige und lauffaule Abstauber sterben zunehmend aus, die Zukunft gehört auch im offensiven Fußball vielseitigen und leistungsfähigen Spielern, die spielerische Akzente setzen und nicht darauf warten, dass ihnen der Ball im richtigen Moment vor die Füße rollt.

Fußballer werden immer athletischer

Dass das Training im Fußball vor allem darin besteht, mit dem Ball ein paar rote Hütchen zu umlaufen oder Torschüsse zu üben, ist eine Ansicht, die der Realität noch nie ganz entsprochen hat. Für den modernen Fußball gilt das ganz besonders. Denn längst haben moderne Fitnesskonzepte darin Eingang gefunden, die dafür sorgen, dass Fußballer nicht nur Ballkünstler sind, sondern zugleich immer athletischer werden. Dem Work-out wird zunehmend eine wichtige Rolle im Fußballtraining zugesprochen, was auch die Trainingsvorstellungen von Amateur-und Jugendsportlern auf gutefrage.net bestätigen.

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Abbildung 2: Körpertraining und Athletik wird immer wichtiger im Fußball

So wird beispielsweise die deutsche Nationalmannschaft von ihrem Fitnesstrainer Mark Verstegen mithilfe von „Core Performance“ trainiert, einem Fitnessprogramm, das besonders viel Wert auf die Säule – Rumpf, Schultern und Hüfte – legt. Aber auch andere Fußballmannschaften beschäftigen spezielle Fachleute, die dafür sorgen sollen, dass Fußballer kräftiger, ausdauernder und widerstandsfähiger werden. Die Ernährung spielt dabei ebenfalls eine Schlüsselrolle.

Zugleich gehen physisches und mentales Training im modernen Fußball Hand in Hand. Schließlich ist der Sport anstrengend für Körper und Geist. In diesem Sinn kommt nicht nur dem körperlichen Fitnesstraining, sondern auch Strategien zur Entspannung Bedeutung zu. Dementsprechend ist Yogatraining im Fußballtraining nichts Außergewöhnliches mehr, ebenso wie eine damit verbundene Meditation. Die DFB-Elf hat mit Dr. Patrick Broome sogar einen eigenen Yoga-Trainer, der in Wettkämpfen täglich Einheiten anbietet, berichtet yogaeasy.de.

Schlüsselprinzipien des modernen Fußballs – Zusammenfassung

Es hat sich also einiges getan über die letzten Jahre im Fußball. Dazu gehören die folgenden Punkte:

• Vierer- oder sogar Dreierkette statt klassische Verteidigung mit Libero
• Raum- statt Manndeckung
• Flexible und vielseitige Gestalter im Sturm statt Abstaubern
• Modernes Fitnesstraining mit Elementen wie Yoga und Meditation

Nach Ansicht vieler Fans ist Fußball durch diese Entwicklungen noch eine Spur vielseitiger geworden. Vor allem die Dominanz von Offensivfußball ist für die meisten Zuschauer eine positive Entwicklung. Kaum jemand trauert den „Mauertaktiken“ hinterher, die früher auch bei internationalen Wettbewerben gang und gäbe waren, auch wenn sie der eigenen Mannschaft das eine oder andere Mal zum Erfolg verhalfen.

Abbildung 1: @134213 (CC0-Lizenz) / pixabay.com
Abbildung 2: @ RyanMcGuire (CC0-Lizenz) / pixabay.com

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