Fußball News vom: 25.01.2016 - 21:20
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Viele Fragen im Fall Boateng
Mit einem Muskelbündelriss im Adduktorenbereich fällt Bayerns Abwehr-Ass Jerome Boateng mehrere Monate aus. Die Sorgen und Fragezeichen sind groß: Wer soll ihn in der Bayern-Verteidigung ersetzen? Und: Wird er rechtzeitig zur EM wieder fit?
Die Verletzung von Jerome Boateng trifft den FC Bayern München bis ins Mark. Der Abwehr-Chef zog sich im Rückrunden-Auftaktspeil beim HSV in einem harmlosen Zweikampf einen Muskelbündelriss im Adduktorenbereich zu, wo auch die Sehne in Mitleidenschaft gezogen wurde. Damit würde der 27-Jährige drei, wenn nicht sogar vier Monate ausfallen.
Ein Schock – nicht nur für Boateng selbst, sondern auch für den Rekordmeister – auch wenn Trainer Pep Guardiola in seiner Reaktion äußerlich ruhig blieb. „Es ist keine gute Nachricht für uns“, sagte er fast schon gleichgültig. „Wenn wir ihn für längere Zeit verlieren, werden wir trotzdem mit elf Mann spielen.“
Wer soll Boateng ersetzen?
Nur, ob Boateng, die Fix-Größe im Starkonstrukt und mit seinen langen Diagonal-Bällen auch gleich erster Spieleröffner so leicht zu ersetzen sein wird, ist eine andere Frage. Schließlich absolvierte Boateng seitdem er seit Sommer 2011 bei den Bayern spielt, mit 203 Pflichtspielen nach Thomas Müller (229) und Philipp Lahm (226) die meisten aller Feldspieler. In dieser Saison stand er in 27 von 28 Partien auf dem Platz und ist mit 72,7 Prozent gewonnenen Duellen auch der beste Zweikämpfer der Liga.
Jetzt muss er ersetzt werden. Dieses Problem werden die Bayern intern lösen – Javi Martinez, Mehdi Benatia, Holger Badstuber oder auch David Alaba sollen es richten.
Dazu beschäftigt Boateng, die Bayern und auch die Nationalmannschaft aber noch eine ganz andere Thematik: Ist die Verletzung rechtzeitig vor der EM in Frankreich ausgeheilt?
Video: Jerome Boateng im Porträt. (Quelle: YouTube/Bayern München)
Der Wettlauf gegen die Zeit
Der Worst Case wären vier Monate Pause, das würde bedeuten: Im schlimmsten Fall könnte Boateng die EM in Frankreich versäumen.
Doch davon will man bei den Bayern noch nichts wissen. Die Kalkulation: Frühestens Ende April soll der Innerverteidiger wieder wettkampfmäßig auf dem Platz stehen – sogar schon in einem möglichen Halbfinal-Hinspiel der Champions League (26./27. April.).
„Ich hoffe, dass er es Richtung Saisonende und EM packt“, so Oliver Bierhoff Manager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Wenn alles nach Plan läuft, kann es Boateng noch zur EM schaffen. Er würde zwar bei den Testspielen gegen England (26. März in Berlin) und Italien (29. März in München) fehlen, aber das DFB-Trainingslager beginnt erst am 23. Mai.
Bundestrainer Joachim Löw will bei der EM-Nominierung bis zum letzten Moment auf Boateng warten. Er habe ihm bei einem Gespräch in München gesagt, „dass ich an ihn glaube und er es trotz der schweren Muskelverletzung noch schaffen kann, auf den EM-Zug aufzuspringen“, hieß es in einem Statement des DFB.
Es wird auf jeden Fall ein Wettlauf gegen die Zeit.