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EM 2012 Spielort Kiew

Skyline Kiew (Ukraine)

Skyline Kiew (Ukraine)

Kiew – die Hauptstadt der Ukraine, die Mutter aller russischen Städte. Eine pulsierende Großstadt inmitten der kargen, weiten ukrainischen Steppe. 2,7 Millionen Menschen finden hier ihr zuhause. Die Agglomeration Kiew mit insgesamt mehr als drei Millionen ist somit auch das größte Ballungszentrum des Ex-Sowjet-Staates.

Die Großstadt gilt als Universitätsstadt und Kulturzentrum des Landes. Wegen der vielen Kirchen und Klöster wird Kiew auch oftmals als Jerusalem des Ostens bezeichnet. Erwähnt sei hierbei die Sophienkathedrale, die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt.

Die Partnerstadt von München, Leipzig und Wien öffnet am 11. Juni der Fußballwelt ihre Tore, wenn im komplett renovierten Olympiastadion 70.050 Personen das erste Gruppenspiel der Ukraine bestaunen dürfen.

In der Vorrunde ist Kiew jedoch nicht Stützpunkt des heimischen Nationalteams, sondern der der Schweden, während die Ukraine nach ihrem ersten Match auf dem EM 2012 Spielplan in das Schmuckkästchen von Donezk umzieht. Erst im Falle des Gruppensieges wird der Gastgeber im Viertelfinale wieder in Richtung Hauptstadt pilgern

Der 1. Juli gilt als Höhepunkt der EM 2012, wenn der Titelträger den heiß begehrten Pokal nach dem gewonnenen Finale in den Kiewer Nachthimmel stemmen darf. Ein unvergesslicher Moment scheint also vorgeplant.

Das 1923 erbaute Nationalstadion hat eine bewegte Vergangenheit, so war es unter anderem Schauplatz eines Teils der Fußball-Wettkämpfe der Olympischen Spiele von Moskau 1980. Im Normalfall bleibt das Stadion der Stadt eben nur besonderen Highlights vorbehalten und Dynamo Kiew, die erfolgreichste Mannschaft des Landes, spielt normalerweise im kleineren Walerij-Lobanowskyj-Stadion. Nur in Ausnahmefällen, wie der Champions League, weicht der Rekordmeister in das Nationalstadion aus.

Dynamo gilt als Allzeitgröße, nicht nur in der Ukraine, sondern zuvor auch in der gesamten Sowjetunion. Der 1927 gegründete Verein hat je 13 Meistertitel in der Ukraine und der Sowjetunion vorzuweisen, zudem kommen je 9 Pokalsiege.

Die beiden Triumphe im Europapokal der Pokalsieger (1975, 1986) sind Beweis der überregionalen Bedeutung des Vereins. Der damalige Trainer Walerij Lobanowskij stieg mit diesen Siegen zur Trainerlegende auf und ist nun Namensgeber des Heimatstadions von Dynamo. Große Beudeutung hatte damals Stürmer Oleg Blochin, der 1975 die Wahl zu Europas Fußballer des Jahres gewann.

Ein weiterer Triumph ist das Erreichen des Champions-League-Halbfinales 1998/99. Zudem konnten die Blau-Weißen mit Klub-Ikone Andrij Schewtschenko auch den Torschützenkönig stellen.

Traurige Berühmtheit errang die Mannschaft durch das sogenannte Todesspiel von 1942. Unter deutscher Besatzung kam es angeblich zu einem Spiel zwischen einer ukrainischen Auswahl, darunter 8 Dynamo-Spieler, und der Flakelf der deutschen Wehrmacht, indem die Ukrainer mit 5:3 als Sieger vom Platz gingen. Es sollte ihr letzter Erfolg bleiben, wurden sie Tage danach von der Gestapo verhaftet und erschossen bzw. in Konzentrationslager gesteckt. Der Fall ist bis heute nicht restlos geklärt.

Neben Dynamo spielen mit Arsenal Kiew und Obolon Kiew zwei weitere Hauptstadt-Klubs in Ukraines höchster Liga, der Premyer Liga, jedoch ohne über Teilerfolge in Meisterschaft und pokal hinauszukommen.