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EM 2012 Spielort Danzig

Altstadt von Danzig (Polen) (c) Artur Bogacki fotolia.com

Altstadt von Danzig (Polen) (c) Artur Bogacki fotolia.com

Die Hafenstadt an der Weichselmündung ist eine ehemalige Hansestadt mit 457.000 Einwohnern und damit die sechstgrößte Stadt Polens. Die Dreistadt, eine Städteverbindung zwischen Danzig (Gdansk), Gdynia und Sopot, hat sogar mehr als 740.000 Einwohner.

Danzig ist eine historische Stadt und geht in das Jahrhundert vor Christi Geburt zurück, als sich die Goten dort niederließen. Die Partnerstadt Bremens ist geprägt vom ständigen Herrschaftswechsel zwischen Polen und Deutschland. Bereits vor dem ersten Weltkrieg gehörte Danzig zweimal zum Machtbereich des Preußischen Reiches, ehe es 1919 durch den Vertrag von Versailles zur „freien Stadt Danzig“ erklärt wurde. Im zweiten Weltkrieg war Danzig ein deutscher Reichsgau, in dem es sogar zur teilweisen Verfolgung der polnischen Minderheit kam.

Zum Ende der sowjetischen Herrschaft sollte die Stadt dann zum gallischen Dorf werden, stellte sich doch ein Elektriker der Danziger Werft namens Lech Walesa gegen die sowjetische Obermacht und kämpfte für Streiks und Arbeiterrechte. Solidarnosc war geboren und Walesa sollte später zum ersten polnischen Präsidenten nach dem Fall des Eisernen Vorhangs werden.

Durch die günstige Lage an der Ostsee war Danzig eine stetige Handelsstadt. Immer noch spielt der Hafen eine wirtschaftlich gewichtige Rolle und auch einige der größten Industriebetriebe der Stadt sind im Schiffsbau beheimatet. Zu den wichtigsten Persönlichkeiten der Stadt zählen neben Walesa noch Literaturnobelpreisträger Günter Grass, Arthur Schopenhauer oder auch Dariusz Michalczewski.

Für die Europameisterschaften 2012 erbaute Danzig mit der PGE Arena Gdansk ein wahres Schmuckkästchen, das 41.582 Anhängern des runden Leders Platz bieten soll. Der Fußballgott zeigte sich erkenntlich und loste Welt- und Europameister Spanien für die gesamte Vorrunde der Universitätsstadt zu.

Zudem würde Heimteam Polen, im Falle des zweiten Gruppenplatzes und des damit verbundenen Aufstiegs, sein Viertelfinale in der Ostseestadt austragen. Eröffnet wurde die PGE Arena nach kurzer Bauverzögerung vom lokalen Klub Lechia Gdansk am 14. August 2011 im Spiel gegen Cracovia Krakau. Eine große Ehre für Lechia, das nach der EM 2012 die Arena als Heimstätte weiterbenutzen kann.

Der 1945 gegründete Verein ist erst seit 2009 wieder in der ersten polnischen Liga aktiv. Seit dem Wiederaufstieg gehört die Mannschaft zum Mittelmaß in Polen. Der größte Erfolg datiert aus dem Jahre 1983, als die Mannschaft den polnischen Pokal für sich entscheiden konnte.