Fußball News vom: 20.10.2016 - 13:02
Bayern München Bundesliga Wetten Gladbach
Bundesliga aktuell: FC Bayern – Gladbach Tipp & Wettquoten
In der Champions League wischte der FC Bayern den grassierenden Krisen-Verdacht mit einem deutlichen 4:1-Erfolg gegen Eindhoven vorerst beiseite. Am Samstag wird sich nun zeigen, ob das aktuelle Leistungsvermögen auch für einen Sieg gegen den Angstgegner reicht.
Ausbaufähige Bilanzen machen den Münchenern schließlich nicht nur gegen sämtliche Top-Teams der Primera Division zu schaffen; mit den Gladbacher Fohlen weiß auch die Bundesliga einen Kontrahenten aufzubieten, der dem Tabellenführer überhaupt nicht schmeckt.
Gerade in den zunehmend verklärten Zeiten unter Pep Guardiola arbeiteten sich die Gastgeber zuletzt ohne nennenswerten Erfolg an den Borussen ab – die vier Duelle der jüngsten beiden Spielzeiten hatten den Bayern lediglich zwei Unentschieden und zwei Niederlagen zu bieten.
Da sich die Süddeutschen unlängst nicht ganz auf der Höhe zeigten, mutet der Besuch der Champions-League-Kollegen dieses Mal sogar besonders gefährlich an; immerhin kamen die Münchener schon zuletzt weder an den Kölner Geißböcken noch an der Frankfurter Eintracht vorbei.
Nachdem sich die Fehlschläge mit der Schlappe bei Atletico Madrid bereits auf drei Auftritte in Serie ohne Sieg summierten, meldeten sich die Gastgeber nun vor wenigen Tagen aber durchaus eindrucksvoll gegen die PSV Eindhoven zurück.
Die Bayern können es noch immer
Beim letztlich ungefährdeten 4:1-Erfolg war den Bayern von Beginn an der Ärger über die vorherigen Darbietungen anzumerken. Gegen die Niederländer entfachten die Münchener vom Start weg einen Angriffswirbel, der durchaus an die glanzvollsten Tage der jüngeren Vergangenheit erinnerte.
Steuerten die Gäste nach dem 0:2 sogar auf ein Debakel zu, wurden dann plötzlich aber doch erneut die aktuellen Probleme der Bayern offensichtlich; in den Minuten vor und nach der Halbzeit konnten sich die Münchener glücklich schätzen, dass es die PSV lediglich beim Anschlusstreffer beließ.
Zwei Daumen nach oben für die Leistung von Arjen Robben und den Bayern gegen die PSV Eindhoven. (Credit: Tobias Hase / dpa / picturedesk.com )
Dieser zwischenzeitliche Kontrollverlust war natürlich auch dem ansonsten groß aufspielenden Arjen Robben nicht entgangen; nach den Eindrücken des Holländers hatten dessen Landsleute in dieser Phase vor allem von der schlecht gestaffelten Abwehr der Hausherren profitiert:
„Wir haben ein bisschen die Kontrolle verloren, wir standen nicht gut. Wir wollen attackieren, aber man muss aufpassen, dass man gut steht, wenn man den Ball verliert. Das ist die einzige Weise, wie der Gegner gefährlich werden kann.“
Ungeachtet der verbesserten Leistung blieb nach dem Abpfiff somit die Erkenntnis zurück, dass der FC Bayern momentan nicht über 90 Minuten zu Vollgas-Fußball in der Lage ist – und selbst ein vermeintlich komfortabler Vorsprung scheint derzeit noch keine endgültige Sicherheit zu versprechen.
Mehr Schein als Sein?
Sieht der deutsche Rekordmeister den jüngsten Triumph dennoch als die geglückte Rückkehr zu normalen Verhältnissen an, gehen allerdings auch die Gladbacher Gäste davon aus, rechtzeitig vor dem Knüller in der Allianz-Arena in die Spur zurückgefunden zu haben.
Immerhin hat der 2:0-Erfolg in Glasgow vor Augen geführt, dass die Elf vom Niederrhein doch zu Auswärtssiegen in der Lage ist; in der Bundesliga haben die Fohlen im laufenden Kalenderjahr schließlich erst einen einzigen Dreier in der Fremde eingefahren.
Da die Auswärtsschwäche auch die Vorstellungen in der Champions League betraf, wird von den Gladbachern nun auch auf positive Synergieeffekte in der Liga gehofft; zumal der Sieg in Glasgow – wie Sportdirektor Max Eberl anmerkte – unter schwierigen atmosphärischen Bedingungen gelang:
„Es war ein sehr guter Auftritt unserer Mannschaft. Wir haben uns von Anfang an mutig gezeigt und nicht beeindrucken lassen von der beeindruckenden Stimmung im Celtic Park. Man hört jetzt unsere Fans und das zeigt, wie das Spiel ausgegangen ist.“
Bei allem berechtigten Lob für die starke Mannschaftsleistung, ließ der Abstecher nach Schottland aber vor allem auch erahnen, dass André Schubert die letzte Auswärts-Klatsche auf Schalke gründlich aufgearbeitet hat, um nun mit feinen Anpassungen auf die in der Veltins-Arena erteilten Lehren zu reagieren.
Waren die Gladbacher bei den Königsblauen trotz extremer Vorteile in Sachen Ballbesitz und Spielanteilen noch krachend mit 0:4 gescheitert, wurde die Initiative in Glasgow schon deutlich häufiger den damit überforderten Gastgebern überlassen.
Gladbach hofft auf Raffael-Comeback
Da die Schotten keine spielerischen Mittel fanden, hatte ungeachtet des geringeren Ballbesitzes am Ende lediglich der Bundesligist den Eindruck hinterlassen, auf einem der Champions League würdigen Niveau tätig geworden zu sein.
Die modifizierte Ausrichtung hatte sich allerdings auch aufgrund der langen Verletztenliste erforderlich gemacht; neben den verletzten Andreas Christensen und Thorgan Hazard mussten die Gladbacher abermals auch ihren Spielmacher Raffael ersetzen.
„Wir sind eine Mannschaft, die sehr offensiv ausgerichtet ist. In der Zukunft müssen wir immer weiter daran arbeiten, dass wir stabil sind. Das haben wir heute gut geschafft.“
– Mit seiner etwas zögerlicheren Herangehensweise ist André Schubert in Glasgow ausgesprochen gut gefahren.
Entsprechend groß war die Erleichterung bei Lars Stindl, dass sich seine Mannschaft diese Schwächungen nicht anmerken ließ; wozu der Ersatz-Kapitän auch selbst mit dem vorentscheidenden Treffer zum 1:0 in erheblichem Maße beigetragen hatte:
„Wir haben einen guten Geist und einen guten Charakter in der Mannschaft. Uns fehlen absolute Ausnahmespieler, die den Unterschied ausmachen können. Aber wir haben einen breiten und starken Kader. Das wollten wir beweisen und zeigen.“
Dennoch dürfte es die Chancen der Fohlen deutlich erhöhen, dass nun in München mit der Rückkehr wichtiger Leistungsträger gerechnet werden kann. So sollte Hazard seine Knieprellung rechtzeitig überwunden haben, während auch Raffael in den vergangenen Tagen schon wieder regelmäßig auf dem Trainingsplatz gesichtet wurde.