Fußball News vom: 12.06.2015 - 16:07
EM 2016-Quali: Russland – Österreich Tipp & Wett-Quoten
13 Punkte und ein Torverhältnis von 10:2 nach fünf Partien – noch nie konnte die österreichische Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation eine so tolle Halbzeitbilanz ziehen. Selbst eine Niederlage am 6. Spieltag in Russland (Sonntag, 18:00 Uhr CET) wäre für die Koller-Elf daher kein Beinbruch.
Gänzlich anders gestaltet sich die Lage bei den gastgebenden Russen. Nachdem aus den ersten fünf Partien nur vergleichsweise magere acht Zähler zu Buche schlagen, steht die Elf von Fabio Capello schon jetzt gehörig unter Zugzwang.
Schrammt die Sbornaja nämlich auch in der Heimstätte von Spartak Moskau – der 42.000 Zuschauer fassenden Otkritie Arena – an einem vollen Erfolg gegen das ÖFB-Team vorbei, drohen die beiden Fix-Startplätze für die Endrunde in Frankreich langsam aber sicher zu entgleiten. Dies wiederum käme mit Blick auf die hehren Ziele bei der Heim-WM einem Fiasko gleich.
Quoten und Statistik sprechen für einen russischen Dreier
Freilich fordern die russischen Fans aber auch Revanche für die herbstliche 0:1-Hinspielpleite, die durch das Goldtor von 1860-Angreifer Rubin Okotie besiegelt wurde. Die Chancen, dass die Wiedergutmachung in Moskau glückt, stehen aus Sicht der Wettanbieter allerdings gar nicht so schlecht (Quoten um 1,90).
Wie der erhoffte Heimsieg gelingen soll, wollte Fabio Capello noch nicht verraten. Stattdessen zieht es der unter Beschuss stehende Starcoach vor, bis zur samstäglichen Pressekonferenz zu schweigen. Rein statistisch gesehen müssen sich seine Russen ohnehin keineswegs vor dem Tabellenführe aus der Alpenrepublik verstecken. Schließlich datiert die bislang letzte Quali-Heimpleite des Tabellendritten aus dem Jahr 2010 (0:1 gegen die Slowakei) und liegt damit bereits fast fünf Jahre zurück.
Tschertschessow: „Wir haben den Vorteil, dass wir daheim spielen“
Auch Stanislaw Tschertschessow, der von 1993-2002 insgesamt 239 Spiele für Dynamo Dresden und Wacker Innsbruck absolvierte, rechnet mit einem Dreier für die Sbornaja: „Ich denke, es wird ein gutes Spiel und wir werden siegen“, prognostiziert der Kult-Keeper in der Kronenzeitung.
Stanislaw Tschertschessow – ©SID-IMAGES/SID-IMAGES/PIXATHLON/
Für die unerwartet starken Leistungen der Österreicher hat der Ex-Nationalkeeper eine einfache Erklärung: „Da hat das ÖFB- Ausbildungsprogramm eine Rolle gespielt. Außerdem hat Österreich einfach wieder eine gute Generation und viele Legionäre in Top- Ligen“, so Tschertschessow.
Drei Weg Wette | Sieg Russland | Unentschieden | Sieg Österreich | Anbieter |
1,95 | 3,30 | 4,20 | Tipico | |
1,83 | 3,40 | 4,50 | Bet365 | |
1,90 | 3,45 | 3,80 | Interwetten | |
1,95 | 3,60 | 4,50 | Bet3000 | |
1,90 | 3,30 | 4,45 | BigBetWorld |
ÖFB auch ohne Alaba mit breiter Brust nach Moskau
Wohl auch aus den Gründen, die Tschertschessow anführt, steht die österreichische Nationalmannschaft derzeit so gut da wie lange nicht. Selbst der verletzungsbedingte Ausfall von Weltstar David Alaba scheint das wiedererstarkte „Team“ nicht daran zu hindern, mit breiter Brust nach Moskau zu fliegen.
Warum auch nicht? Schließlich war der Bayern-Akteur schon beim 1:0-Sieg im Herbst nicht mit von der Partie. Seinen Platz neben dem gesetzten Julian Baumgartlinger (Mainz 05) könnte der frischgebackene Leipziger Bulle Stefan Ilsanker oder Routinier Christoph Leitgeb (RB Salzburg) einnehmen. Auch Innverteidiger Aleksandar Dragovic (Dynamo Kiew) sei laut Trainer Marcel Koller eine Option.
Video: Rubin Okotie (1860 München) erzielte im Hinspiel das spielentscheidende 1:0.
Mit dem vorübergehenden Verlust seines Superstars scheint der ÖFB-Teamchef jedenfalls leben zu können: „Jetzt hat eben ein anderer die Chance, sich zu präsentieren. Gegen Russland wird es nicht auf den Einzelnen ankommen, sondern auf uns als Mannschaft“, so der Eidgenosse auf einer im Vorfeld einberufenen Pressekonferenz.
Der Respekt vor der „Sbornaja“ ist dennoch groß
Wenngleich die ÖFB-Auswahl geradewegs auf einen historischen Erfolg, nämlich die erste Direkt-Qualifikation für eine EM-Endrunde zusteuert, bleiben die Rot-Weiß-Roten bescheiden: „Die Russen werden alles probieren, um uns zu schlagen. Man hat schon beim Match in Wien gesehen, dass sie sehr gute Spieler haben, sehr kompakt und gut organisiert sind. Das wird eine harte Nuss“, zollt Koller dem nunmehrigen Gegner in den Salzburger Nachrichten Respekt.
„Dass nur einer von uns denkt, wir möchten dort ein Unentschieden halten – diese Frage stellt sich nicht.“
Respekt hin oder her – Marko Arnautovic will in Russland voll auf Sieg spielen.
Mitunter ist wohl auch diese unter Koller neu erlernte Eigenschaft, nach Erfolgserlebnissen auf dem Boden zu bleiben, ein Grund, warum Österreich nun schon seit knapp einem Jahr auf der Erfolgswelle surft. Unabhängig vom Resultat in Moskau sind sich deshalb auch die Experten einig: Österreich ist reif für die EM-Teilnahme!