Fußball News vom: 09.10.2012 - 17:37
DFB: Wenn wichtige Quali-Partien in den Hintergrund rücken
Deutschland steht vor zwei ganz wichtigen Spielen in der WM 2014 Qualifikation. Am Freitag (20:45 Uhr) wartet im Dubliner Aviva-Stadion EM-Teilnehmer Irland auf die Mannschaft von Joachim Löw, vier Tage später trifft der EM-Halbfinalist in Berlin auf Schweden. Diese Duelle scheinen aber angesichts von Querelen über Aussagen von Uli Hoeneß oder Bastian Schweinsteiger in den Hintergrund geraten zu sein.
Fußball-Deutschland scheint, zumindest aus sportlicher Sicht, keine großen Probleme zu haben. Weder die Spiele in der WM 2014 Quali gegen Irland und Schweden, noch die Ausfälle von Mats Hummels, Lars Bender und Ilkay Gündogan bzw. die Sperre von Philipp Lahm haben am Dienstag bei der DFB-Pressekonferenz in Frankfurt großen Raum eingenommen. Vielmehr stand die Kritik von Uli Hoeneß in einem Spiegel-Interview und Aussagen von Bastian Schweinsteiger in der Süddeutschen Zeitung zur Debatte. Der Bayern-Profi, der die ersten beiden Quali-Partien noch pausiert hat, jetzt aber das Team als Kapitän auf das Feld führen wird, hatte in einem Interview über den Erfolg der Bayern gemeint: „Wir haben gerade wirklich einen guten Geist in der Mannschaft, das spürst du ja zum Beispiel, wenn ein Tor fällt: Springt da die komplette Bank auf? Bei uns springt sie auf, das ist vielleicht ein kleiner Unterschied zur Nationalmannschaft bei der EM. Da sind nicht immer alle gesprungen.“
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Schweinsteiger: „Ich will ja nichts Schlechtes“
Medien haben diese Aussage als Kritik am Teamgeist der DFB-Elf, eine Interpretation, die der Mittelfeldregisseur verneinte. „Das war einfach meine Wahrnehmung auf dem Platz und so habe ich das auch gemeint. Ich will ja nichts Schlechtes, ich will, dass wir uns verbessern und das letzte Rädchen umdrehen können, damit wir auch gegen die großen Mannschaften bei Turnieren gewinnen“, stellte Schweinsteiger klar. Auch Team-Manager Bierhoff maß der Sache keine allzu große Bedeutung mehr zu: „Wir haben das besprochen und es gibt da keine Probleme. Wir hatten eine unterschiedliche Wahrnehmung und haben das in einem Gespräch geklärt.“
Die Aussagen von Hoeneß nahmen ebenfalls viel Raum ein – oder besser gesagt, die Antwort von Bierhoff auf die Vorwürfe des Bayern-Bosses. „Hoeneß hat sich in letzter Zeit zu vielen Themen geäußert. Ich habe das als wohlgemeinten Rat wahrgenommen. Hoeneß spricht Dinge auch im persönlichen Gespräch an, das ist gut. Aber ich finde es nicht gut, dass diese Dinge auch extern geäußert werden. Aber die Aussagen von Hoeneß bringen uns nicht durcheinander. Wir nehmen das locker“, so Bierhoff, der sich allerdings enttäuscht über die Kritik an Miroslav Klose zeigte. „Miro hat sich bei Bayern und in der Nationalmannschaft immer verdient gemacht. Ich weiß aber am Ende, dass Hoeneß nur Gutes will und er will, dass wir bei der Nationalmannschaft erfolgreich sind.“
Bierhoff: „Irland und Schweden die schwersten Gegner“
Nur vereinzelt wurde sich dem eigentlichen Thema, der WM 2012 Quali-Partie gegen die Iren gewidmet. Schweinsteiger, der nach seiner vollständigen Genesung sein Team-Comeback feiern wird, ist von Vorfreude erfüllt. „In Dublin ist es nicht einfach, ein Spiel zu gewinnen. Die Iren sind eine kämpferisch starke Mannschaft mit großem Herz, einem Trainerfuchs und einem unfassbar leidenschaftlichem Publikum. Wir müssen alles abrufen, um dort zu bestehen“, weiß der Bayern-Spieler, der beim torlosen Remis 2007 bereits mit von der Partie war. Eine Steigerung gegenüber des Zittersieges gegen Österreich muss unbedingt her, betonte Bierhoff: „Irland und Schweden sind unsere schwersten Gegner. Das werden keine Selbstläufer.“
Die Schweden sind am Dienstag im Berliner Olympiastadion zu Gast. Angeführt werden die Skandinavier von Superstar Zlatan Ibrahimovic, der auch Schweinsteiger naturgemäß Respekt abringt: „Ein überragender Stürmer, der Spiele alleine entscheiden kann. Ich hoffe, dass er gegen uns nicht so gut in Form ist, wie bei Paris.“ Der 31-Jährige hat bei Paris St. Germain eingeschlagen wie eine Bombe und in neun Partien für PSG zehn Mal eingenetzt.
Doch zunächst geht es am Freitag gegen die Iren. Mit einem Sieg wäre das erhoffte Plansoll in der Gruppe C erfüllt, bei einem Punkteverlust würde die Kritik wieder extrem laut werden und auch Uli Hoeneß hätte wohl etwas zu sagen.