Fußball News vom: 25.03.2017 - 09:58
WM-Qualifikation: England – Litauen Vorschau & Wett-Quoten
0:1 verloren – und doch gewonnen. Dass es am Mittwoch gegen Deutschland die erste Pleite unter Gareth Southgate setzte, tat dem wiederentdeckten Optimismus der Engländer keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Brust ist vor dem Quali-Duell mit Litauen (Sonntag, 18 Uhr) sogar noch breiter geworden.
„Normalerweise gibt es keine Märchen“, staunte am Mittwochabend selbst Gareth Southgate nicht schlecht, nachdem ihm ausgerechnet Lukas Podolski, der gegen England seine Abschiedsvorstellung im DFB-Trikot gab, per Traumtor in den Winkel die erste Pleite als Three Lions-Coach beschert hatte.
Dass sich Englands neuer Teammanager trotzdem über den traumhaften Abschied der DFB-Legende freuen konnte, sagt allerdings auch einiges über die Leistung seiner Mannschaft aus.
In Southgates Augen war diese nämlich aller Ehren wert.
Zu Recht!
Denn: Nicht nur, dass die im Umbruch befindliche englische Auswahl einer besseren B-Elf des Weltmeisters 90 Minuten lang auf Augenhöhe begegnete; angesichts der vielen herausgearbeiteten Chancen wäre sie in Dortmund sogar der verdiente Sieger gewesen.
Dementsprechend zufrieden war 46-Jährigen auf der anschließenden PK: „Wir freuen uns natürlich nicht so sehr über das Ergebnis, aber wir können aus diesem Spiel viel Positives mitnehmen.“
Darunter übrigens auch jenen Nebeneffekt, dass der wenige Stunden zuvor verübte Anschlag von Westminster dadurch zumindest für kurze Zeit in Vergessenheit geriet…
England zwischen Trauer und Optimismus
Der Opfer dieser feigen Attacke wollen die Three Lions aber sehr wohl noch gedenken. Den passenden Rahmen hierfür soll das am Sonntag in Wembley stattfindende Quali-Duell gegen Litauen geben.
„Uns erschien es angemessener, etwas in London beim Heimspiel am Sonntag zu machen“, so Southgate, der am Mittwoch – wie auch die gesamte englische Mannschaft – auf dem Weg in den Signal Iduna Park von der schrecklichen Nachricht überrascht wurde.
Umso erfreulicher war es für ihn zu sehen, wie sich seine Mannschaft in dieser schwierigen Situation präsentiert hat: „Wir hatten heute nicht den Sieg, den wir uns gewünscht haben, aber wir haben eine gute Moral gezeigt. Ich denke, dass konnten die Leute sehen.“
Aus Überzeugung spricht Southgate daher von einer „guten Erfahrung“. Auch, weil sein Team in Dortmund viel für die Zukunft gelernt habe.
Bild: Wird die Three Lions am Sonntag voraussichtlich als Kapitän aufs Feld führen: Keeper Joe Hart. (Photo-Credit: Ina Fassbender/dpa)
Rooney bleibt auf dem Abstellgleis
Eine Zukunft, in der Kapitän und Altmeister Wayne Rooney wohl keine große Rolle mehr spielen wird.
Schließlich wurde Englands Rekordtorschütze (53 Tore) für das Quali-Duell gegen Litauen erneut nicht berücksichtigt. Und das, obwohl am Sonntag auch Rooneys etatmäßiger Stellvertreter Gary Cahill (FC Chelsea) gelbgesperrt fehlen wird. Aller Voraussicht nach wird daher Torwart-Routinier Joe Hart (69 Länderspiele) die Three Lions am Sonntag als Kapitän aufs Feld führen.
Buchmacher: England gegen Litauen haushoher Favorit
Nach Meinung der Wettanbieter dürfte Hart daraufhin allerdings einen ruhigen Nachmittag verleben. Deren Prognosen zufolge führt gegen die Gäste aus dem Baltikum am allseits erwarteten Pflichtsieg der Engländer nämlich kaum ein Weg vorbei.
Davon zeugen nicht zuletzt auch die beiden bislang einzigen Duelle mit den Litauern, in denen die Briten auf dem Weg zur EM 2016 zwei Mal klar die Oberhand behielten (3:0/4:0).
Focus turns to Lithuania for the #ThreeLions! ⚽️ https://t.co/4iVMme3dzu
— England (@England) 23. März 2017
Gänzlich auf die leichte Schulter sollte der Tabellenführer der Quali-Gruppe F (10 Punkte) den kommenden Gegner dennoch nicht nehmen. Auch, weil die Elf von Edgaras Jankauskas an den ersten vier Spieltagen beachtliche fünf Zähler einsacken konnte.
Absolute Highlights waren dabei sicherlich die jeweiligen Punkteteilungen mit Slowenien (2:2) und Schottland (1:1). Seither wollte den Litauern – vom Pflichtsieg gegen Underdog Malta (2:0) einmal abgesehen – allerdings nicht mehr viel gelingen.
Bezeichnend: Die beiden darauffolgenden Klatschen gegen Quali-Kontrahent Slowakei (0:4 am 11. November) und im jüngsten Test gegen Tschechien (0:3 am 22. März).